Dulcamara: Homöopathisches Arzneimittel gegen klassische Erkältungsbeschwerden
Wenn feuchtkaltes Wetter oder starke Temperaturstürze, zu typischen Erkältungsbeschwerden wie Husten, Schnupfen, Heiserkeit, Ohrenschmerzen oder auch einem Harnwegsinfekt führen, kann das homöopathische Arzneimittel Dulcamara den Körper bei der Heilung sehr gut unterstützen.
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Im Überblick:
Was ist Dulcamara?
Dulcamara ist ein homöopathisches Arzneimittel aus dem bittersüßen Nachtschatten. Die Pflanze Solanum dulcamara gehört zu den heimischen Lianen und wächst bevorzugt in Wassernähe, wo sie an Büschen und Bäumen rankt und bis zu drei Meter hoch werden kann.
Vor allem in den Blättern und den unreifen Früchten der Solanum dulcamara ist das Steroid-Alkaloid Solanin enthalten. Zur Herstellung des homöopathischen Arzneimittels werden die Stängel und Blätter der Solanum dulcamara noch vor der Blüte verwendet, weil sie dann besonders viel Solanin enthalten.
Dulcamara: Hilfe bei Erkältungsbeschwerden
Das homöopathische Arzneimittel Dulcamara hat einen starken Bezug zu den Schleimhäuten und wird vor allem dann eingesetzt, wenn Beschwerden infolge von Nässe, Unterkühlung oder Wetterwechsel auftreten oder diese dadurch verschlimmert werden.
Typische Anwendungsgebiete für Dulcamara sind:
- Husten
- Schnupfen
- Asthma bronchiale
- Blasenentzündung
- Mittelohrentzündung
- Bindehautentzündung
- Magenschleimhautentzündungen
- rheumatische Gelenkschmerzen
- Muskelverhärtungen
- Hautausschläge mit juckenden Bläschen
- Herpes
- Warzen
Dulcamara D6 und D12: Typische Potenzen und ihre Dosierung
Für die Selbstbehandlung mit Dulcamara werden in erster Linie niedrig dosierte Potenzen von D6 und D12 empfohlen. Die Einnahme kann in Form von homöopathischen Tabletten, Tropfen oder Globuli erfolgen.
Erwachsene nehmen hiervon dreimal täglich entweder eine Tablette, fünf Tropfen der Lösung oder fünf Globuli.
Für Kinder sind jeweils eine halbe Tablette, drei Tropfen oder drei Globuli geeignet.
Kleinkinder und Säuglinge erhalten, wegen des geringeren Körpergewichtes, jeweils nur zwei beziehungsweise einen Globulus in die Backentasche geschoben.
Alternativ können auch entsprechend viele Tropfen der homöopathischen Tinktur oder Anteile einer Tablette in Wasser gelöst verabreicht werden.
Mitunter ist aber auch die Gabe von höheren Potenzen, wie etwa Dulcamara C30 oder noch höher, sinnvoll. Die Behandlung mit Hochpotenzen sollte allerdings nicht eigenmächtig erfolgen, sondern mit erfahrenen homöopathisch arbeitenden Ärzt*innen abgesprochen werden.
Sobald die Beschwerden nachlassen, darf die Anzahl der Gaben auf zwei- beziehungsweise einmal täglich reduziert werden. Wenn keine Symptome mehr vorhanden sind, sollte die Behandlung beendet werden.
Leitsymptome für die Anwendung von Dulcamara
Für die Wahl des homöopathischen Arzneimittels sind in der Homöopathie immer entsprechende Leitsymptome, also Hauptbeschwerden, ausschlaggebend. Folgende Leitsymptome sprechen für eine Behandlung mit Dulcamara:
- Harnwegsinfekt
- krampfartige Schmerzen beim Wasserlassen
- Reizblase
- Schnupfen mit viel gelblicher Schleimabsonderung
- Asthma bronchiale bei feuchtkaltem Wetter
- Husten
- Bindehautentzündung durch Kälte, Zug
- Magen-Darm-Infekt
- Durchfall
- rheumatische Gelenkbeschwerden
- juckende Hautausschläge mit Bläschenbildung
- Hautschorf
- Lippenherpes
- Warzen
Dulcamara: Ähnlich wirkende Mittel
Folgende homöopathische Arzneimittel decken einen ähnlichen Wirkbereich wie Dulcamara ab und kommen damit ergänzend oder alternativ zur Behandlung infrage:
Cantharis: Das homöopathische Arzneimittel aus der spanischen Fliege ist ebenfalls ein gutes Mittel bei Harnwegsinfekten und Blasenentzündung sowie brennenden Beschwerden der Haut, wie Sonnenbrand und Hautausschlägen mit großer Blasenbildung. Bei Dulcamara sind die Hautausschläge dagegen eher trocken und juckend mit kleinen Bläschen.
Rhus toxicodendron: Ähnlich wie Dulcamara wird auch Rhus toxicodendron bei rheumatischen Beschwerden und Hautausschlägen mit Bläschenbildung eingesetzt, die infolge von Durchnässung und Unterkühlung auftreten. Anders als bei Dulcamara besteht bei Rhus toxicodendron aber ein ausgeprägter Bewegungsdrang.
Sarsaparilla: Sarsaparilla, die Steckweide oder Stechwinde, wird wie Dulcamara bei einem ähnlichen Beschwerdebild angewendet und hilft ebenfalls bei Harnwegsinfekten und Blasenentzündungen sowie bei rheumatischen Gelenkbeschwerden, Muskel-, Sehnenschmerzen und Hautproblemen. Im Unterschied zu Dulcamara treten die Symptome aber eher im Winter und Frühjahr auf und die Haut zeigt keine Bläschenbildung, sondern ist verstärkt rissig.
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