Carbo vegetabilis: Homöopathisches Stärkungsmittel

Artikelinhalte im Überblick:

• Definition
• Anwendungsgebiete
• Potenzen und Dosierung
• Leitsymptome
• Ähnlich wirkende Mittel

Psyche stärken: So hilft Homöopathie dabei

Was ist Carbo vegetabilis?

Das homöopathische Arzneimittel Carbo vegetabilis wird auf Basis von Holzkohle hergestellt. Diese wird vorwiegend aus Birken- oder Buchenholz gewonnen. Das Endprodukt ist ein schwarzes, leichtes Pulver ohne Geschmack und Geruch, das fast vollständig aus chemisch reinem Kohlenstoff besteht.

In Form von Globuli (Streukügelchen), Tinkturen oder Tabletten kann Carbo vegetabilis bei anhaltenden Erschöpfungs- und Schwächezuständen nach Krankheiten oder nach massiver seelischer Belastung helfen.

Anwendungsgebiete von Carbo vegetabilis

Neben der Anwendung bei Erschöpfung gilt Carbo vegetabilis auch als wichtiges Mittel bei Verdauungsbeschwerden:

• Völlegefühl
• Sodbrennen mit saurem Aufstoßen
• schlechte Verträglichkeit von fettigen Speisen
• Blähungen mit übelriechenden Winden
• kolikartige Bauchschmerzen

Eine dritte Indikation für das homöopathische Arzneimittel sind Erkrankungen der Atemwege. Insbesondere bei Husten, Schnupfen und Asthma kann Carbo vegetabilis gut als unterstützendes Element zur schulmedizinischen Therapie eingesetzt werden.

Einsatz als Reaktionsmittel

Außerdem zählt Carbo vegetabilis zur Gruppe der sogenannten Reaktionsmittel. Diese werden eingesetzt, wenn ein anderes homöopathisches Arzneimittel keine Reaktion zeigt oder keine Verbesserungen bringt. Hier kann Carbo vegetabilis verwendet werden, um die Reaktionsfähigkeit des Körpers wieder anzustoßen.

Carbo vegetabilis D6 und D12: Typische Potenzen und ihre Dosierung

Für die Selbstbehandlung mit Carbo vegetabilis werden in erster Linie niedrig dosierte Potenzen von D6 und D12 empfohlen. Die Einnahme kann dabei in Form von Tabletten, Tropfen oder Globuli erfolgen. Die genaue Dosierung je Präparat ist der Packungsbeilage zu entnehmen.

Bessern sich die Beschwerden, darf die Anzahl der Gaben auf zwei bis einmal täglich reduziert werden. Sobald die Symptome verschwunden sind, sollte die Behandlung eingestellt werden.

Hochpotenzen: Carbo vegetabilis ab C30

Bei hartnäckigen oder chronischen Verläufen kann es sinnvoll sein, Carbo vegetabilis auch in Hochpotenzen von C 30 oder höher einzunehmen. Bei der Gabe von Hochpotenzen sollte die Anwendung allerdings nicht mehr selbständig erfolgen, sondern erfahrene Homöopath*innen um Rat gefragt werden.

Dasselbe gilt, wenn Carbo vegetabilis als sogenanntes Reaktionsmittel eingesetzt wird. Auch hier wird empfohlen die Behandlung unter Anleitung von homöopathisch kundigen Ärzt*innen, Apotheker*innen oder Heilpraktiker*innen durchzuführen.

Leitsymptome für die Anwendung von Carbo vegetabilis

Wenn nachfolgende Leitsymptome, also Hauptbeschwerden, auftreten, wird die Behandlung mit Carbo vegetabilis empfohlen:

• großes Schwächegefühl und starke Mattigkeit
• Neigung zu Ohnmacht
• Kollapsneigung
• blasse, bläuliche Haut
• bläuliche Gesichtsfarbe
• venöse Blutstauungen
• Hämorrhoiden
• Zahnfleischbluten
• eiskalte Hände und Füße
• kalter Schweiß
• Völlegefühl
• heftige Blähungen
• häufiges Aufstoßen
• Sodbrennen
• Atemnot im Liegen

Carbo vegetabilis: Ähnlich wirkende Mittel

Unterschiedliche homöopathische Arzneimittel decken mitunter ähnliche Wirkbereich ab. Um das jeweils am besten passendste Medikament herauszufiltern, ist es deshalb sinnvoll auch die Homöopathika kennen, die bei ähnlichen Symptomen angewendet werden. Bei Carbo vegetabilis sind das folgende homöopathischen Arzneimittel:

• Veratrum album: Kann bei Kreislaufbeschwerden, Schwäche mit Kollapsneigung sowie Magen-Darm-Problemen mit Durchfall und Erbrechen helfen. Betroffene frieren stark und haben eine blasse bis bläuliche Haut. Anders als bei Carbo vegetabilis bessern sich die Beschwerden durch Wärme, Zudecken und Hinlegen.

• Phosphoricum Acidum: Wird bei ausgeprägter Erschöpfung, Blähungen, Sodbrennen und anhaltender Übelkeit angewendet. Zusätzlich treten häufig eine Schwäche von Knochen, Bändern und Sehnen sowie Hautprobleme auf – Symptome, die für Carbo vegetabilis untypisch sind.

• Lycopodium clavatum: Kommt ebenfalls bei Völlegefühl, Blähungen und Sodbrennen zum Einsatz. Im Gegensatz zu Carbo vegetabilis fehlt hier jedoch die Neigung zu Kreislaufzusammenbrüchen.

• Asa foetida: Geeignet bei Verdauungsproblemen mit aufgeblähtem Bauch und übelriechenden Blähungen. Die Beschwerden verschlimmern sich nachts, frische Luft bringt Erleichterung. Zusätzlich wird Asa foetida bei nervösen, hypochondrischen oder hysterischen Zuständen eingesetzt – ein Einsatzbereich, den Carbo vegetabilis nicht abdeckt.

Carbo vegetabilis ist ein vielseitiges Mittel bei Schwäche, Kreislaufproblemen und Verdauungsbeschwerden. Wer sich unsicher ist, sollte sich von einem*einer Expert*in beraten lassen, um die richtige Potenz und Dosierung zu finden.

Homöopathische Arzneimittel für die Hausapotheke