Veneers: Kosten, Haltbarkeit und Formen
Nach höchsten wissenschaftlichen Standards verfasst und von Expert*innen geprüftVeneers sind eine einfache Möglichkeit, verfärbte Zähne zu verblenden, Zahnlücken zu schließen oder ganze Kronen zu ersetzen. Die Kosten für die Verblendschalen sind allerdings relativ hoch. Alles zu den verschiedenen Verfahren.
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Kurzübersicht: Veneers
Was sind Veneers? Veneers ist ein Verfahren aus der kosmetischen Zahnmedizin. Dabei handelt es sich um hauchdünne Keramikschalen zur Korrektur verschiedener ästhetischer Probleme.
Kosten: Die Kosten von Veeners variieren je nach Art und Aufwand zwischen 350 bis 2.000 Euro pro Zahn.
Anwendungsgebiete: Veneers kommen etwa bei Zahnfehlstellungen (z.B. Zahnlücken), Zahnfrakturen, Verfärbungen und Fehlbildungen des Zahnschmelzes zum Einsatz.
Artikelinhalte im Überblick:
- Was sind Veneers?
- Anbringung
- Arten von Veneers
- Kosten & Kostenübernahme
- Einsatzgebiete
- Vorteile von Veneers
- Nachteile von Veeners
- Haltbarkeit
- Pflege
Was sind Veneers?
Veneers ist Englisch und bedeutet Verblendschalen. Damit sind fast transparente Keramikschalen gemeint, die von außen auf den Zahn geklebt werden. Die Einsatzgebiete der kosmetischen Zahnkorrektur sind vielfältig: Mit Veneers können
- leichte Zahnfehlstellungen (etwa Zahnlücken),
- funktionsbedingte Zahndefekte (beispielsweise abgeschliffene Zahnkronen),
- unästhetisch empfundene Zahnformen,
- unbefriedigende Zahnfarben und
- lokale Verfärbungen
korrigiert werden. Durch Veneers erscheinen die sichtbaren Zahnoberflächen makellos. Auch die Zahnfarbe wird bei diesem Verfahren individuell optimiert.
Veneers sind eine von vielen Möglichkeiten in der ästhetischen Zahnheilkunde, deren Schwerpunkte in der Aufhellung von Zahnverfärbungen, Formkorrektur von Zähnen, Restauration von Zähnen mit zahnfarbenen Materialien und kosmetischen Zahnfleischkorrekturen liegen.
Veneers: Anbringung und Fertigung
Die hauchdünnen, metallfreien Keramikfacetten werden auf die sichtbaren Oberflächen der Zähne geklebt. Vor der Anbringung der Veneers erfolgt in der Regel eine Untersuchung durch den*die Zahnarzt*Zahnärztin. In einigen Fällen müssen ältere Füllungen erneuert werden. Eine professionelle Zahnreinigung bereitet die Zähne weiter auf die folgende Prozedur vor.
Das Einsetzen herkömmlicher Veneers erfolgt in der Regel in zwei Sitzungen: Zur Präparation wird eine dünne Schicht Zahnschmelz – etwa 0,5 Millimeter – abgetragen. Anschließend wird ein Abdruck des Zahns geformt und der Zahn mit einer provisorischen Kunststoffschale abgedeckt. Nach Herstellung der Keramikschale durch den*die Zahntechniker*in folgt der zweite Schritt: Der Zahn wird gereinigt, der Zahnschmelz angeätzt und die Veneers mit einem speziellen Kunststoffkleber aufgeklebt. Pro Zahn dauert diese Prozedur etwa 30 Minuten. Die Anbringung von Veneers ist schmerzfrei, es bedarf in der Regel keine Betäubung.
Später sind die lichtdurchlässigen Veneers von eigenen Zähnen nicht zu unterscheiden. Der Vorteil dieser Methode ist der geringe Substanzverlust. Bei anderen Methoden, zum Beispiel Kronen, müssen bis zu 1,2 Millimeter der Zähne abgeschliffen werden.
Arten von Veneers
Neben den herkömmlichen Veneers gibt es weitere Formen der Verblendschalen, die in manchen Fällen zum Einsatz kommen.
Weitere Formen von Veneers:
Non-Prep-Veneers: Ein recht neues Verfahren erlaubt die Herstellung sehr dünner Veneers. Das Abschleifen des Zahnschmelzes zur Präparation vor dem Aufbringen ist nicht nötig, sie werden direkt auf den Zahn geklebt. Die Non-Prep-Veneers (Lumineers) lassen sich fast ohne Rückstände wieder entfernen und sind so auch für einen kurzzeitigen Einsatz geeignet. Jedoch lassen sich so nicht alle Zähne verblenden und durch das dünne Material werden nicht alle Zahnverfärbungen abgedeckt.
Veneers-to-go: Veneers-to-go oder "Sofort-Veneers" werden in der Regel in nur einer Sitzung aufgebracht. Diese konfektionierten Verblendungen bestehen aus Keramik oder einem Komposit-Werkstoff (Kunststoff-Keramik-Mischung), werden industriell vorproduziert und direkt an den Zähnen angepasst. Das Abschleifen des Zahnschmelzes ist nicht in allen Fällen nötig, sie können direkt auf den Zahn geklebt werden. Das spart nicht nur Zeit, sondern auch Kosten. Nachteil: Durch die konfektionierten Veneers können Zahnfarbe und -form nur in einem geringeren Maße angepasst werden.
Kosten von Veneers und Kostenübernahme
Die Kosten für Veneers sind relativ hoch. Das Einsetzen der Verblendschalen gehört zu den anspruchsvollen zahnärztlichen Tätigkeiten. Auch die Zahntechnik ist bei der Herstellung der Veneers gefordert: Farbe, Form und individuelle Charakteristiken der Schalen müssen optimal gestaltet werden. Der Preis für ein Veneer nähert sich in vielen Fällen dem einer Krone aus Porzellan.
Bei Veneers-to-go muss mit Kosten pro Zahn zwischen 350 und 400 Euro gerechnet werden.
Non-Prep-Veneers kosten zwischen 700 und 1.000 Euro pro Zahn.
Bei herkömmlichen Veneers ist der Aufwand am größten, hier kann ein einzelnes Veneer bis zu 2.000 Euro kosten.
Da es sich bei dieser Therapie um keine medizinisch notwendige Behandlung handelt, werden Veneers von den meisten gesetzlichen Krankenkassen nicht bezuschusst. Einige Kassen (vor allem private) übernehmen jedoch einen Kostenanteil. In manchen Fällen übernehmen ausgewählte Zahnzusatzversicherungen die Kosten der Veneers.
Indikationen: Einsatzgebiete für Veneers
Nicht jeder Zahn ist für Veneers geeignet. Bei Problemfällen muss genau abgewogen werden, ob die Veneerstechnik, die richtige ist. Sind Zähne zum Beispiel stark zerstört, helfen oft nur Kronen und Brücken.
Entschließt man sich zu Veneers, sind die Einsatzgebiete vielfältig:
Frontzähne: Die Keramikschalen sind vor allem optimal geeignet für den Frontzahnbereich. Veneers verschönern aber auch jeden anderen Zahn.
Schließen von Lücken: Eine Lücke (Diastema), wie sie häufig zwischen den mittleren oberen Schneidezähnen zu finden ist, kann mit Veneers geschlossen werden. Auch für zu kurze, abgekaute Zähne eignen sich Veneers gut.
Ersatz für Kronen: Durch den Einsatz moderner Kunststoffkleber und die Verbesserung in der Labortechnik ist die Befestigung der Porzellanschalen auf natürlichen Zähnen mittlerweile problemlos und sicher. Auch abgebrochene Zähne, die bisher überkront wurden (dabei wurde oft mehr als 40 Prozent der gesunden Zahnsubstanz abgeschliffen), können so wieder aufgebaut werden. Gerade bei Jugendlichen finden sich häufig Zahnfrakturen, die von Stürzen herrühren. Derartige abgesplitterte Zahnecken lassen sich mit Veneers versorgen.
Abdeckung von Zahnverfärbungen: Im Zahn liegende Verfärbungen oder Flecken, die nicht durch professionelle Zahnreinigung oder ein Bleaching entfernt werden können, deckt ein Veneer ohne großen Substanzverlust ab. Daher sind die Blenden auch gut bei Verfärbungen toter Zähne geeignet.
Weitere Indikationen für Veneers
Dysplasien (zum Beispiel für angeborene Zahnschmelzdefekte, verformte Zahnkronen)
Stellungsanomalien
Zahnfrakturen
multiple Füllungen der Schneidezähne
Verfärbungen des Zahnschmelzes
Erosionen (kraterartige Defekte im Schmelz)
Rekonstruktion von Zahnführungsflächen
Beschädigung des Zahnschmelzes durch übermäßigen Genuss von Fruchtsäure, bei Verdauungsbeschwerden durch zurückströmende Magensäure oder häufigem Erbrechen etwa durch Bulimie
Vorteile von Veneers
Die großen Vorteile von Veneers liegen im Werkstoff Keramik, der sowohl im Inneren als auch an der Oberfläche gefärbt werden kann und eine natürliche Transparenz besitzt. Dadurch ist eine individuelle Farbanpassung möglich und die Veneers passen sich bei allen Lichtverhältnissen optimal an jeden Nachbarzahn an. Oberfläche und Farbe verändern sich auch nach Jahren nicht.
Beläge lagern sich auf der extrem harten Oberfläche nur sehr schwer ab. So findet man am Rand des Veneers immer gesundes Zahnfleisch. Vollkeramik ermöglicht den Einsatz dieser Therapie auch bei Menschen mit Metallallergie.
Sicherlich können unansehnliche Zähne auch mit Kronen überdeckt werden. Es sprechen jedoch eine Reihe von Pluspunkten für Veneers:
Erhaltung der Zahnsubstanz: Die notwendige Entfernung natürlicher Zahnsubstanz ist auf ein Minimum beschränkt (etwa 0,5 bis 0,7 Millimeter).
gesundes Zahnfleisch: Kronen reizen oft das Zahnfleisch und lassen es auf Dauer zurückgehen. Bei Veneers ist die Gefahr, dass sich das Zahnfleisch zurückbildet oder Bakterien darunter eindringen und zu Entzündungen führen, wesentlich geringer.
einfache Behandlung: Der Behandlungsvorgang ist wesentlich unkomplizierter. Das Einsetzen der Veneers geht schneller, die Gewöhnungszeit ist viel geringer.
keine Veränderung des Zahnvolumens: Veneers machen den Zahn nicht "dicker": das Gesamtvolumen des restaurierten Zahns ist mit dem ursprünglichen identisch oder unterscheidet sich nur um ein hundertstel Millimeter.
Nachteile: Welche Probleme können Veneers verursachen?
Veneers gestalten sich vor allem bei stark geschädigten Zähnen als schwierig und sind in solchen Fällen nicht zu empfehlen. Auch bei Zähnen, die mehrmals mit Füllungen oder großen Inlays behandelt wurden, kann es zu Problemen kommen.
Bei Menschen, die zu Zähneknirschen (Bruxismus), Bleistiftkauen oder extrem hartem Aufeinanderbeißen neigen, ist eine Versorgung mit Veneers ebenfalls risikoreich. Diese Angewohnheiten beeinträchtigen die ansonsten sehr gute Haltbarkeit der Blenden.
Die Entscheidung, ob ein stark geschädigter Zahn mit einer Krone oder möglicherweise doch mit einem Veneer versorgt werden kann, sollte nach einer ausführlichen Untersuchung und Diagnosestellung gemeinsam mit dem*der Zahnarzt*Zahnärztin getroffen werden.
Wie lange halten Veneers?
Die Lebensdauer der Verblendung kann 15 Jahre und länger betragen. Bei genauer zahntechnischer Herstellung, genauer zahnärztlicher Anpassung und guter Pflege entspricht die Haltbarkeit von Veneers der von Kronen.
Makellos hergestellte und angepasste Veneers halten allen normalen Belastungen stand. Muss ein Veneer wieder entfernt werden, bleibt wegen der stabilen Befestigung keine andere Möglichkeit als das Abschleifen der Keramikschale. Danach muss der Zahn jedoch wieder mit einem Veneer oder einem Zahnersatz versorgt werden.
Veneers sollten etwa alle sechs Monate in der Zahnarztpraxis überprüft werden. Dabei wird vor allem der spaltenfreie Sitz des Veneers überprüft, denn in Spalten setzen sich Bakterien besonders gerne fest und sorgen für Karies oder Entzündungen. Spalten oder Fugen können außerdem auf Dauer die Keramikschale lockern. Ist dies der Fall, werden die Ränder vorsichtshalber nachversiegelt.
Veneers müssen sorgfältig gepflegt werden
Eine konsequente Pflege der Veneers garantiert eine lange Haltbarkeit. Patient*innen sollten auf eine gründliche Mundhygiene achten. Dabei wird eine weiche Zahnbürste sowie Zahncreme empfohlen, die nicht abscheuert. Zahnpasten sollten einen neutralen pH-Wert haben, denn saure pH-Werte greifen den Kleber an. Mundspülungen zur Entfernung von Plaque sind ungeeignet. Diese enthalten oftmals Chlorhexidin und wirken ebenfalls abscheuernd.
Verfärbungen und Bruchgefahr
Bei bestimmten Medikamenten, die länger im Mund bleiben, können sich die Keramikauflagen verfärben. Patient*innen sollten gegebenenfalls ärztlichen Rat einholen. Das Kauen auf Nägeln, Stiften oder Ähnlichem sollte sich in jedem Fall abgewöhnt werden – dadurch können die Veneers brechen.
Stark säurehaltige oder verfärbende Nahrungsmittel – zum Beispiel Rotwein oder Zitrusfrüchte – werden besser gemieden.
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