Cina gegen Unruhe- und Angstzustände bei Kindern
Wenn Kinder Verhaltensauffälligkeiten zeigen und überreizt, nervös, unruhig oder wütend sind, nachts schlecht schlafen und immer wieder aufschrecken, schreien, weinen und mit den Zähnen knirschen, kann das homöopathische Arzneimittel Cina Beruhigung bringen.
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Die krautartige Pflanze Cina maritima oder auch Artemisia cina gehört zur Familie der Korbblütler und wächst vor allem in den russischen und asiatischen Steppengebieten.
Artikelinhalte im Überblick:
- Cina bei verhaltensauffälligen Kindern
- Schonende Hilfe bei nervösen Tics
- Potenzen und Dosierung
- Leitsymptome
- Ähnlich wirksame Mittel
Cina bei verhaltensauffälligen Kindern
Als Haupteinsatzgebiet von Cina gilt die schonende homöopathische Unterstützung bei der Behandlung von Verhaltensauffälligkeiten bei Kindern. Symptome, die für Cina sprechen sind eine Überreizung sowie starke innere Unruhe und ein forderndes, launisches Verhalten. Bei Ärger kann es bei den betroffenen Kindern zu regelrechten Wutausbrüchen mit Tritten und Schlägen kommen. Berührungen und körperliche Nähe werden abgewiesen und verstärken das Verhalten mitunter sogar.
Typisch sind außerdem Angstzustände und eine Panikneigung vor der Nacht. Kleine Cina-Patienten wachen teilweise schreiend auf und können dann nur schwer wieder beruhigt werden. Auch Schlafwandeln ist nicht selten. Besonders morgens kann es zu krampfhaften Hustenanfällen kommen. Häufig ist auch Bettnässen ein Thema. Dazu kommen auffällige Schluckbeschwerden, nächtliches Zähneknirschen, Kopfschmerzen und Sehstörungen, teilweise mit Schielen und falscher Farbwahrnehmung.
Cina: Schonende Hilfe bei nervösen Tics
Auch nervöse Muskelzuckungen zum Beispiel am Mund- oder Augenwinkel sowie spontane Muskelkrämpfe gelten für Cina als typisch. Kinder, für die Cina infrage kommt haben ein großes Verlangen nach Süßigkeiten und schwanken meist zwischen totaler Appetitlosigkeit und regelrechten Essattacken. Außerdem bohren sie häufig in Ohren und Nase, bis diese zu bluten anfangen und zupfen auch sonst viel an sich herum. Die Haut ist sehr berührungsempfindlich. Sie möchten deshalb nicht angefasst werden und meiden körperliche Nähe. Eine Ausnahme dazu gibt es: Die betroffenen Kinder möchten gerne geschaukelt werden.
Ein weiteres Einsatzgebiet von Cina ist zur Behandlung bei einem Befall mit lästigen Darmparasiten: Begleitend zu einer chemischen Wurmkur kann das homöopathischen Arzneimittel unterstützen sowie zur Nachsorge eingenommen werden.
D6 und D12: Typische Potenzen und ihre Dosierung
Für die Selbstbehandlung mit Cina werden vor allem niedrig dosierte Potenzen von D6 und D12 empfohlen. Die Einnahme kann dabei in Form von homöopathischen Tabletten, Tropfen oder auch Globuli erfolgen.
- Kinder bekommen jeweils drei Globuli, drei Tropfen in Wasser gelöst oder eine halbe Tablette.
- Für Kleinkinder und Säuglinge eignen sich die winzigen Globuli gut. Hiervon nehmen Kleinkinder jeweils zwei Kügelchen. Säuglinge bekommen je nur einen Globulus in die Backentasche geschoben. Alternativ können natürlich auch entsprechend viele Tropfen der homöopathischen Lösung bzw. Tablettenanteile in Wasser gelöst verabreicht werden.
- Erwachsene nehmen hiervon drei Mal täglich entweder fünf Globuli bzw. fünf Tropfen oder eine Tablette.
Bessern sich die Beschwerden, darf die Anzahl der Gaben auf zwei bzw. einmal täglich reduziert werden. Sobald die Symptome verschwunden sind, sollte die Behandlung beendet werden.
In besonders hartnäckigen Fällen kann auch die Gabe von höheren Potenzen, wie etwa Cina C 30 oder noch höher sinnvoll sein. Bei der Behandlung mit Hochpotenzen sollte im Vorfeld allerdings immer ein erfahrener Homöopath um Rat gefragt werden.
Leitsymptome für die Anwendung von Cina
Die Behandlung mit Cina wird empfohlen, wenn folgende Leitsymptome, also Hauptbeschwerden, auftreten:
- Nachtschreck: Aus dem Schlaf aufschrecken, Schreien und Weinen im Schlaf
- Zähneknirschen im Schlaf
- Große Unruhe in der Nacht bis hin zur Angst vor der Nacht
- Sehr berührungsempfindlich, Betroffener möchte nicht angefasst werden
- Treten und Schlagen nach anderen
- Gesichtsfarbe wechselt von leuchtend rot zu krank-blässlich mit Augenringen
- Häufiges Nasebohren und im Ohr bohren oder auch Herumzupfen bis es blutet
- Zuckungen zum Beispiel am Mund und an den Augen
- Muskelzuckungen und Muskelkrämpfe
- Schneidende Bauchschmerzen
- Zittern am ganzen Körper
- Darmwürmer, juckende Schmerzen im Mastdarm
- Sehstörungen mit verminderter Farbwahrnehmung und Schielen
- Kopfschmerzen
Typischerweise haben Betroffene ein ausgeprägtes Verlangen nach Süßigkeiten und kalten Getränken – Milch und Milchprodukte werden dagegen abgelehnt. Überhaupt wechseln sich häufig Heißhunger und Appetitlosigkeit ab. Kinder sind häufig unleidlich und verdrießlich, launisch mit wechselnden Gemütszuständen und zeigen ein forderndes Verhalten bis hin zu Wutanfällen.
Eine Verbesserung der Symptome kann durch eine nach vorne übergebeugte Haltung, in Bauchlage und durch leichte Bewegung sowie Druck auf den Bauch erzielt werden. Nachts, bei körperlicher Nähe und Berührung sowie Ärger verschlechtern sich dagegen die Symptome.
Ähnlich wirkende Mittel
Unterschiedliche homöopathische Arzneimittel können ähnliche Wirkbereiche abdecken. Um das jeweils am besten passende Medikament zu finden, ist es deshalb sinnvoll auch die Homöopathika zu kennen, die bei ähnlichen Symptomen verwendet werden. Im Fall von Cina sind das:
Chamomilla: Ein Klassiker bei nächtlicher Unruhe ist das homöopathische Arzneimittel aus Kamille. Es kommt auch bei Zahnungsschmerzen sowie Durchfall von Kleinkindern zum Einsatz. Einen Bezug zu Darmparasiten zeigt Chamomilla allerdings nicht.
Teucium marum: Starke innere Unruhe und Nervosität mit Alpträumen und Schlafstörungen sowie Husten und Schnupfen sprechen auch für das Katzenkraut. Haupteinsatzgebiet von Teucium marum sind Schnupfenerkrankungen, Entzündungen des Nasenrachenraums und Nasenpolypen. Wie Cina, gilt auch Teucium marum als Mittel gegen Wurmbefall.
Kalium bromatum: Bei Hyperaktivität sowie Aufmerksamkeitsdefiziten von Kindern kann auch Kalium bromatum Linderung verschaffen. Zu den Leitsymptomen zählen zudem Zähneknirschen, Schlafwandeln, Schluckauf, Angst und Krampfneigung. Anders als Cina wirkt Bromkalium zusätzlich gegen Hautkrankheiten, wie Akne und Schuppenflechte.
Rathania: Rathania wirkt wie Cina auf die Schleimhäute des Darms und wird deshalb ebenfalls als Begleittherapie bei einer chemischen Wurmbehandlung empfohlen. Direkt auf die Afterschleimhaut aufgetragen hilft Rathania-Salbe außerdem gut gegen Schmerzen und Juckreiz bei Wurmbefall, Analfissuren und Hämorrhoiden.
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