Natürliche Unterstützung

Homöopathie im Sport

Neben der Behandlung von Sportverletzungen kann die Homöopathie im Sport der Verletzungsanfälligkeit vorbeugen, die Psyche stützen und überbeanspruchte Muskeln und Gelenke beruhigen.

Homöopathie im Sport
© iStock.com/Liderina

Im Leistungssport aber auch bei Breitensportlern kann es immer zu Verletzungen kommen. Je nach Schwere der Verletzung können diese das Training für längere Zeit unmöglich machen und deshalb ist jeder Sportler bestrebt, die Heilung von Verletzungen bestmöglich zu unterstützen. Durch eine homöopathische Behandlung kann sie beschleunigt und Komplikationen vermieden werden. Auch für lange bestehende Verletzungen kann die Homöopathie Unterstützung leisten.

Artikelinhalte im Überblick:

Entgiften mit Homöopathie

Wie kann die Homöopathie Sportlern helfen?

Viele Menschen überanstrengen ihre Muskulatur beim Sport, sodass es neben Verletzungen auch zu Muskelkater kommen kann. Die Homöopathie ist eine gute Möglichkeit, Muskelkater schneller zu überstehen, Sehnen und Bänder zu stärken sowie die Regeneration nach sportlichen Höchstleistungen zu unterstützen.

Durch eine homöopathische Behandlung kann die Gesundheit stabilisiert werden, störende Zwischenerkrankungen werden so auf ein geringes Maß reduziert. Kommt es trotzdem zu akuten Beschwerden, können diese mit einer homöopathischen Behandlung oftmals schneller überwunden und so das Training wieder früher wieder aufgenommen werden.

Wann kann man die Homöopathie im Sport anwenden?

Die begleitende Anwendung von Homöopathie für Sportler ist bei allen Sportverletzungen und anderen Beschwerden, die im Zusammenhang mit dem Sport stehen, möglich und sinnvoll. In den Fällen, in denen bei leichten Verletzungen, Muskelkater oder Erschöpfungszuständen keine andere Therapie notwendig ist, kann die Homöopathie im Sport die Heilung beschleunigen und schneller zum Wohlbefinden zurückführen.

In den meisten Fällen ist bei Sportverletzungen und Leistungsschwäche eine ärztliche Untersuchung unbedingt notwendig. Die verordneten ärztlichen und physiotherapeutischen Maßnahmen können mit der zusätzlichen Gabe eines passenden homöopathischen Arzneimittels oder dessen äußerlicher Anwendung unterstützt werden. Sollte ein operativer Eingriff notwendig werden, kann der Behandlungsverlauf ebenfalls homöopathisch unterstützt und somit die Genesung gefördert werden.

Die wichtigsten homöopathischen Sportler-Mittel:

  • Arnica (Arnica montana) – Berg-Wohlverleih: Arnica ist das Wundheilmittel schlechthin. Als SOS-Mittel kann es Erste Hilfe bei allen Verletzungen, Schlägen, Zerrungen, Wunden und bei Überanstrengung leisten, sofern diese mit Schmerzen, Entzündungen oder dem Gefühl der Quetschung und Bewegungsunfähigkeit einhergehen. Es wird von Sportlern vor allem bei frischen Muskelverletzungen mit schmerzhaften Blutergüssen und bei Muskelkater angewendet. Durch seine schmerzmindernde und blutstillende Wirkung ist Arnica auch bei Müttern bekannt und kann bei Kindern die Folgen von Stürzen und kleineren Unfällen lindern. Eine weitere Einsatzmöglichkeit für Arnica sind Operationen. Hier wird es vor und nach der Operation eingesetzt, hilft bei der Schmerzbekämpfung und reduziert die Blutungen.

  • Bryonia alba – weiße Zaunrübe: Bryonia kann bei allen Muskel- und Sehnenverletzungen zum Einsatz kommen, die sich durch Ruhe verbessern und bei der geringsten Bewegung schlimmer werden. Typische Sportverletzungen mit diesem Beschwerdebild sind Rippenprellungen, akute Gelenkentzündungen, Hexenschuss und Muskelkater.

  • Calendula (Calendula officinalis) – Ringelblume: Sowohl als homöopathisches Arzneimittel als auch als Urtinktur kann Calendula die Wundheilung unterstützen. Es fördert die Vernarbung, vermindert Wundinfektionen und beugt Eiterungen vor. Neben der Anwendung bei sportbedingten frischen oder alten Schürf- und Risswunden, kann Calendula auch bei Muskel- und Sehnenrissen angewendet werden.

  • Gelsemium (Gelsemium sempervirens) – Gelber Jasmin: Gelsemium ist eines der homöopathischen Arzneimittel, die bei Lampenfieber vor dem Wettkampf gute Dienste leisten. Durch das Lampenfieber kommt es neben einer körperlichen Schwäche zu Schweregefühl, Zittern, Kopfschmerzen und Durchfall. Aber auch akute grippale Infekte können mit Gelsemium behandelt werden.

  • Hekla lava – Vulkanasche: Es reduziert die Bildung und Entwicklung von Knochenerkrankungen, die durch Verletzungen an Knochen, Muskeln, Sehnen und Bändern entstehen. Knöcherne Auswüchse und berührungsempfindliche Exostosen wie Überbein und Fersensporn können so behandelt werden.

  • Hypericum – Johanniskraut: Hypericum ist das große Mittel zur Behandlung von Nervenverletzungen. Insbesondere Quetschwunden und Rissverletzungen an Körperstellen mit vielen Nerven wie beispielsweise Zehen, Nagelbett, Handflächen, Fußsohlen, Wirbelsäule oder Steißbein können damit behandelt werden. Ebenso Verletzungen, die mit unerträglichen Schmerzen einhergehen.

  • Rhus toxicodendron – Echter Giftsumach: Rhus toxicodendron hilft bei Gelenk- und Sehnenverletzungen, die sich bei Bewegung und beim Warmwerden der Gelenke bessern. Besonders dann, wenn die Verletzung durch das Heben von Gewichten oder Überanstrengung zustande kamen. Auch Stauchungen, Zerrungen, Überdehnungen und Verletzungen von Bändern, Sehnen und Muskeln können mit dem Giftsumach behandelt werden.

  • Ruta graveolens – Weinraute: Hilft bei traumatischen Verletzungen der Knochen und der Knochenhaut sowie bei Verletzungen von Bändern und Sehnen an den Ansatzstellen am Knochen. Es kann bei frischen Frakturen, aber auch bei Knochenbrüchen mit verzögerter Ausheilung eingesetzt werden.

  • Symphytum officinale – Beinwurz: Symphytum erleichtert das Zusammenwachsen von Frakturen, indem es die Kallusbildung anregt. Auch sehr schmerzhafte Schläge und Abschürfungen an vorspringenden Knochen wie Jochbein, Ellenbogen, Knie oder Schultern können so gelindert werden. Eine weitere Anwendungsmöglichkeit bieten starke Schmerzen am Auge nach einem Schlag mit einem stumpfen Gegenstand (Ball, Hand, Ellenbogen), wenn ansonsten keine Verletzung am Auge entstanden ist.

Anwendung und Dosierung

Homöopathie im Sport kann vielfältig angewendet werden. Nach den Regeln der klassischen Homöopathie kommen immer Einzelmittel zum Einsatz, die nach den homöopathischen Gesetzen ausgewählt wurden. Die Einzelmittel stehen in Form von Globuli, Tabletten, Tropfen, Spray oder Salben zur Verfügung. Für unterwegs gibt es sogar Feuchttücher, die beispielsweise mit Arnica versetzt sind.

Möchte man ein homöopathisches Einzelmittel selbstständig bei kleinen Verletzungen benutzen, kann man wiederholte niedrige Potenzen (D4, D6, C6, D12, C12) anwenden. Bei starken Schmerzen ist eine halbstündige Einnahme oder Anwendung bis zur Schmerzlinderung problemlos möglich.

Möchte man das homöopathische Arzneimittel bei psychischen Beschwerden, schweren Verletzungen, Infektanfälligkeit oder zur Leistungssteigerung einsetzen, empfiehlt es sich, die Hilfe eines Homöopathen in Anspruch zu nehmen. Oft werden höhere Potenzen oder mehrere Mittel in Folge notwendig, um den gewünschten Effekt zu erzielen. Bei einem Selbstbehandlungsversuch sollten keine homöopathischen Arzneimittel in höheren Potenzen als C30 eigenständig angewendet werden.

Es werden verschiedene homöopathische Komplexmittel angeboten, deren Zusammensetzung auf die Bedürfnisse von Sportlern oder der Behandlung von Sportverletzungen abgestimmt sind. Auch Komplexmittel gibt es hauptsächlich als Globuli, Tabletten, Tropfen, Salben und Lösungen. Je nach Hersteller werden unterschiedliche homöopathische Arzneimittel in unterschiedlichen Potenzen gemischt, sodass ein breites Wirkspektrum erzielt wird. Diese sind sehr gut zur Selbstbehandlung geeignet und werden nach Packungsbeilage angewandt.

Indikationen: Homöopathie bei Sportverletzungen

Welches Arzneimittel bei der Homöopathie im Sport angewendet wird, ist unterschiedlich. Die folgende Liste bietet einen Überblick über die verschiedenen Sportlerbeschwerden, die mit Homöopathie behandelt werden können und welche Mittel dafür infrage kommen:

Augenverletzungen

  • Aconitum: bei Fremdkörpern im Auge, bevor der Fremdkörper herausgeholt wird

  • Arnica: schmerzendes Auge nach einem Schlag oder einer Quetschung

  • Ledum: blaues Auge, Augapfelprellung

  • Symphytum: wenn die Knochen der Augenhöhle schmerzen

Bänder und Sehnenverletzungen

  • Arnica: Erstmaßnahme, immer anwendbar

  • Ruta: es geht schlechter bei jeder Anstrengung

  • Rhus toxicodendron: schlimmer in Ruhe und bei der ersten Bewegung, besser durch fortgesetzte Bewegung

  • Bryonia: Schmerzen werden durch jede kleine Bewegung und durch Hitze schlimmer

Blasen

  • Calendula (Lösung): als erste Maßnahme, wenn die Blase aufgeplatzt ist

  • Urtica urens: durch das Reiben des Schuhs entstanden, Blase brennt und ist druckempfindlich

  • Causticum: aufgeplatzte Blase brennt stark

  • Hypericum: stark schmerzend

blutende Verletzungen und Wunden

  • Calendula: Schürfwunden, Kratzer, Risse, Schnitte

  • Hypericum: sehr schmerzhafte Wunden an nervenreichen Körperteilen

  • Silicea: Fremdkörper, die in Wunden stecken, werden ausgetrieben (Splitter, Steinchen)

Epicondylitis (Tennisarm)

  • Arnica: vermindert Schmerzen und Schwellung

  • Bryonia: schlimmer bei geringster Bewegung und Hitze, besser durch Druck

  • Rhus toxicodendron: schlimmer in Ruhe und der ersten Bewegung, besser bei fortgesetzter Bewegung

  • Ruta: Hauptmittel, Schmerzen der Sehne am Übergang zur Knochenhaut

  • Bellis perennis: Schmerzen durch monotone Körperbelastung, schlechter durch Kälte, Feuchtigkeit, Nässe, Gelenkentzündung

  • Aconitum: durch Kälteeinwirkung und kalten Wind entstanden, plötzlich auftretend

  • Apis: Gelenk geschwollen und druckempfindlich

  • Bryonia: stechende Schmerzen, jede geringste Bewegung verschlimmert

  • Causticum: Steifheit, reißende und brennende Schmerzen

  • Rhus toxicodendron: Besserung durch Hitze und fortgesetzte Bewegung, schlimmer in Ruhe und bei der ersten Bewegung

Leistungsschwäche/Erschöpfung

  • Arnica: als Folge von intensivem Training oder Wettkämpfen

  • Arsenicum album: ausgeprägte Schwäche und Kraftlosigkeit, nach übermäßigem Training und akuten Krankheiten

  • Carbo vegetabilis: nach Verletzungen, Überanstrengung, erschöpfenden Krankheiten

  • China officinalis: Nach Flüssigkeitsverlust und Dehydration

  • Phosphoricum acidum: nach geistiger Überanstrengung

Muskelkater

Arnica: Hauptmittel, man fühlt sich wie zerschlagen

Muskelkrämpfe

Arnica: während körperlicher Anstrengung, Wadenkrämpfe

Magnesium phosphoricum: bei jeder Form von Krämpfen

Muskelriss/Muskelzerrung

  • Arnica: Sofortmaßnahme

  • Bellis perennis: heftige, tiefsitzende Schmerzen

  • Bryonia: schlimmer bei geringster Bewegung und Hitze

  • Rhus toxicodendron: schlimmer in Ruhe und bei der ersten Bewegung, besser bei fortlaufender Bewegung

Nasenbluten

  • Phosphorus: häufiges und starkes Nasenbluten

  • Arnica: nach einem Schlag auf die Nase

  • Ferrum phosphoricum: hilft nach einem Schlag auf die Nase oder einem Zusammenprall, wenn Arnica nicht ausreicht

Prellungen, Quetschungen, Blutergüsse

  • Arnica: Sofortmaßnahme, als SOS-Mittel immer einsetzbar

  • Bellis perennis: bei plötzlichen Verletzungen während einer Bewegung (Sturz) oder durch Überanstrengung und monotone Bewegung ausgelöst

  • Ledum: große, teilweise blauschwarze Blutergüsse, besser durch kalte Anwendungen

  • Sulfuricum acidum: Blutergüsse, die nicht weggehen wollen

  • Hypericum: sehr schmerzhaft, besonders an nervenreichen Körperteilen (Fingerspitzen, Zehen, Kopf, Wirbelsäule, Steißbein)

  • Ruta graveolens: Schläge auf Knochen mit verletzter Knochenhaut (beispielsweise Tritt ans Schienbein)

  • Symphytum: besonders bei Verletzungen an vorspringenden Körperteilen wie Jochbein, Ellenbogen, Knie, Schultern)

Rückenschmerzen/Hexenschuss

  • Arnica: nach Schlag, Verletzung, Hinfallen

  • Rhus toxicodendron: nach Überheben, schlechter in Ruhe, muss dauernd seine Lage wechseln

  • Hypericum: besonders bei Steißbeinprellung, stechende Schmerzen

  • Bryonia: schmerzhafte Steifheit, stechende Schmerzen bei der geringsten Bewegung, sehr berührungsempfindlich

  • Causticum: durch Verheben

  • Chamomilla: unerträgliche Schmerzen, extrem schmerzempfindlich

  • Lachesis: Ischialgie mit reißenden Schmerzen

  • Calcium carbonicum:Hexenschuss durch geringe körperliche Anstrengung

Sturz aufs Gesicht

  • Arnica: als erste Maßnahme

  • Symphytum: bei Quetschungen, Abschürfungen und Blutergüssen im Gesicht, bei Jochbeinprellung

wundgescheuerte Haut

  • Graphites: beispielsweise zwischen den Oberschenkeln, rissig, brennt, nässt

  • Sulfur: wunde Haut ist sehr rot, brennt und sticht

Zerrung/Verstauchung/Verrenkung

  • Arnica: Erstmaßnahme

  • Bellis perennis: heftige Schmerzen, besonders bei Menschen mit sehr fester Muskulatur

  • Bryonia: Schmerzen schlimmer bei der geringsten Bewegung und bei warmen Anwendungen

  • Rhus toxicodendron: nach Überanstrengung, schlimmer in Ruhe und bei der ersten Bewegung, besser durch fortgesetzte Bewegung

  • Ruta: besonders bei Sehnenverletzungen, die in Ruhe besonders schmerzhaft sind

  • Ledum: besonders bei Sprunggelenksverletzungen, die immer wieder auftreten

  • Symphytum: wenn der Knochen mitbeteiligt ist

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