Lyse-Therapie: Fibrinolyse mit t-PA

Eine Lysetherapie - man nennt sie in der medizinischen Fachsprache auch Fibrinolysetherapie - ist ein Verfahren zum Auflösen von Blutgerinseln. Diese Auflösung (Lyse) erfolgt mithilfe eines "tissue-type plasminogen activators", kurz t-PA.
Prinzipiell wird bei einer Lysebehandlung Fibrin medikamentös abgebaut. Fibrin ist ein Eiweißstoff, der bei der Blutgerinnung wichtige Funktionen übernimmt. In manchen Fällen führt die Gerinnung von Blut allerdings zum Verschluss eines Blutgefäßes, was wiederum zur Minderversorgung des von diesem Gefäß versorgten Gewebes führt.

Der "tissue-type plasminogen activators" (t-PA) - ins Deutsch übersetzt: ein gewebespezifischer Aktivator von Plasminogen - ist ein Enzym.
Enzyme sind Eiweiße (Proteine), die biochemisch wie Katalysatoren wirken: Enzyme tragen dazu bei, eine Substanz chemisch zu verändern, indem es die für die chemische Reaktion notwendige Aktivierungsenergie reduziert. Das Enzym geht mit den umzusetzenden Stoffen nur vorübergehend eine chemische Verbindung ein, bleibt aber selbst letztendlich unverändert.
t-PA katalysiert (ebenso wie die Urokinase aus der Niere) die Umwandlung von Plasminogen zu Plasmin.

Zum Auflösen von Blutgerinsel (Thrombolyse) verwendet wird eine gentechnologisch hergestellte Variante von t-PA, der "recombinant tissue-type plasminogen activator" (rt-PA).
Als Therapieoption infrage kommt eine Thrombolyse zum Beispiel bei tiefer Beinvenenthrombose (falls die Thrombose nicht länger als eine Woche besteht), aber auch nach einem nur kurze Zeit zurückliegenden Herzinfarkt oder nach einer Lungenembolie im fortgeschrittenen Stadium.

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