Podophyllum: Bewährtes Homöopathisches Magen-Darm-Mittel
Bei Magen-Darm-Erkrankungen mit Durchfall, Krämpfen, Blähungen und Bauchschmerzen sowie Durchfällen bei zahnenden Säuglingen kann das homöopathische Arzneimittel Podophyllum sanfte Linderung verschaffen.
- © iStock.com/Pornpak Khunatorn
Artikelinhalte im Überblick:
- Was ist Podophyllum?
- Typische Beschwerden
- Wem hilft Podophyllum?
- Leitsymptome
- Einnahme und Dosierung
Was ist Podophyllum?
Das homöopathische Mittel Podophyllum wird aus dem Wurzelstock der gleichnamigen Pflanze Podophyllum peltatum hergestellt. Das krautartige Gewächs mit seinen charakteristischen Blättern ist vor allem in Nordamerika beheimatet und hierzulande besser unter der Bezeichnung schildförmiges Hufblatt, Maiapfel oder Entenfuß bekannt. Das Berberitzengewächs hat unverdünnt eingenommen eine stark abführende Wirkung und wird bereits seit dem Altertum in der indianischen Volksmedizin als Brech- und Entwurmungsmittel verwendet.
Bei welchen Beschwerden wird Podophyllum eingesetzt?
In der Homöopathie gilt Podophyllum vor allem als Magen-Darm-Mittel und wird in erster Linie bei Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts angewendet. Auch bei Magen-Darm-Problemen und Durchfällen, die bei Säuglingen in der Zahnungsphase auftreten, gilt Podophyllum als besonders geeignetes Mittel. Darüber hinaus wird Podophyllum aber auch bei Erkrankungen von Leber und Galle empfohlen und hilft Beschwerden bei Mastdarmvorfall und Hämorrhoiden zu lindern. Auch auf die weiblichen Geschlechtsorgane, soll das schildförmige Hufblatt eine positive Wirkung haben und wird deshalb auch bei Frauenleiden, wie Gebärmuttervorfall, Schmerzen im rechten Eierstock sowie ausbleibender Regel empfohlen.
Typische Einsatzgebiete für Podophyllum im Überblick:
- Brechdurchfall
- Kolikartige Bauchschmerzen und Bauchkrämpfe
- Blähungen
- Durchfälle, auch während der Zahnung bei Säuglingen
- Leberbeschwerden
- Gallenbeschwerden
- Hämorrhoidenleiden
- Gebärmuttervorfall
- Ausbleibende Regelblutung
Bei wem kann Podophyllum angewendet werden?
Podophyllum ist ein vergleichsweise kurz wirkendes Einzelmittel, das grundsätzlich in jedem Alter gegeben werden kann. Die Indikation, also der Einsatzbereich dieses homöopathischen Medikaments, unterscheidet sich jedoch nach der jeweiligen Altersklasse:
So wird Podophyllum bei Säuglingen vor allem gegeben, um Durchfall und Magen-Darm-Probleme aufgrund von Zahnungsbeschwerden zu lindern.
Bei Erwachsenen kommt Podophyllum insbesondere wegen seinem starken Bezug zum Verdauungstrakt sowie Leber und Galle zum Einsatz. Insbesondere bei Durchfallerkrankungen sowie Erbrechen gilt Podophyllum als passendes Mittel.
Frauen schätzen auch die positive Wirkung auf die weiblichen Geschlechtsorgane und den weiblichen Zyklus.
Bei älteren Menschen steht meist die Linderung von Beschwerden durch einen Mastdarmvorfall (Rektumprolaps) sowie Hämorrhoidenleiden im Vordergrund.
Leitsymptome für die Behandlung mit Podophyllum
Die homöopathische Ähnlichkeitsregel besagt, dass Gleiches mit Gleichem geheilt werden soll. Entsprechend diesem Grundsatz, werden die bei Betroffenen beobachteten Leitsymptome am effektivsten mit dem homöopathischen Arzneimittel behandelt, das beim gesunden Menschen ähnliche Beschwerden auslöst.
Podophyllum gilt als passendes homöopathisches Medikament, wenn folgende Leitsymptome vorliegen:
- Starkes Rumoren im Bauchraum mit Gluckern und Geräuschen
- Starker, explosionsartiger Durchfall
- breiiger bis wässriger sowie übelriechender Stuhl mit Unverdautem, Blut und Schleim
- Durchfall wechselt mit Verstopfung
- Starke Bauchkrämpfe und Koliken
- Völlegefühl
- Druckempfindlichkeit des Bauches
- Zähneknirschen
- Brennendes Gefühl auf der Zunge
- Galligartiges Erbrechen
- Häufiges Öffnen des Mundes mit vergeblichem Versuch zu Erbrechen
- Starkes Schwächegefühl
- Durchfall und Magen-Darm-Probleme aufgrund der Zahnung bei Säuglingen
- Rote, heiße Wangen beim zahnenden Säugling
- Schmerzen im rechten Oberbauch mit Ausstrahlung in die Schulter
- Gallenbeschwerden
- Schmerzen im rechten Eierstock
Wie nimmt man Podophyllum am besten ein?
Podophyllum ist als homöopathisches Einzelmittel in Form von Tabletten, Tropfen sowie Globuli erhältlich. Typisch für homöopathische Medikamente ist, dass sie in der Regel stark potenziert sind. Das heißt, dass sie meist stark verdünnt sind. Homöopathische Arzneimittel können deshalb in der Regel bedenkenlos auch von sehr schwachen Menschen und Kindern sowie von schwangeren und stillenden Frauen eingenommen werden.
Wenn Sie Podophyllum zur Selbstbehandlung anwenden möchten, sollten Sie am besten zu niedrig dosierten Potenzen von D6 bis D12 greifen. Lassen Sie dazu dreimal täglich entweder drei Globuli, drei Tropfen oder eine Tablette Podophyllum unter der Zunge zergehen. Im Akutfall können Sie die Arzneimittelgabe auch stündlich wiederholen. Die Tages-Höchstmenge von zehn Einnahmen sollten Sie jedoch nicht überschreiten.
Sobald die Symptome nachlassen, können Sie die Anzahl der Gaben auf zwei beziehungsweise drei Mal täglich verringern. Wenn die Beschwerden verschwunden sind, sollten Sie die Behandlung beenden.
Außerdem ist Podophyllum in homöopathischen Komplexmitteln enthalten. Darin werden verschiedene homöopathische Wirkstoffe, die sich zur Behandlung bestimmter Krankheitsbilder und Zustände gut ergänzen, miteinander kombiniert.
Höhere Potenzen des Einzelmittels, wie Podophyllum C30 und Hochpotenzen wie C200 oder C1000 sind für die Behandlung von besonders starken, akuten Krankheiten sowie für chronische Beschwerden geeignet. Diese Potenzen sind nicht für die Eigentherapie gedacht. Sie sollten nur auf Rat und unter laufender Kontrolle eines*r in Homöopathie ausgebildeten Arztes*Ärztin, Therapeut*in oder einer Hebamme eingenommen werden.
Sie möchten Informationen zu bestimmten Krankheitssymptomen oder wollen medizinischen Rat? Hier können Sie Ihre Fragen an unsere Experten oder andere Lifeline-Nutzer stellen!