Arsenicum album: Tausendsassa für die Hausapotheke
Arsenicum album, das weiße Arsenik, ist eines der bedeutendsten homöopathischen Mittel, wenn es um brennende Schmerzen geht. Gegen welche Beschwerden es noch eingesetzt wird und was man bei der Selbstbehandlung beachten sollte.
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Mit weißem Arsenik hat man im Alltag gewöhnlich wenig zu tun. Die pulverförmige Säure ist in unverdünntem Zustand giftig. In homöopathischer Potenzierung dagegen wird sie zum beliebten Arzneimittel bei Beschwerden, die mit brennenden Schmerzen einhergehen. Sie hat einen festen Platz in der homöopathische Hausapotheke zur Behandlung von Brechdurchfall, Schwäche und Panikattacken.
Wem helfen Mittel mit Arsenicum album?
Menschen, bei denen Arsenicum album gut anschlägt, sind eher ängstlich, besorgt und angespannt. Sie haben einen perfektionistischen Charakter, sind ordentlich, möchten alles unter Kontrolle haben und weisen nicht selten zwanghafte Persönlichkeitszüge auf.
Geschwächte Patienten in späteren Krankheitsstadien oder mit schleichenden Fieberkrankheiten, etwa Typhus, sprechen oft bestens auf Arsenicum album an. Trotz ihrer Erschöpfung sind die Betroffenen unruhig und möchten sich ständig bewegen oder bewegt werden. Arsenicum zeigt Wirkung, wenn die Unruhe abnimmt und der Patient Schmerzen besser aushält.
Anwendungsbereiche für Arsenicum album im Überblick
Arsenicum wird mit brennenden Empfindungen in Verbindung gebracht, sowohl bei akuten als auch chronischen Krankheiten. Bei Letzteren ist das homöopathische Mittel Sulfur aber häufig besser geeignet.
Schnupfen oder Halsweh mit Brennen in Nase beziehungsweise Rachen lassen sich mit Arsenicum album behandeln, ebenso Husten. Auch Brechdurchfall kann sich damit bessern, weshalb das Mittel auch für die homöopathische Haus- und Reiseapotheke empfohlen wird.
Bei Gastritis (Magenschleimhautentzündung), brennenden Geschwüren, chronischen Ekzemen und trockenen, schuppigen Hauterkrankungen kann Arsenicum album angezeigt sein.
Leitsymptome für Arsenicum album
- große Angst (vor dem Tod), Panikattacken
- psychische und körperliche Unruhe, der Arsenicum-Patient will immer seinen Ort wechseln
- hektisches Verhalten
- Schwäche, Kraftlosigkeit, körperlicher Abbau; Gewichtsabnahme durch Krankheit
- Schmerzen werden als brennend empfunden
- Atemlosigkeit bei Bewegung
- Brechdurchfall mit großer Schwäche und Unruhe
- Erbrechen bereits nach kleinen Mengen Nahrung
- Verbrennungen
- Lebensmittelvergiftung
- Brennen in Nase und Hals bei akutem Schnupfen oder Halsweh
- Gastritis
- brennende Ekzeme, Hauterkrankungen
Typische Potenzen und Dosierung
Für die Selbstbehandlung werden homöopathische Arzneimittel in den Potenzen C6, D6, C12 oder D12 empfohlen. Höhere Potenzen sollten nur von erfahrenen Homöopathen angewendet werden.
Arsenicum album wird dreimal täglich in Form von fünf Globuli oder Tropfen beziehungsweise einer Tablette verabreicht. Bessern sich die Beschwerden, kann die Gabe auf zwei- und dann einmal täglich reduziert werden. Sobald die Beschwerden abgeklungen sind, sollte das Mittel nicht weiter eingenommen werden.
Homöopathische Mittel mit vergleichbaren Leitsymptomen wie Arsenicum album
Aconitum: Diese Mittel eignet sich aber eher für geschwächte Patienten in früheren Krankheitsstadien; beim Arsenicum-Patienten herrschen zudem unbestimmte Ängste, während sie beim Aconitum-Patienten konkreter sind.
Secale cornutum: Hier wird Brennen durch Wärme allerdings schlimmer statt besser (wie bei Arsenicum).
Sulfur eignet sich mitunter besser bei brennenden Empfindungen während chronischer Leiden.
Allium cepa und Mercurius sind ebenfalls hilfreiche Mittel gegen Schnupfen; Arsenicum aber bei brennendem Schnupfen, der Oberlippe und Nasenflügel wund macht
Carbo vegetabilis und Muriaticum acidum kommen ebenfalls bei Erschöpfung zum Einsatz. Der Arsenicum-Patient will sich dabei jedoch ständig bewegen.
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