Konstitutionsmittel

China officinalis: Breit wirksames homöopathisches Arzneimittel

Der rote Chinarindenbaum (China officinalis) ist ein tief und langanhaltend wirkendes homöopathisches Konstitutionsmittel, das vor allem bei extremen Erschöpfungszuständen, Fieber, Kopfschmerzen und Verdauungsbeschwerden angewendet wird.

Frau im Büro ist erschöpft
© Getty Images/Maskot

China officinalis nimmt unter den homöopathischen Medikamenten eine gewisse Sonderstellung ein, denn es ist das erste Mittel, das Samuel Hahnemann im Selbstversuch testete. Bei der Eigenanwendung stellte er fest, dass das Arzneimittel am gesunden Menschen genau die Malaria-Symptome hervorrief, gegen die es bei daran Erkrankten lange Zeit eingesetzt wurde. Daraus leitete der Begründer der Homöopathie das homöopathische Grundprinzip ab, das bis heute seine Gültigkeit hat, nämlich "Gleiches mit Gleichem zu heilen".

Artikelinhalte im Überblick:

Psyche stärken: So hilft Homöopathie dabei

Was ist China officinalis?

Das homöopathische Arzneimittel China officinalis wird auf Basis des roten Chinarindenbaums hergestellt. Die Rinde des Baumes enthält vergleichsweise viel Chinin, was bis vor rund hundert Jahren noch in der Schulmedizin zu Behandlung von Malaria eingesetzt wurde.

In der Homöopathie hat der Wirkstoff seine Wichtigkeit jedoch nicht verloren. Das Homöopathikum aus der chininhaltigen Rinde des Tropenbaums gilt als sogenanntes Konstitutionsmittel und Polychrest. Darunter versteht man ein homöopathisches Arzneimittel mit besonders breitem Wirkungsbereich, das insbesondere bei chronischen Krankheiten eingesetzt wird und eine tiefe, langanhaltende Wirkung entfaltet.

Bei diesen Beschwerden wird China officinalis eingesetzt

China officinalis ist ein wichtiges homöopathisches Mittel mit breitem Anwendungsspektrum. Es wirkt vor allem auf das Nervensystem, die Verdauungsorgane, die Haut und die weiblichen Geschlechtsorgane. Als klassisches Einsatzgebiet von China officinalis gelten starke Erschöpfungszustände, die durch den Verlust von Körperflüssigkeiten hervorgerufen werden.

Anwendungsgebiete von China:

Bei wem kann China officinalis angewendet werden?

China officinalis gilt als tiefwirkendes Konstitutionsmittel mit breiter Wirkung, das bei Patient*innen in allen Altersklassen angewendet werden kann. Es ist besonders für Personen geeignet, die nach langer Krankheit geschwächt sind. Darüber hinaus wird es aber auch zur begleitenden Therapie zur Behandlung der sogenannten Säuglingsgelbsucht sowie von Dreimonatskoliken bei Säuglingen empfohlen.

Leitsymptome für die Anwendung von China officinalis

Jedem homöopathischen Arzneimittel ist eine genau definierte Auswahl an Leitsymptomen zugeschrieben. Als ganzheitlich orientierte Heilkunde zählen dazu nicht nur körperliche Symptome, sondern stets auch psychische Merkmale sowie Begleiterscheinungen, Vorlieben und Befindlichkeiten.

Je mehr und ausgeprägter die Leitsymptome eines homöopathischen Arzneimittels auch bei Betroffenen beobachtet werden, umso passender gilt das gewählte Mittel.

Folgende Leitsymptome sprechen für die Behandlung mit China officinalis:

  • Große Erschöpfung
  • Ohnmachtsanfälle und Kollapsneigung
  • Zittern, Frösteln
  • Schwindel
  • Starkes Schwitzen
  • Körperliche Kraftlosigkeit
  • Schwäche und Muskelzuckungen an Armen und Beinen
  • Schlafstörungen
  • Kreislaufprobleme
  • Pochende Kopfschmerzen
  • Blasse, eher gelbliche Gesichtsfarbe
  • Dunkle Augenringe
  • Leichtes schwarz werden vor Augen
  • Geweitete Pupillen
  • Sehstörungen und Ohrensausen
  • Schmerzlose, häufige und ermattende Durchfälle
  • Starke Blähungen mit aufgetriebenem Unterleib nach dem Essen
  • Viele Darmgeräusche
  • Häufiges Aufstoßen ohne Erleichterung
  • Völlegefühl kurz nach den ersten Bissen
  • Appetitlosigkeit
  • Hohe Schmerzempfindlichkeit und übersensibel
  • Zahnempfindlichkeiten

Einnahme und Dosierung von China officinalis

Für die Selbstbehandlung mit China officinalis werden in erster Linie niedrig dosierte Potenzen von D6 und D12 empfohlen. Die Einnahme als homöopathisches Einzelmittel kann dabei in Form von homöopathischen Tabletten, Tropfen oder Globuli erfolgen.

Lassen Sie dazu dreimal täglich entweder drei Globuli, drei Tropfen oder eine Tablette China officinalis unter der Zunge zergehen. Im Akutfall können Sie die Arzneimittelgabe auch stündlich wiederholen. Die Tages-Höchstmenge von zehn Einnahmen sollte dabei aber nicht überschritten werden.

Bessern sich die Beschwerden, darf die Anzahl der Gaben entsprechend auf zwei beziehungsweise einmal täglich reduziert werden. Sobald die Symptome verschwunden sind, sollten Sie die Behandlung beenden.

China officinalis ist darüber hinaus auch in einigen homöopathischen Kombinationspräparaten enthalten. Darin werden verschiedene homöopathische Wirkstoffe, die sich zur Behandlung bestimmter Krankheitsbilder und Zustände gut ergänzen miteinander kombiniert.

Höhere Potenzen und sogenannte Hochpotenzen des Einzelmittels China officinalis, wie C30, C200 oder C1000 sind für die Behandlung von starken, akuten Krankheiten sowie für chronische Beschwerden geeignet. Homöopathische Arzneimittel in höheren und Hochpotenzen sollten nicht "auf eigene Faust" eingenommen werden, sondern nur nach Rücksprache und unter Kontrolle eines*r in Homöopathie ausgebildeten Therapeuten*Therapeutin erfolgen.

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