Nux vomica: Dosierung und Anwendung der Brechnuss
Nux vomica, auch Brechnuss genannt, ist eines der wichtigsten homöopathischen Mittel. Sie wirkt nicht nur gegen Übelkeit in der Schwangerschaft, sondern auch bei Stress, Erkältung oder Verstopfung. Das sollte man über Potenzen, Dosierung und Anwendung von Nux vomica wissen.
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Kurzübersicht: Häufige Fragen und Antworten
Wofür wird Nux vomica verwendet? Nux vomica wird bei Verdauungsbeschwerden, wie Verstopfung und Völlegefühl, Schlaflosigkeit, Kopfschmerzen und Beschwerden aufgrund von übermäßigem Alkohol- oder Koffeinkonsum verwendet.
Wie dosiert man Nux vomica? Erwachsene nehmen dreimal täglich fünf Globuli, während Kleinkinder drei Globuli und Säuglinge einen Globulus einnehmen. Sobald eine Linderung der Beschwerden eintritt, sollte die Dosis auf ein- bis zweimal täglich reduziert werden.
Wie lange dauert es, bis Nux vomica wirkt? Die Wirkung von Nux vomica kann individuell unterschiedlich sein. Einige Menschen spüren bereits nach kurzer Zeit eine Verbesserung der Symptome.
Im Überblick:
Was ist Nux vomica?
Die Brechnuss ist ein Laubbaum, dessen vollständiger lateinischer Name Strychnos nux-vomica lautet. Diese Benennung deutet bereits auf den wichtigsten Inhaltsstoff der Brechnuss hin: das Gift Strychnin.
Obwohl auch Rinde und Früchte des Brechnussbaums Strychnin enthalten, wird in der Homöopathie nur der Samen (Nux vomica oder Semen Strychni) für Arzneien verwendet.
Ihr giftiger Inhaltsstoff macht die Brechnusssamen in homöopathischer Dosierung zum Heilmittel – in Indien werden sie schon jahrhundertelang als Medizin verwendet. Heute gehören sie zu den wichtigsten homöopathischen Arzneien.
Die Brechnuss (auch Krähenaugenbaum oder Strychninbaum genannt) ist in Südostasien beheimatet.
Leitsymptome: Hauptbeschwerden für Nux vomica
Leitsymptome sind charakteristische Hauptmerkmale oder typische Beschwerden, die auf eine bestimmte Erkrankung oder ein spezifisches homöopathisches Mittel hinweisen. Sie sind essenziell für die Auswahl des passenden Arzneimittels in der Homöopathie.
Das Arzneimittelbild der Brechnuss umfasst sowohl körperliche als auch emotionale und mentale Symptome, die bei Betroffenen auffällig sind.
Folgende Beschwerden legen eine Behandlung mit Nux vomica nahe:
Überforderung, Stress, emotionale Belastung, starke innere Anspannung, gehetzte Lebensweise, überarbeitet, Arbeitswut, Angst, Reizbarkeit
Neigung zur Einnahme von Genussmitteln, zum Beispiel Kaffee, Alkohol, sowie geistig anregender Substanzen, aber auch Schlafmitteln
Häufige Infekte, Erkältungsneigung, Kälteempfindlichkeit, Frösteln, Fließschnupfen
Neigung zu ungesunder Ernährung, Schlemmerei, ausschweifendem Lebenswandel
Kopfschmerzen und Ohrgeräusche durch Stress oder Ernährung (fettig, reichlich, stark gewürzt)
Völlegefühl, Druckempfindlichkeit bei Kleidung, bitteres oder saures Aufstoßen, krampfartige Magenschmerzen, Krampfzustände, Zuckungen, nervöse Empfindlichkeit, Übelkeit, Erbrechen
Verdauungsprobleme, häufiger, aber vergeblicher Stuhldrang/Verstopfung (teilweise im Wechsel mit Durchfall), Hämorrhoiden
Verspannung im Rücken durch mangelnde Bewegung oder Bettlägerigkeit, Spannungskopfschmerzen, Schmerzen im Nacken-Schulter-Bereich; Verhärtung der Muskeln
abendliche Schläfrigkeit mit stundenlangen Wachphasen in der Nacht; Müdigkeit am Morgen
verstärkte Menstruationsbeschwerden, langanhaltende oder ungewöhnlich starke Blutungen
Anwendungsgebiete von Nux vomica
Die Anwendungsgebiete von Nux vomica umfassen vor allem Erkrankungen der Verdauungsorgane, aber auch Beschwerden durch Ernährung, Genussmittel oder die Einnahme mancher Medikamente.
Typische Beschwerden, bei denen die Brechnuss zum Einsatz kommt, sind:
Magen- und Darm-Erkrankungen: Erbrechen, Übelkeit, Bauchschmerzen, Magenverstimmung, Reizmagen, Krämpfen, Darmträgheit, Durchfall, Völlegefühl, Verstopfung, Sodbrennen
nervösen Beschwerden: Stress, Angst, Aufregungen, Ärger
Katergefühl
Kopfschmerzen
Rückenschmerzen/Hexenschuss
Nackenschmerzen
Erkältungen und grippale Beschwerden
Tinnitus/Ohrgeräusche
Beschwerden im Mundraum: Mundgeruch, Mundtrockenheit, Zähneknirschen, Kiefergelenkbeschwerden
Schlafstörungen
Menstruationsstörungen
Schwangerschaftserbrechen und Übelkeit
nach Operationen: bei Übelkeit oder Verdauungsproblemen nach einer Narkose
Nux vomica D6 und C6: Typische Potenzen und ihre Dosierung
Nux vomica wird gewöhnlich in den Potenzen D6 oder C6 verabreicht. Doch auch höhere Potenzen wie D12/C12 oder D30/C30 können in Absprache mit homöopathischem Fachpersonal sinnvoll sein.
Erwachsene nehmen dreimal täglich fünf Globuli, Kleinkinder drei Globuli und Säuglinge einen Globulus ein. Wenn sich die Beschwerden gebessert haben, sollte man die Dosis auf ein- bis zweimal täglich reduzieren. Treten die Beschwerden nicht mehr auf, sollte das Mittel wieder abgesetzt werden.
Wichtig ist, das Arzneimittel zunächst wie in der Packungsbeilage zu verwenden. Bei Unsicherheiten kann man sich zudem in Apotheken beraten lassen.
Ähnlich wirkende Mittel wie Nux vomica
Zu homöopathischen Mitteln mit vergleichbaren Leitsymptomen gehören:
Chamomilla (Nervosität)
Ignatia (Nervosität)
Staphisagria (Nervosität)
Aurum (gedrückter Gemütszustand)
Natrium muriaticum (gedrückter Gemütszustand)
Bryonia (Verstopfung)
Calcarea carbonica (zu frühe oder starke Menstruation)
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