Aesculus: Homöopathisches Venenmittel aus der Rosskastanie
Typische Venenprobleme mit geschwollenen Beinen, Besenreißern, Krampfadern und vergrößerte Hämorrhoiden, aber auch Rückenschmerzen können, begleitend zu einer konventionellen Therapie, schonend mit dem homöopathischen Arzneimittel Aesculus behandelt werden.
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Aesculus ist ein klassisches homöopathisches Arzneimittel, das vor allem wegen seiner positiven Wirkung auf die Venen geschätzt wird. Ausgangsstoff für das Homöopathikum ist der geschälte Samen der Rosskastanie (Aesculus hippocastanum).
Artikelinhalte im Überblick:
- Homöopathisches Venenmittel
- Schonende Hilfe bei Rückenschmerzen
- Rosskastanie gegen Husten und Schnupfen
- Potenzen und Dosierung
- Leitsymptome
- Ähnlich wirksame Mittel
Aesculus: Kastanie liefert venenstärkenden Wirkstoff
Die geschälten Samen der stacheligen Früchte werden in der Naturheilkunde schon seit Jahrhunderten zur Behandlung von Venenleiden eingesetzt, denn sie enthalten ein komplexes Gemisch an Saponinen. Dabei handelt es sich um therapeutisch wirksame Inhaltsstoffe, die unter anderem entzündungshemmend, stärkend und hormonstimulierend wirken. Ein in der Rosskastanie enthaltener Hauptwirkstoff aus dieser Gruppe ist Aescin, das nachweislich gefäßabdichtend wirkt und so verhindert, dass sich Wasser im Gewebe ansammelt. Besonders zur Behandlung von Venenleiden wird Aescin deshalb besonders geschätzt.
Homöopathische Venentherapie mit Rosskastanie
Auch die Homöopathie macht sich die Eigenschaften der Kastanie zu Nutze und setzt es in Form von Einzel- oder Komplexmittel vor allem zur begleitenden Behandlung von Venenproblemen ein. Klassische Einsatzgebiete sind damit sämtliche Beschwerden, die auftreten, wenn der Blutfluss zurück zum Herzen über das venöse System nicht mehr optimal funktioniert: Also schwere, geschwollene Beine, bläulich gestaute Krampfadern, schlecht heilende Wunden und Beschwerden durch Hämorrhoiden.
Auch um geschwollenen Beinen und Krampfadern in der Schwangerschaft vorzubeugen oder sie zu lindern, hat sich die Gabe von Aesculus bewährt. Dabei ersetzt die homöopathische Behandlung mit Aesculus keineswegs konventionelle Therapien mit Stützstrümpfen und Co, sondern gilt in erster Linie als Unterstützung zu bewährten schulmedizinischen Maßnahmen.
Aesculus: Homöopathische Hilfe bei Rückenschmerzen
Neben Venenproblemen wird die Behandlung mit Aesculus bei dumpfen Schmerzen im unteren Rücken sowie in der Kreuzbein-Gegend begleitend zu konventionellen Behandlungen empfohlen. Die Schmerzen können dabei rheumatisch bedingt sein oder gepaart mit starker Verstopfung von schmerzhaft entzündeten Hämorrhoiden herrühren. Dabei treten typischerweise häufig splitterartige Schmerzen mit dem Gefühl von kleinen Holzstückchen im Anus auf. Auch schwangerschaftsbedingte Kreuzschmerzen können mit Aesculus schonend behandelt werden.
Aesculus hippocastanum lindert Husten und Schnupfen
Auch bei trockenen und entzündeten Schleimhäuten mit Fließschnupfen und Husten kann Aesculus zum Einsatz kommen. Insbesondere, wenn das Sekret wässrig-flüssig ist und die Schleimhäute gereizt sind und brennen. Meist fühlt sich auch das Schlucken brennend wie Feuer an, außerdem fällt das Atmen schwer und wird von einem stechenden Wundheitsgefühl in den Bronchien begleitet. Typischerweise werden die Beschwerden häufig von dumpfen Schmerzen im unteren Rücken begleitet.
Aesculus D6 und D12: Typische Potenzen und ihre Dosierung
Für die Selbstbehandlung mit Aesculus werden in erster Linie niedrig dosierte Potenzen von D6 und D12 empfohlen. Die Einnahme kann in Form von homöopathischen Tabletten, Tropfen oder auch Globuli erfolgen.
Erwachsene nehmen hiervon drei Mal täglich entweder fünf Globuli, fünf Tropfen oder eine Tablette.
Kinder bekommen jeweils drei Globuli, drei Tropfen in Wasser gelöst oder eine halbe Tablette.
Kleinkinder nehmen jeweils zwei Kügelchen, Säuglingen je einen Globulus in die Backentasche schieben. Es können aber grundsätzlich auch entsprechend viele Tropfen der homöopathischen Lösung oder Tablettenanteile in Wasser gelöst verabreicht werden.
Bessern sich die Beschwerden, darf die Anzahl der Gaben auf zwei beziehungsweise einmal täglich reduziert werden. Sind die Symptome abgeklungen, sollte die Behandlung eingestellt werden.
In besonders langwierigen und hartnäckigen Fällen kann auch die Gabe von höheren Potenzen, wie etwa Aesculus C30 oder höher sinnvoll. Vor dem Einsatz von Hochpotenzen sollte im Vorfeld immer ein erfahrener Homöopath oder homöopathisch geschulter Arzt um Rat gefragt werden.
Leitsymptome für die Anwendung von Aesculus
Um herauszufinden welches Arzneimittel bei welchem Krankheitsbild am besten hilft, sind in der Homöopathie immer die spezifischen Hauptbeschwerden ausschlaggebend. Für jedes Arzneimittel ist dabei eine eigene Auswahl an Leitsymptomen typisch. Je mehr und ausgeprägter die entsprechenden Leitsymptome bei einem Patienten auftreten, umso passender ist das dazugehörige Mittel.
Folgende Leitsymptome sprechen für die begleitende Behandlung mit Aesculus:
- Venenstau
- Venenentzündung
- Neigung zu "offenen Wunden" am Bein
- Krampfadern
- Neigung zu Ödemen und Thrombosen
- geschwollene Beine während der Schwangerschaft
- Hämorrhoiden mit Gefühl von Fremdkörper im Anus
- Splitterartige Schmerzen im Rektum bis in den Rückenbereich
- Trockene, brennende Schleimhäute mit Wundheitsgefühl
- Dumpfe Schmerzen im Becken und Lendenwirbelsäulenbereich
- Schmerzen im Iliosakralgelenk, die sich bei Bewegung verschlimmern
- Völlegefühl nach dem Essen
Leichte Bewegung führt in der Regel zu einer Verbesserung der Symptome, auch kalte Temperaturen und kühle Bäder werden als beschwerdelindernd empfunden. Im Stehen und bei Wärme nehmen die Beschwerden dagegen zu. Bei Beschwerden durch vergrößerte Hämorrhoiden kann der Stuhlgang die Probleme verstärken, vor allem bei Verstopfungen mit harten, knolligen Stühlen.
Aesculus: Ähnlich wirkende Mittel
Unterschiedliche homöopathische Arzneimittel decken mitunter ähnliche Wirkbereiche ab. Um das jeweils am besten passende Medikament zu finden, ist es deshalb sinnvoll auch die Homöopathika kennen, die bei ähnlichen Symptomen zum Einsatz kommen.
Bei Aesculus sind das folgende homöopathischen Arzneimittel:
Sabdariffa: Hibiskus Sabdariffa gilt ebenfalls als bewährtes homöopathisches Venenmittel, wirkt darüber hinaus auf das Lymphsystem. Typische Einsatzgebiete sind geschwollene Knöchel und deutlich sichtbare und oft schmerzhafte Krampfadern mit Thromboseneigung sowie Lymphödeme.
Hamamelis: Wie Aesculus zeigt auch die Zaubernuss eine starke Wirkung auf Venen und wird deshalb zur unterstützenden Behandlung von Besenreißern, Krampfadern und blutenden Hämorrhoiden eingesetzt. Daneben hat Hamamelis eine blutstillende und entzündungshemmende Wirkung und kommt deshalb bei offenen Wunden, Nasenbluten sowie verstärkter Regelblutung zum Einsatz.
Calcium fluoratum: Das homöopathische Mineralsalz festigt nicht nur Knochen und Bindegewebe, sondern stärkt auch die Gefäße. Damit kann es ebenfalls bei dicken Beinen und sichtbaren Krampfadern eingesetzt werden. Insbesondere zur Nachbehandlung nach einer Venenoperation, kann Calcium fluoratum außerdem die Narbenheilung positiv unterstützen.
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