Femidom: Kosten und Anwendung des Frauenkondoms
Das Femidom ist ein hormonfreies Verhütungsmittel, das vor sexuell übertragbaren Krankheiten schützt. Allerdings sind die Kosten des Frauenkondoms im Vergleich zu anderen Verhütungsmethoden recht hoch. Wie wird ein Femidom angewendet und wie sicher ist es?
- © RFBSIP – stock.adobe.com
Kurzübersicht
Beschreibung: Das Femidom ist ein etwa 18 Zentimeter langes Verhütungsmittel aus dünnem Kunststoff mit zwei Ringen
Anwendung: Der innere Ringe wird in die Scheide eingeführt, der äußere Ring vor den großen Schamlippen platziert
Vorteile: Spontane Anwendung, Schutz vor sexuell übertragbaren Krankheiten und Schwangerschaft, keine Nebenwirkungen
Nachteile: Schwierige Handhabung, nur bei absolut richtiger Anwendung ausreichender Schutz, teurer als Kondome
Artikelinhalte im Überblick:
Was ist ein Femidom?
Seit 1990 ist das Femidom als Verhütungsmittel erhältlich. Das "Kondom für die Frau" besteht aus Latex oder Polyurethan und ähnelt optisch dem Kondom für Männer. Allerdings ist es mit einer Länge von bis zu 18 Zentimeter größer. Es besitzt ein offenes und ein geschlossenes Ende. An beiden Enden dieses einseitig geöffneten Schlauchs befindet sich jeweils ein flexibler Ring, der das Femidom offenhält.
Das Femidom wird in die Scheide eingeführt und verhindert, dass Spermien über den Muttermund in die Gebärmutter gelangen. So bietet es zum einen Schutz vor einer ungewollten Schwangerschaft und reduziert zum anderen das Risiko von sexuell übertragbaren Krankheiten (STI) wie HIV, Syphilis, Tripper oder Hepatitis C .
Anwendung des Femidoms: So wird es eingeführt
Die Anwendung eines Femidoms ist etwas anspruchsvoller als die des Männerkondoms. Zum Einführen empfiehlt sich folgende Vorgehensweise:
Zunächst wird das Frauenkondom aus der Verpackung entnommen. Dabei sollte auf die Haltbarkeit geachtet werden.
Vor dem Einführen wird das Femidom außen und innen mit Gleitmittel benetzt. Das erleichtert das Einsetzen und verhindert, dass das Femidom am Penis hängen bleibt und versehentlich aus der Vagina gezogen wird.
Das Femidom besitzt einen großen, offenen Außenring und einen geschlossenen Ring. Der Ring am geschlossenen Ende wird zusammengedrückt und dann mit dem Finger tief in die Scheide eingeführt, bis er unmittelbar vor der Gebärmutter platziert ist (vergleichbar mit einem Diaphragma).
Der Ring am offenen Ende bleibt außerhalb des Körpers und bedeckt den Schambereich. Er sollte zwei bis drei Zentimeter über die Schamlippen hinausragen.
Nach dem Sex wird das Frauenkondom – am besten, während die Frau liegt – vorsichtig aus der Scheide gezogen. Das äußere, offene Ende wird zuvor verdreht, sodass das Sperma nicht herausfließen kann.
Wie ein Kondom wird das Femidom nur ein einziges Mal benutzt und dann im Restmüll entsorgt.
Vorteile des Femidoms
Gegenüber anderen Verhütungsmitteln hat ein Femidom folgende Vorteile:
Das Femidom ist neben dem Kondom die einzige Methode zur Verhütung, die außerdem vor der Ansteckung mit Geschlechtskrankheiten und Infektionen schützt.
Das Frauenkondom ist hormonfrei und greift nicht in den weiblichen Zyklus ein.
Stellen sich beim Mann Erektionsprobleme ein und erreicht der Penis nicht mehr die normale Steifigkeit, ist das Anlegen eines Kondoms nicht möglich. Dagegen kann auch ein nur teilweise erigierter Penis in die durch ein Femidom geschützte Scheide eindringen.
Bei bestimmten Techniken oder körperlichen Besonderheiten, etwa erhöhtem Ausfluss, rutscht ein Kondom leicht ab. Das Femidom bleibt bei korrekter Anwendung sicher an seinem Platz.
Das Femidom kann bis zu zehn Stunden vor dem Geschlechtsverkehr eingeführt werden, was ein reibungsloses Liebesspiel möglich macht, das nicht durch das Anlegen eines Kondoms unterbrochen werden muss.
Bisher sind keine Nebenwirkungen durch den Gebrauch von Frauenkondomen bekannt. Da das Femidom nicht aus Naturkautschuk-Latex hergestellt wird, können es auch Frauen mit Latexallergie verwenden.
Nachteile des Femidoms
Ein Nachteil des Femidoms ist, dass die Handhabung am Anfang schwierig ist. Der Gebrauch erfordert etwas Übung, damit es nicht zu Anwendungsfehlern wie Verrutschen kommt. Manche Anwenderinnen empfinden das Femidom während des Geschlechtsverkehrs zudem als störend.
Das Frauenkondom schneidet auch bei der Verhütungssicherheit eher schlecht ab. Die Versagerrate schwankt je nach Anwendung zwischen 5 und 21 Prozent. Zum Vergleich: Beim klassischen Kondom beträgt die Versagerrate 2 bis 18 Prozent, bei der Antibabypille 0,2 bis 0,5 Prozent.
Femidom kaufen: Wie viel kostet das Kondom für die Frau?
Femidome sind in einigen Drogerien, Sexshops, Apotheken sowie online erhältlich. Die Kosten sind höher als beim Kondom für den Mann. Eine Packung mit drei Frauenkondomen kostet zwischen 8,50 und 10,50. Je mehr Kondome in einer Packung enthalten sind, desto preiswerter ist es.