Thuja occidentalis: Homöopathische Arznei bei Impfreaktionen
Mit Thuja occidentalis hat die Homöopathie eine tiefwirkende Arznei mit großem Leistungsspektrum: Patienten können sie nicht nur bei Problemen mit Haut und Atemwegen anwenden, Thuja hilft auch bei körperlichen Reaktionen nach einer Impfung.
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Das homöopathische Arzneimittel Thuja occidentalis wird aus den Blättern und Zweigen des abendländischen Lebensbaums gewonnen. Diese enthalten einen hohen Anteil an ätherischen Ölen, die bei Kontakt und Verzehr eine starke Reizwirkung auf die Haut beziehungsweise den Magen-Darm-Trakt haben. Aufgrund dieser Reizwirkung wird Thuja occidentalis nach dem homöopathischen Ähnlichkeitsprinzip vor allem zur Behandlung von Wucherungen auf Haut und Schleimhaut, bei chronischen Durchfällen und Verstopfung sowie bei hartnäckigen Erkältungs- und Harnwegserkrankungen eingesetzt.
Artikelinhalte im Überblick:
Thuja occidentalis: Gegen Warzen und Impfbeschwerden
Thuja occidentalis gilt als homöopathisches Konstitutionsmittel sowie Polychreste. Darunter versteht man ein homöopathisches Arzneimittel mit besonders tiefer, langanhaltender und vor allem vielseitiger Wirkung.
Klassisches Einsatzgebiet von Thuja occidentalis sind Warzen sowie Wucherungen und Polypen aller Art auf der Haut und im Genitalbereich. Außerdem gilt Thuja als wichtiges Mittel, um Impfungen besser zu vertragen. Dazu wird empfohlen, die Arznei vorsorglich vor einer Impfung einzunehmen beziehungsweise nachträglich, wenn lokale Beschwerden nach einer Impfung auftreten.
Potenzen und Dosierung: So nehmen Sie Thuja ein
Typische Potenzen für Thuja occidentalis sind D6 und D12. Die Einnahme kann, je nach Vorliebe, in Form von homöopathischen Tabletten, Tropfen oder auch Globuli erfolgen. Erwachsene nehmen dreimal täglich fünf Globuli, fünf Tropfen oder eine Tablette. Kinder bekommen jeweils drei Globuli, drei Tropfen oder eine halbe Tablette. Kleinkinder erhalten jeweils zwei Kügelchen und Säuglinge je einen Globulus. Alternativ können aber auch entsprechend viele Tropfen der homöopathischen Lösung beziehungsweise Anteile einer Tablette verabreicht werden.
Speziell bei Warzen kann die Anwendung auch als Kombination von Tablette oder Globuli zusammen mit der homöopathischen Tinktur erfolgen. Wobei Betroffene die Globuli oder Tabletten einnehmen und die Tinktur zusätzlich direkt auf die Warze geben können. Bessern sich die Beschwerden, dürfen sie die Anzahl der Gaben auf zwei- beziehungsweise einmal täglich reduzieren. Sobald die Symptome verschwunden sind, sollten Patienten die Behandlung aber einstellen.
Halten die Probleme an oder verschlechtern sich sogar, sollten Sie dringend Ihren Haus- oder einen Facharzt aufsuchen!
Selbstmedikation mit Thuja nur eingeschränkt empfohlen
Thuja gilt als besonders kraftvolles homöopathisches Arzneimittel mit tiefer Wirkung. Eine Selbstbehandlung sollte deshalb nur sehr vorsichtig erfolgen. Auch weil die Thuja-Tinktur vor allem in niedriger Potenz bei besonders sensiblen Menschen zu Hautirritationen führen kann, raten Experten, eine Therapie möglichst immer unter Aufsicht eines erfahrenen Homöopathen durchzuführen.
Insbesondere die Behandlung von Schwangeren und Kindern mit Thuja occidentalis sollte immer vorab mit dem Frauenarzt beziehungsweise mit dem Kinderarzt besprochen werden.
Leitsymptome bei Thuja occidentalis
Für die Wahl jedes homöopathischen Arzneimittels sind die Leitsymptome ausschlaggebend. Gemeint sind damit die Symptome, die bei einem Patienten hauptsächlich beobachtet werden. Die Behandlung mit Thuja occidentalis wird empfohlen, wenn folgende Leitsymptome auftreten:
- Impfbeschwerden
- Warzen
- Feigwarzen
- Polypen
- Schleimhautaphten
- Analekzem
- chronische Durchfälle
- Verstopfung
- hartnäckige Erkältungen
- chronische Harnwegsinfekte
- Entzündungen im Urogenitaltrakt
- schlecht riechender Schweiß an unbedeckten Körperstellen
- Rheuma
- Nasennebenhöhlenentzündung
- Gerstenkorn
- Bindehautentzündung
- depressive Verstimmungen
Thuja occidentalis: Ähnlich wirkende Mittel
Diese homöopathische Arzneimittel decken einen ähnlichen Wirkbereich wie Thuja occidentalis ab und können ergänzend oder auch alternativ zur Behandlung angewendet werden:
Acidum nitricum: Das aus Salpetersäure hergestellte homöopathische Arzneimittel gilt ebenfalls als Warzenmittel und wird typischerweise dann eingesetzt, wenn auch noch Beschwerden wie Aphten und Hautrisse am Übergang zwischen Haut und Schleimhaut an Hals, Mund oder Anus auftreten.
Cinnabaris: Auf Basis von Quecksilbersulfid hergestellt, hilft es ebenfalls bei Warzen, besonders wenn diese im Genitalbereich auftreten. Typisch für Cinnabaris sind außerdem akute und chronische Hals-Nasen-Ohren-Erkrankungen mit eitrigen feuerroten Entzündungen und festsitzendem Schleim.
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