Allium cepa: Bewährtes homöopathisches Arzneimittel gegen Schnupfen
Wenn die Nase unentwegt läuft, rasselnder Husten quält und eine Niesattacke die nächste jagt, ist gute Hilfe gefragt. Als bewährter Helfer gilt Allium cepa, das homöopathische Arzneimittel auf Basis der Küchenzwiebel. Worauf es bei der Anwendung ankommt.
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Kaum beginnt man eine rohe Zwiebel zu schneiden, fangen die Augen an zu tränen und es kitzelt in der Nase. Verantwortlich hierfür sind die ätherischen Öle der Zwiebel, die beim Schneiden austreten und dabei die Schleimhäute reizen. Diese Eigenschaft der Zwiebel macht sich die Homöopathie gemäß dem Ähnlichkeitsprinzip mit dem Arzneimittel Allium cepa zunutze.
Artikelinhalte im Überblick:
Allium cepa ist homöopathischer Klassiker bei Fließschnupfen
So gilt Allium cepa als klassischer homöopathischer Helfer, wenn die Schleimhäute des Körpers übermäßig viel Sekret produzieren: Das ist in der Regel bei Erkältungen der Fall. Dann, wenn die Nase ununterbrochen läuft, die Augen tränen, ständige Nies- und Hustenattacken den Körper erschüttern, der Hals brennt und der Kopf brummt. Aber auch bei Symptomen von Heuschnupfen kann Allium cepa gute Dienste leisten. Darüber hinaus wird der Wirkstoff auch bei Bindehautentzündungen, Nervenschmerzen an Kopf, Gesicht, Brust und Hals sowie bei Phantomschmerzen nach Amputationen eingesetzt.
Typische Potenzen und ihre Dosierung
Das gut verträgliche homöopathische Arzneimittel Allium cepa ist in niedrig dosierten Potenzen von D6 und D12 zur Selbstbehandlung geeignet. Es steht dabei in unterschiedlichen Darreichungsformen zur Verfügung. So ist es in der Apotheke in Form von Tabletten, Tropfen und Globuli erhältlich. Erwachsene nehmen hiervon dreimal täglich jeweils eine Tablette, fünf Globuli oder fünf Tropfen. Kinder erhalten pro Gabe jeweils eine halbe Tablette, drei Globuli oder drei Tropfen. Für Kleinkinder und Säuglinge eignen sich besonders gut die süß schmeckenden Globuli. Kleinkinder bekommen hiervon jeweils zwei Kügelchen und Säuglinge einen Globulus.
Natürlich können auch entsprechend viele Tropfen oder Tablettenanteile verabreicht werden. Letztere sollten allerdings vorher in etwas Wasser oder Tee gelöst werden. Sollte eine Behandlung mit höheren Potenzen ab C30 und höher erforderlich sein, ist es ratsam, vorher mit einer*m erfahrenen Homöopath*in zu sprechen. Sobald sich die Beschwerden bessern, darf die Anzahl der Gaben auf zwei- bzw. einmal täglich reduziert werden. Wenn die Beschwerden abgeklungen sind, sollte die Behandlung beendet werden.
Leitsymptome für die Anwendung
Um das jeweils richtige Mittel für die Behandlung ausfindig machen zu können, sind in der Homöopathie die Symptome entscheidend, die bei Patient*innen hauptsächlich beobachtet werden. Man spricht hier auch von sogenannten Leitsymptomen. Folgende Leitsymptome sprechen für eine Behandlung mit Allium cepa:
- reichlich Nasensekret, die Nase läuft und tropft
- wunde Nasenlöcher
- milder, reichlicher Tränenfluss
- Niesanfälle
- Heuschnupfen
- Husten mit Schleimrasseln und reißenden Kehlkopfschmerzen
- Nasennebenhöhlenentzündung
- Bindehautentzündung
- Nervenschmerzen
Ähnlich wirkende Mittel
Um herauszufinden, welches homöopathische Arzneimittel am besten passt, ist es wichtig, auch die Mittel zu kennen, die ähnlich wie das gewählte wirken. Im Fall von Allium cepa sind das:
Euphrasia: Für die Behandlung mit Euphrasia stehen, wie bei Allium cepa, reichlich Nasensekret sowie starker Tränenfluss im Vordergrund. Während bei Allium cepa aber der Schnupfen als scharf und brennend empfunden wird und die Tränenflüssigkeit als mild, gilt für die Anwendung mit Euphrasia genau das Gegenteil, nämlich mildes Nasensekret und brennende Tränen. Deshalb wird Euphrasia auch bevorzugt gegen Bindehautentzündung eingesetzt.
Ferrum phosphoricum: Es gilt als homöopathisches Arzneimittel bei grippalen Infekten mit Fieber sowie Entzündungskrankheiten, die auftreten, wenn das Immunsystem überfordert ist. Klassischerweise treten im Zuge des Infekts auch Fließschnupfen, Niesen sowie Reizhusten auf.
Chamomilla: Das homöopathische Arzneimittel aus der Kamille wird vor allem bei Hautentzündungen und, ähnlich wie Allium cepa, auch bei entzündeten Schleimhäuten eingesetzt. Dabei sprechen ähnliche Erkältungsbeschwerden für Chamomilla wie für Allium cepa. Ohrenschmerzen rühren bei einer Anzeige für Chamomilla allerdings eher von einer Mittelohrentzündung her, bei Allium cepa hingegen mehr von verstopften Nasennebenhöhlen.
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