Kupferspirale – langfristige, hormonfreie Verhütung
Die Kupferspirale zählt wie die Kupferkette zu den hormonfreien Verhütungsmitteln und ist zur langfristigen Verhütung gedacht. Auf den Monat umgerechnet fallen die Kosten niedrig aus, auch die Nebenwirkungen sind gering. Dennoch wird die Spirale nicht jeder Frau empfohlen.
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Kurzübersicht
Was ist die Kupferspirale? Langfristiges, hormonfreies Verhütungsmittel, das in die Gebärmutter eingesetzt wird.
Wirkung: Die Spirale gibt beständig Kupfer ab und verändert das Milieu der Gebärmutter. Dadurch wird die Fortbewegungsfähigkeit der Spermien eingeschränkt.
Für wen geeignet? Frauen, die kein hormonelles Verhütungsmittel einnehmen möchten oder können und Frauen, die bereits Kinder haben.
Sicherheit: Die Kupferspirale gilt als sicheres Verhütungsmittel mit einem niedrigen Pearl-Index.
Seit den 1960er Jahren wird die Kupferspirale (Intrauterinpessar, IUP) weltweit als Verhütungsmittel eingesetzt. Der erste Typ dieser Verhütungsmethode hatte tatsächlich die Form einer Spirale – inzwischen hat sie eher eine Anker- oder T-Form. Genauso wie die Kupferkette oder der Kupferball enthält die hormonfreie Spirale Kupfer, das verhütend wirkt.
Artikelinhalte im Überblick:
Was ist die Kupferspirale?
Während die Hormonspirale das Geschlechtshormon Gestagen enthält, kommt die Kupferspirale ohne Hormone aus. Sie besteht aus einem Kunststoffstäbchen, das von einem feinen Kupferdraht umwickelt ist. Am unteren Ende hat sie einen Rückholfaden, der rund zwei Zentimeter in die Vagina reicht. Diesen können Frauen selbst ertasten, am besten nach der Monatsblutung. Die Spirale wird von einem*einer Frauenarzt*Frauenärztin in die Gebärmutterhöhle eingesetzt und gibt dort permanent Kupfer in kleinen Mengen ab.
Spirale danach als Notfallverhütung
Neben der Langzeitverhütung kann die Kupferspirale auch als Notfallverhütung verwendet werden. Innerhalb von fünf Tagen nach ungeschütztem Geschlechtsverkehr oder einer Verhütungspanne kann die Spirale eingesetzt werden, um vor einer Schwangerschaft zu schützen.
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Kosten der Kupferspirale
Etwa vier bis fünf Jahre verbleibt die Kupferspirale in der Gebärmutter. Die Kosten von 120 bis 300 Euro fallen damit auf den Monat gerechnet vergleichsweise gering aus: Mit 2,5 bis 6,25 Euro monatlich ist die Kupferspirale wohl die günstigste Methode zum Verhüten – abgesehen von natürlicher Verhütung wie NFP.
So wirkt die Kupferspirale
Heute besteht die Kupferspirale aus einem T-förmigen, körperverträglichen Kunststoff, wobei der Spiralenschaft mit Kupferdraht umwickelt ist. Dieses Kupfer wird ständig in kleinsten Mengen von der Spirale abgegeben und verändert dadurch das Milieu in der Schleimhaut von Gebärmutter und Gebärmutterhals sowie im Eileiter. Auf diese Weise werden die Samenzellen in ihrer Beweglichkeit gestört und es kommt nicht zur Befruchtung der Eizelle.
Zudem beeinträchtigt die Spirale den Aufbau der Gebärmutterschleimhaut und verhindert somit die Einnistung der Eizelle. Durch diese Wirkungsweise wird der Hormonhaushalt der Frau nicht beeinflusst.
Kupferspirale: Langzeitverhütung, die nicht jeder Frau empfohlen wird
Die Spirale ist insbesondere für Frauen geeignet, die hormonelle Verhütungsmittel wie die Pille nicht nehmen möchten oder dürfen, sowie für Frauen, die bereits Kinder haben. Allgemein wird empfohlen, dass jüngere kinderlose Frauen nur in Ausnahmefällen und nach intensiver Beratung die Spirale erhalten, da bei ihnen die Gefahr, an einer Unterleibsentzündung zu erkranken und somit eine eventuelle spätere Unfruchtbarkeit zu riskieren, erhöht ist.
Außerdem sollte die Spirale nur ausnahmsweise bei Frauen eingesetzt werden, die übermäßig starke oder schmerzhafte Regelblutungen haben sowie unter Blutgerinnungsstörungen, Blutarmut oder einer Kupferallergie leiden. Frauen sollten die Spirale nicht als Verhütungsmethode wählen, wenn zum Beispiel eine unklare Genitalblutung, eine akute chronische Unterleibsentzündung oder eine Schwangerschaft vorliegt.
Sicherheit der Kupferspirale
Die Kupferspirale gilt als sehr sicheres Verhütungsmittel. Anwendungsfehler wie bei Pille und Kondom beispielsweise gibt es nicht. Sie versagt nur in 0,4 bis 1,5 Prozent der Fälle trotz korrektem Sitz und hat einen (Pearl Index) von 0,3-0,8. Die Sicherheit der Spirale hängt von folgenden Faktoren ab:
- der Höhe des Kupfergehalts der gewählten Spirale
- der richtigen Größe
- der ausreichenden Erfahrung der*des Ärztin*Arztes bei der Einlage der Spirale
Der Verhütungsschutz kann sich verringern, wenn die Spirale trotz korrekter Platzierung verrutscht. Dies kann insbesondere in den ersten Monaten nach dem Einlegen passieren. Daher sind regelmäßige Kontrolluntersuchungen per Ultraschall notwendig. Auch bei einem guten Sitz der Spirale ist eine Schwangerschaft nicht völlig ausgeschlossen. Somit sollte die Frau beim Ausbleiben der Regelblutung unbedingt ihre*n Frauenärztin*Frauenarzt aufsuchen, um die Möglichkeit einer Eileiterschwangerschaft oder Bauchhöhlenschwangerschaft auszuschließen.
Nachteile und Nebenwirkungen der Kupferspirale
In der Regel ist die Einlage der Kupferspirale sicher und verläuft ohne Komplikationen. Selten kann dabei jedoch die Gebärmutterwand verletzt werden. Nach dem Einsetzen der Spirale kann die Regelblutung stärker werden und länger dauern (Hypermenorrhoe). Zudem können Regelschmerzen zusätzlich auftreten beziehungsweise sich verstärken. Auch kann es zu Zwischenblutungen kommen.
Eine ernsthafte mögliche Nebenwirkung ist das Auftreten von Unterleibsentzündungen. Bei Schmerzen sollten betroffene Frauen ihre*n Gynäkolg*in aufsuchen, da es sich auch um eine Infektion handeln kann. Das Risiko für Infektionen ist generell in der Anfangszeit nach Einlegen der Kupferspirale etwas erhöht, verglichen mit Frauen, die ein anderes Verhütungsmittel nutzen.
Nach dem Entfernen der Spirale – in der Regel nach vier Jahren Liegezeit – treten normalerweise keine Spätwirkungen auf.