Hausmittel gegen Mückenstiche
Mückenstiche lassen die betroffenen Hautstellen stark jucken oder brennen. Gegen die rote Einstichstelle, die Mücken und andere Insekten hinterlassen, gibt es wirksame Hausmittel – doch manchmal sollte man mit Mückenstichen besser ärztlichen Rat einholen.
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Artikelinhalte im Überblick:
Warum Mückenstiche behandeln?
Mückenstiche sowie Stiche von Wespen, Bienen und Hornissen sind in der Regel ungefährlich. Je nachdem, welches Insekt gestochen hat, kommt es zu unterschiedlich ausgeprägten Hautreizungen, die durch das Insektengift ausgelöst werden. Meistens sind das Rötungen, Schwellungen und Juckreiz rund um die Einstichstelle. Bei Wespen- oder Hornissenstichen sowie Bissen der Kriebelmücke kann die Haut zudem schmerzen und brennen, meistens fallen die Missempfindungen dann stärker aus als bei einem Stich durch Hausmücken.
Allerdings können auch harmlose Mückenstiche lästig sein. Schuld sind eingewanderte exotische Mückenarten, an deren Gift die Haut noch nicht gewöhnt ist. Auch auf Feldern ausgebrachte Pestizide lassen Insektenstiche heftiger jucken und schmerzen als noch vor einigen Jahren. Die Folge sind Hautreizungen, Rötungen und Quaddeln mit einem Durchmesser von bis zu 20 Zentimetern.
Hausmittel zur Behandlung der Mückenstiche
Sollte man dennoch Mückenstiche haben, gilt zunächst: Am besten möglichst nicht Kratzen. Denn das fördert Infektionen mit Bakterien an der Wunde, die Entzündung kann sogar zum Abkapseln des Stichs führen. Unter der Haut bilden sich kleine Knoten, die ein Leben lang bestehen bleiben können.
Einige Hausmittel gegen Mückenstiche können den Juckreiz und die Schmerzen effektiv lindern. Die genannten Mittel gegen Insektenstiche beziehen sich auf Mücken ebenso wie andere Insekten und finden sich in beinahe jeder Küche oder im Garten.
Zwiebel: Eine frisch aufgeschnittene Zwiebel auf den Stich legen. Der Schwefel im Zwiebelsaft wirkt antibakteriell, desinfiziert, lindert den Juckreiz nach Insektenstichen und kann Schwellungen mindern.
Aloe vera: Saft einer Aloe-vera-Pflanze auspressen und auf den Mückenstich geben. Dieses Hausmittel wächst in vielen Wohnzimmern und Büros und reduziert den Juckreiz.
Hitze: Auch ein heißer Löffel, eine erhitzte Münze oder sehr warmes Wasser auf einem Wattebausch kann Linderung bringen. Der Grund: Hitze zerstört Enzyme und Proteine im Insektengift, die den Juckreiz auslösen. Das geschieht ab 45 bis 50 Grad – eine Temperatur, die die Haut gerade noch aushält. Diese Wirkung machen sich auch Stichheiler zunutze, die es in Apotheken und Drogerien zu kaufen gibt.
Kälte: Kühlakkus, Kühlpads oder kalte Gelkompressen mindern den Juckreiz und die Entzündung durch den Insektenstich.
Gänseblümchen: Leicht zu bekommen sind außerdem Gänseblümchen: Für einen Saft gegen juckende Mückenstiche die Blümchen samt Stiel und Blättern auspressen.
Salzwasser: Einen Teelöffel Salz in eine Tasse kaltes Wasser geben und die Mischung auf die Einstichstelle streichen – das lindert den Juckreiz.
Kohlwickel: Einige Weißkohlblätter zerkleinern und den Saft auf den Insektenstich tupfen. Weißkohl wirkt entzündungshemmend.
Meerrettich: Wer gestochen wurde, kann einen Umschlag mit zerriebenem Meerrettich machen, um die Durchblutung zu fördern.
Spitzwegerich: Dieses Hausmittel gegen juckende Mückenstiche ist in jedem Garten und Park zu bekommen, Spitzwegerichblätter. Einfach die frischen Blätter im Ganzen auf den Stich legen und mit einem Stofftuch fixieren. Etwa zwei Stunden auf dem Mückenstich lassen, um den Juckreiz loszuwerden. Oder aber Blätter zwischen den Fingern zerreiben und den Saft auf den Mückenstich tupfen.
Zeigen die Hausmittel jedoch keine Wirkung oder verstärken sich die Beschwerden nach dem Stich, sollten Betroffene in eine Apotheke oder ärztliche Praxis gehen. Dort kann die Einstichstelle fachkundig behandelt werden: Juckreizlindernd und antiallergisch wirken Antihistaminika, die je nach Schweregrad als Gel oder Tabletten angewendet werden. Die enthaltenen Wirkstoffe verdrängen im Körper den Botenstoff Histamin an seinen Rezeptoren und heben seine Wirkung auf.
Haumittel zur Vorbeugung von Mückenstichen
Viele Insekten, darunter auch Hausmücken lassen sich mit ätherischen Ölen abhalten. Zum Beispiel kann man Öl aus Zitrone, Eukalyptus, Lavendel, Rosmarin, Zeder und Gewürznelke oder eine Mischung mehrerer dieser Öle verwenden. Möglich ist das Verdampfen der Öle in einer Duftlampe oder Kerze, wenn man draußen im Garten oder auf dem Balkon sitzt. Außerdem können die ätherischen Öle als Spray oder Creme auf die Haut aufgetragen werden. Dazu sollten sie mit einem neutralen Basisöl oder im Verhältnis 1:4 mit einer Lotion vermischt werden.
Wer allergisch auf ätherische Öle reagiert, sollte von der Anwendung auf der Haut absehen. Das gilt auch für Babys und Kleinkinder.
Wann Mückenstiche ein Fall für ärztliche Hilfe sind
Tropische Mückenarten können Infektionskrankheiten wie Malaria, Dengue und das Chikungunya-Fieber übertragen. Beim Stechen übertragen die Mücken dann Bakterien aus ihrem Speichel ins Blut. In diesem Fall kann auch ein Mückenstich ein Fall für den*die Arzt*Ärztin werden. Wer Urlaub in Risikogebieten für solche Krankheiten macht, sollte sich deshalb umso mehr um effektiven Schutz gegen Mücken kümmern – zum Beispiel mit langer Kleidung, Repellents und Moskitonetzen.
Und noch eine Gefahr geht von Insektenstichen aus: Bei Menschen mit einer Allergie führen sie mitunter zu heftigen Reaktionen des Immunsystems bis hin zum anaphylaktischen Schock, einem dringenden medizinischen Notfall. Mückenstiche bergen in der Regel zwar kein Risiko für eine solche Überreaktion – aber die Stiche von Bienen, Wespen, Hummeln und Hornissen können für allergische Personen sehr wohl gefährlich werden. Nach ärztlicher Rücksprache kann es daher sinnvoll sein, neben einem Notfallset ein Antihistaminikum mitzuführen.
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