Homöopathie: Was hilft gegen PMS?
Laut Berufsverband der Frauenärzte leiden etwa 25 Prozent aller Frauen im gebärfähigen Alter am prämenstruellen Syndrom (PMS). Dabei kommt es regelmäßig zu einer Reihe an körperlichen und psychischen Beschwerden in der zweiten Zyklushälfte. Welche homöopathischen Arzneimittel dann helfen können.
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Unwohlsein an den Tagen vor der Periode kennt fast jede Frau. Etwa ab dem Eisprung bis wenige Tage vor der Menstruation, leiden rund 75 Prozent aller Frauen im gebärfähigen Alter unter typischen prämenstruellen Beschwerden wie Kopfschmerzen, Gewichtszunahme, Spannungsgefühl in den Brüsten sowie häufig auch Stimmungsschwankungen, Reizbarkeit und depressiven Gefühlen.
Artikelinhalte im Überblick:
Was ist PMS?
Mit Eintreten der Blutung klingen die Beschwerden in den ersten beiden Tagen der Periode wieder ab. Sie können jedoch im nächsten Menstruationszyklus erneut aufzutreten und sich dabei auch verändern. Bei rund 25 Prozent aller fruchtbaren Frauen treten die prämenstruellen Beschwerden ganz regelmäßig auf. Man spricht dann vom prämenstruellen Syndrom (PMS). Bei etwa fünf Prozent sind die Symptome so schwerwiegend, dass Alltag und Berufsleben massiv beeinträchtigt werden.
Was genau das prämenstruelle Syndrom auslöst, ist bis heute nicht vollständig geklärt. Fest steht, dass das Wechselspiel der weiblichen Sexualhormone im Zyklus, insbesondere das Absinken von Östrogen nach dem Eisprung und das gleichzeitige Ansteigen von Progesteron eine Rolle spielen.
Sanfte Linderung von PMS-Beschwerden mit Homöopathie
Die Behandlung des PMS richtet sich vor allem nach Art und Intensität der Symptome, die im Vordergrund stehen. Neben einer medikamentösen Behandlung mit Hormonen oder Schmerzmitteln kann auch die Homöopathie helfen, die unterschiedlichen Beschwerden sanft und vor allem nebenwirkungsfrei zu lindern.
Homöopathie gegen PMS: Typische Potenzen und ihre Dosierung
Für die Selbstbehandlung werden üblicherweise niedrige Potenzen von D3 bis D12 verwendet. Die Auswahl des richtigen homöopathischen Arzneimittels ist jedoch nicht immer ganz einfach. Wenn Unsicherheiten bestehen, sollte möglichst ein*e erfahrene*r Homöopath*in um Rat gefragt werden, die*der anhand einer detaillierten Anamnese das passende Arzneimittel sowie die Potenz und Dosierung individuell passend bestimmen kann.
Homöopathische Arzneimittel gegen PMS
Folgende homöopathischen Arzneimittel haben sich bei der Behandlung des prämenstruellen Syndroms besonders bewährt:
Agnus castus: Als homöopathischer Klassiker gegen PMS gilt Agnus castus. Denn den Früchten des Mönchspfeffers, aus denen das homöopathische Medikament hergestellt wird, schreibt man eine regulierende Wirkung auf den weiblichen Hormonhaushalt zu. Insbesondere, wenn Beschwerden wie schmerzhafte, geschwollene Brüste, Wassereinlagerungen mit Gewichtszunahme sowie Müdigkeit, Antriebslosigkeit und allgemeine Erschöpfung an den Tagen vor der Periode auftreten, gilt Agnus castus als besonders geeignetes Mittel. Die Wirkung tritt allerdings nicht sofort ein, sondern entwickelt sich allmählich. In einer kleinen Studie mit 23 Frauen, die wegen PMS mit Agnus castus behandelt wurden, konnte nach einer dreimonatigen Anwendung eine deutliche Verbesserung der Beschwerden erzielt werden.1
Cimicifuga: Die homöopathische Traubensilberkerze ist ein wichtiges Mittel bei Frauenleiden. Wegen ihrer östrogenähnlichen Wirkung wird sie vor allem bei Wechseljahresbeschwerden eingesetzt. Sie hilft aber auch gut gegen starke Stimmungsschwankungen sowie Unterleibskrämpfen, die in Zusammenhang mit PMS auftreten.
Nux vomica: Bei gereizter, aggressiver, genervter und gestresster Stimmung in den Tagen vor der Periode, die sich zusammen mit Beschwerden im Bauchbereich wie Sodbrennen, Bauchkrämpfen, leichter Übelkeit, aber auch Schmerzen im Rücken sowie den Brüsten zeigen, kann Nux vomica (die Brechnuss) sanfte Linderung verschaffen.
Sepia: Das große Frauenmittel Sepia ist ein sogenanntes Polychrest. So bezeichnet man homöopathische Arzneimittel mit besonders breitem Wirkspektrum und tiefer, lang anhaltender Wirkung. Diese zeigt sich insbesondere auch bei Erschöpfungszuständen sowie depressiven Verstimmungen, zu denen es oft in Zusammenhang mit PMS kommt. Sepia ist außerdem das richtige Mittel, wenn sich im Vorfeld der Periode zusätzlich Kopfschmerzen sowie schmerzende und druckempfindliche Brüste als Symptome bemerkbar machen.
Cyclamen: Bei Migräne mit Sehstörungen und Schwindel, Schlaflosigkeit und weinerlicher Stimmung gilt Cyclamen als besonders hilfreiches Homöopathikum. Das Alpenveilchen ist ein bewährtes Frauenmittel, das auf die Geschlechtsorgane wirkt und außerdem bei migräneartigen Kopfschmerzen mit Drehschwindel zum Einsatz kommt.
Magnesium carbonicum: Gereizte Stimmung, aufgeblähter Unterleib, Verstopfung und Unterleibskrämpfe sind PMS-Beschwerden, die für eine Behandlung mit Magnesium carbonicum sprechen. Denn das Magnesiummineral zeigt eine bevorzugte Wirkung auf die Stimmung, das Nervensystem sowie den Verdauungstrakt.
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