Beschwerden im Klimakterium

Schlafstörungen in den Wechseljahren

Die Wechseljahre rufen häufig Schlafstörungen bei Frauen hervor. Neben Hitzewallungen können hormonelle Veränderungen, aber auch Sorgen den Schlaf beeinträchtigen. Was hilft, um wieder besser zu schlafen.

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© iStock.com/fizkes

Während der Wechseljahre kommt es häufig zu Schlafstörungen. Oft werden diese Probleme beim Ein- oder Durchschlafen durch Hitzewallungen bedingt. Untersuchungen zufolge leidet rund die Hälfte der Frauen im Klimakterium unter schlaflosen Nächten. Eine Umfrage der Österreichischen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe ergab, dass bei Frauen zwischen dem 50. und 59. Lebensjahr durch die Menopause bedingte Schlafstörungen sprunghaft ansteigen – um 260 Prozent. Die befragten Frauen empfanden Schlafstörungen als äußerst belastend – und zwar sehr viel stärker als andere Wechseljahresbeschwerden.

Im Überblick:

20 Tipps für besseren Schlaf

Sinkender Östrogenspiegel im Klimakterium raubt den Schlaf

Während der Menopause auftretende Schlafstörungen hängen mit hormonellen Veränderungen, vor allem mit dem sinkenden Östrogenspiegel, zusammen. Östrogen wirkt auf die Stoffwechselvorgänge im Gehirn und fördert die Tiefschlafphasen genauso wie die sogenannten REM-Phasen, in denen wir träumen und Erlebtes verarbeiten. Sinkende Östrogenwerte können dazu führen, dass der Schlaf weniger tief und erholsam ist.

In den Wechseljahren geraten aber auch andere Hormone aus dem Gleichgewicht, und das Gehirn reagiert darauf, indem es weniger Botenstoffe wie Acetylcholin und Noradrenalin ausschüttet. Da diese beiden Botenstoffe die Schlafphasen mitsteuern, gerät der Schlafrhythmus durcheinander. Er kommt erst nach Jahren wieder ins Lot.

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Leiden Sie unter Symptomen wie Stimmungsschwankungen, Hitzewallungen, Schlafstörungen oder Libidoverlust? Machen Sie den Selbsttest und erhalten Sie eine erste Einschätzung, ob Sie vermehrte Wechseljahresbeschwerden zeigen oder nicht.

Bitte beachten Sie: Der Test dient lediglich als erste Einschätzung und ersetzt keinesfalls eine ärztliche Diagnose. Falls Sie unter Symptomen leiden, sollten Sie diese ärztlich abklären lassen.

Arten von Schlafstörungen durch Wechseljahre

Manche Frauen bekommen in der Menopause eine sogenannte Schlafapnoe, die sie um die Nachtruhe bringt. Dabei setzt der Atem kurz aus. So wird der Schlaf unregelmäßig und erholt nicht – die Betroffenen fühlen sich tagsüber müde und abgeschlagen.

Während der Wechseljahre führen oft Hitzewallungen zu Schlafstörungen, da die betroffenen Frau davon aufwacht, da das Bettlaken nass ist. Über 40 Prozent der Frauen in den Wechseljahren leiden unter nächtlichen Hitzewallungen. Typisch für Schlafstörungen, die ihre Ursache in den Wechseljahren haben, sind Einschlafprobleme und auch das nächtliche Aufwachen, bei dem die Frau dann für längere Zeit nicht mehr einschlafen kann. Aber auch Sorgen, Ängste und Depressionen lassen betroffene Frauen zusätzlich nachts wach liegen oder aufwachen.

Behandlung und Tipps gegen Schlafstörungen in den Wechseljahren

Da die Schlafstörungen in den Wechseljahren durch einen Östrogenmangel hervorgerufen werden, ist die Behandlung mit Östrogen und Progesteron, beispielsweise als Gel auf die Haut aufgetragen, sehr effektiv. Es gibt aber inzwischen auch gute, wirksame, pflanzliche Präparate gegen die Schlafstörungen in den Wechseljahren, beispielsweise mit Traubensilberkerze (Cimicifuga racemosa oder Actaea racemosa) oder sibirischem Rhabarber.

Wichtig ist aber auch die Schlafhygiene, um Schlafstörungen in den Wechseljahren entgegenzuwirken. So kann man diese nicht komplett verhindern, aber eine gute Grundlage für eine erholsame Nacht schaffen.

Tipps für guten Schlaf:

  • möglichst immer zur gleichen Zeit ins Bett gehen und aufstehen, damit der Körper sich auf einen regelmäßigen Rhythmus einstellen kann
  • kein Koffein nach 17 Uhr
  • Schlafzimmer abdunkeln
  • Abends nur eine leichte Mahlzeit zu sich nehmen
  • kein Alkohol
  • eine Runde frische Luft vor dem schlafen, beispielsweise ein kleiner Spaziergang
  • TV, Laptop, Tablet und Smartphone nicht im Bett nutzen
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Frau Dr. Barbara Grüne

Fachärztin für Gynäkologie u. Geburtshilfe

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