Agnus castus: Homöopathie bei Hormonschwankungen
Das homöopathische Arzneimittel Agnus castus kann vielseitig eingesetzt werden – bei Menstruationsstörungen, gegen Wechseljahresbeschwerden oder Erektionsstörungen beim Mann. In welchen Potenzen der Wirkstoff dafür eingesetzt wird, erfahren Sie hier.
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Artikelinhalte auf einen Blick:
Was ist Agnus castus?
Die Strauchpflanze Agnus castus, auch unter der Bezeichnung Mönchspfeffer oder Keuschlamm bekannt, wird bereits seit der Antike als Heilpflanze geschätzt. Insbesondere die rötlich-schwarzen Beeren (Keuschlammfrüchte) enthalten Stoffe, die eine
- hormonregulierende,
- entspannende und
- schmerzlindernde Wirkung zeigen.
Als Trockenextrakt sind die Keuschlammfrüchte der Ausgangsstoff für das homöopathische Arzneimittel Agnus castus.
Agnus castus: Hilfe bei Regelbeschwerden und Kinderwunsch
Zentrales Einsatzgebiet von Agnus castus sind sämtliche Beschwerden, die aufgrund von Hormonschwankungen auftreten. So wird Mönchspfeffer traditionell eingesetzt, um Beschwerden des prämenstruellen Syndroms wie
- Wassereinlagerungen,
- unreiner Haut,
- depressive Verstimmungen und
- schmerzende Brüste mit Schwellungsgefühl (Mastodynie), zu behandeln.
Auch bei Menstruationsbeschwerden mit krampfartigen Unterleibsschmerzen kann Agnus castus Linderung verschaffen. Darüber hinaus sorgt die hormonregulierende Wirkung von Agnus castus bei unregelmäßiger oder ausbleibender Regelblutung für eine Normalisierung des Zyklus.
Insbesondere, wenn ein Kinderwunsch besteht, kann die Therapie mit Mönchspfeffer effektiv dazu beitragen, dass der Eisprung wieder regelmäßiger und vorhersehbarer eintritt, sodass es leichter zu einer Schwangerschaft kommen kann. Agnus castus wirkt sich in manchen Fällen auch positiv bei der Behandlung von Erektionsstörungen und Impotenz des Mannes aus.
Bei Hormonschwankungen, die aufgrund der Wechseljahre entstehen, kann die Behandlung mit Agnus castus helfen. Hier wird das Homöopathikum aus Mönchspfeffer eingesetzt, um die typischen Symptome des Klimakteriums wie Hitzewallungen und Depressionen, unterstützend zu therapieren.
Wichtig: Obwohl alle homöopathischen Arzneimittel kaum Nebenwirkungen haben, sollte Agnus castus wegen seiner hormonähnlichen Wirkung während der Schwangerschaft und Stillzeit sicherheitshalber nicht angewendet werden. Weitere Informationen bietet die Packungsbeilage oder ein*e homöopathisch erfahrene*r Arzt*Ärztin.
Typische Potenzen bei Agnus castus
Für die Selbstbehandlung mit Mönchspfeffer werden in erster Linie niedrig dosierte Potenzen von D6 und D12 empfohlen. In der Apotheke ist Agnus castus dazu in Form von
- homöopathischen Filmtabletten,
- Tropfen oder
- Globuli zur Einnahme erhältlich.
Erwachsene nehmen hiervon dreimal täglich jeweils entweder fünf Globuli, fünf Tropfen oder eine Tablette ein. Kinder erhalten jeweils drei Globuli, drei Tropfen der Tinktur oder eine halbe Tablette in Wasser gelöst. Für Kleinkinder und Säuglinge sind Globuli auf Basis von Milchzucker besonders gut geeignet.
Hiervon nehmen Kleinkinder dreimal täglich jeweils zwei Kügelchen. Säuglinge bekommen jeweils nur einen Globulus. Es können aber grundsätzlich auch entsprechend viele Tropfen der homöopathischen Lösung beziehungsweise Tablettenanteile in Wasser gelöst verabreicht werden.
Ist die Gabe von höheren Potenzen, wie Agnus castus C30 oder noch höher, erforderlich, sollte keine Selbstbehandlung mehr erfolgen. Stattdessen sollte die Behandlung von erfahrenen Homöopath*innen begleitet werden.
Wenn die Symptome nachlassen, darf die Anzahl der Gaben auf zwei- beziehungsweise einmal täglich reduziert werden. Sobald die Beschwerden verschwunden sind, sollten Betroffene die Behandlung beenden.
Leitsymptome für die Anwendung von Mönchspfeffer
Die Behandlung mit Agnus castus wird empfohlen, wenn folgende Leitsymptome, also Hauptbeschwerden, auftreten:
- Regelbeschwerden mit Krämpfen
- Zyklusschwankungen
- Menstruationsstörungen
- prämenstruelles Syndrom (PMS)
- Schmerzen und Schwellungen in der Brust
- Wechseljahresbeschwerden
- Depressionen
- Müdigkeit und Schwächegefühl
- Erektionsstörungen und Impotenz
Agnus castus: Ähnlich wirkende Mittel
Für jedes geprüfte homöopathische Arzneimittel existiert ein Arzneimittelbild, das mit den Symptomen, die bei Patient*innen beobachtet werden, abgeglichen werden muss. Um das jeweils am besten passende Medikament herauszufinden, ist es deshalb sinnvoll, auch die Homöopathika kennen, die bei ähnlichen Symptomen zum Einsatz kommen.
Beim Mönchspfeffer sind das folgende homöopathische Arzneimittel:
Sepia : Das Frauenmittel aus der Tinte des Tintenfischs wird ebenfalls bei Regelbeschwerden, Wechseljahresbeschwerden, Depressionen und gereizter Stimmung eingesetzt. Darüber hinaus hilft Sepia als Konstitutionsmittel auch bei chronischen Hautproblemen, Erkrankungen der oberen und unteren Luftwege sowie Blasenentzündungen.
Belladonna: Auch die Tollkirsche gilt als wichtiges homöopathisches Arzneimittel bei Regelbeschwerden. Insbesondere, wenn die Blutung stark und verfrüht mit Schmerzen bis in den Rücken hinein auftritt, gilt Belladonna als das geeignete Homöopathikum.
Damiana: Damiana wird ebenfalls zur Behandlung der Geschlechtsorgane bei Frauen und Männern eingesetzt und wirkt sich positiv bei ausbleibender Regel sowie potenz- und libidofördernd bei Erektionsstörungen aus.
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