Nebenwirkungsfreie Hilfe

Homöopathie bei Ohrenschmerzen

Ohrenschmerzen treten insbesondere bei Kindern oft sehr plötzlich auf. Homöopathische Arzneimittel können auf natürliche Weise schnell und nebenwirkungsfrei helfen.

Kind hat Ohrenschmerzen
© iStock.com/Tatiana Gorbunova

Artikelinhalte im Überblick:

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Wann ist Homöopathie bei Ohrenschmerzen geeignet?

Homöopathische Arzneimittel können die auslösende Entzündung bei Ohrenschmerzen oft beseitigen und so die Schmerzen nehmen. Auch wenn eine Neigung zu häufig wiederkehrenden Ohrenschmerzen besteht, kann die Homöopathie begleitend eingesetzt eingesetzt werden. Die wiederkehrenden Ohrenentzündungen betreffen hauptsächlich Kinder.

Mütter nutzen die Wirkung der Homöopathie bei Ohrenschmerzen besonders häufig, da die homöopathischen Arzneimittel Ohrenschmerzen bei Kindern oft sehr schnell lindern und die auslösenden Ursachen manchmal dauerhaft beseitigen. Zusätzlich können homöopathische Arzneien die Wirkung anderer Therapien gut unterstützen und so die Menge an notwendigen Medikamenten manchmal reduzieren. Die Behandlung von Ohrenschmerzen mit homöopathischen Arzneimitteln ist gefahrlos auch bei sehr alten und schwachen Menschen, bei Kindern sowie während Schwangerschaft und Stillzeit möglich.

Bei länger anhaltenden oder sehr starken Ohrenschmerzen sollte aber grundsätzlich eine ärztliche Untersuchung stattfinden. Insbesondere dann, wenn es zu Fieber, Ausfluss aus dem Ohr oder reduziertem Hörvermögen kommt, muss ein Arzt aufgesucht werden. Aufgrund der anatomischen Gegebenheiten können fortschreitende Krankheiten zu schweren, teilweise lebensbedrohlichen Komplikationen führen.

Auswahl des homöopathischen Mittels bei Ohrenschmerzen

Um das passende homöopathische Mittel zu finden, muss man einige Charakteristika der gerade bestehenden Ohrenschmerzen erkennen. Um letztendlich die richtige Auswahl zu treffen, ist es hilfreich, sich selbst einige Fragen zu beantworten. Die Antworten sollten sich in hohem Maße in den charakteristischen Symptomen des homöopathischen Arzneimittels wiederfinden, um den bestmöglichen Behandlungseffekt zu erzielen.

  • Gibt es einen Auslöser für die Ohrenschmerzen (zum Beispiel eine Erkältung, Zugluft, Stress)?

  • Wie ist das Tempo des Erkrankungsverlaufs?

  • Kamen die Schmerzen schleichend oder plötzlich?

  • Kann man den Charakter der Ohrenschmerzen beschreiben (zum Beispiel drückend, klopfend, stechend oder reißend)?

  • Besteht Ausfluss aus dem Ohr? Wie sieht dieser aus und wie riecht er?

  • Wann sind die Schmerzen am schlimmsten?

  • Bestehen gleichzeitig zu den Ohrenschmerzen andere Besonderheiten oder Beschwerden?

Vergleichen Sie dann die Antworten auf diese Fragen mit den Beschreibungen der gängigsten Arzneimittel, um so das passende homöopathische Einzelmittel zu finden.

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Häufige homöopathische Mittel bei Ohrenschmerzen

In der folgenden Liste sind die typischen homöopathischen Mittel zusammengestellt, die sich bei der Behandlung von Ohrenschmerzen bewährt haben:

1. Aconitum

  • oft im Rahmen eines grippalen Infekts
  • schneller und heftiger Beginn
  • die Betroffenen (meist Kinder) erwachen in der Nacht und sind plötzlich krank
  • große Geräuschempfindlichkeit
  • Rötung und Hitze des äußeren Ohrs

2. Apis

  • eher bei Entzündungen der Ohrmuschel und des Gehörganges als des Mittelohrs
  • das äußere Ohr und der Gehörgang sind entzündet und hochrot
  • schlimmer durch Wärme in jeder Form
  • sehr berührungsempfindlich

3. Belladonna

  • jede Art der Entzündung im Bereich des Ohres
  • meist mit Fieber
  • rotes und brennend heißes Gesicht und große Hitze des Körpers, dabei aber kalte Füße
  • Schweiß, besonders am Kopf
  • oft verbunden mit Halsschmerzen
  • kann keine Berührung, Erschütterung oder lauten Geräusche vertragen

4. Bryonia

  • bei Entzündungen des äußeren Ohres und bei Mittelohrentzündung
  • Kopf- und Ohrenschmerzen, die sich bei jeder Bewegung verschlimmern
  • große Reizbarkeit

5. Calcium carbonicum

  • oft bei Mittelohrentzündungen durch Nasenpolypen
  • geschwollene Lymphknoten
  • stechende und pulsierende Schmerzen
  • oft zusammen mit Schnupfen mit schleimigem Sekret

6. Capsicum

  • bei Mittelohrentzündung
  • brennende und stechende Schmerzen in den Ohren
  • Schwellung und Druckschmerz hinter dem Ohr
  • Trockenheit in Kehle und Rachen

7. Chamomilla

  • besonders bei Ohrenschmerzen während der Zahnung
  • überempfindlich, reizbar, übellaunig und ruhelos
  • rote und heiße Wange auf der kranken Seite
  • oft gleichzeitig Durchfall
  • stechende Schmerzen mit wundem Gefühl
  • Gefühl, als sei das Ohr verstopft
  • Klingeln in den Ohren

8. Ferrum phosphoricum

  • besonders bei Mittelohrentzündungen durch eine verschlossene Ohrtrompete
  • wirkt nur, bevor Ausfluss oder Eiter aufgetreten sind
  • langsamer, allmählicher Beginn
  • Gesichtsfarbe wechselt zwischen blass und rot
  • klopfende Schmerzen, hört den Pulsschlag im Ohr
  • Neigung zu Nasenbluten

9. Hepar sulfuris

  • bei akuter Mittelohrentzündung
  • große Empfindlichkeit gegen Kälte und Wind
  • das Ohr ist sehr berührungsempfindlich
  • nachts oft trockenes Fieber, später dann sauer riechender Schweiß

10. Lachesis

  • bei Mittelohrentzündung
  • ziehende Schmerzen
  • eher auf der linken Seite
  • harter, trockener Ohrenschmalz

11. Pulsatilla

  • bei Entzündungen von Gehörgang und Mittelohr
  • oft verbunden mit Schnupfen
  • nicht reizender, dicker, gelber Ausfluss aus dem Ohr
  • das äußere Ohr kann geschwollen, heiß und rot sein

12. Rhus toxicodendron

  • bei Mittelohrentzündung
  • geschwollene Ohrläppchen
  • geschwollene und schmerzende Halslymphknoten

13. Sanguinaria

  • geeignet bei allen Arten von Ohrenentzündungen
  • brennende Schmerzen
  • oft begleitet von rechtsseitigem Stirnkopfschmerz, Hitzewallungen und Übelkeit
  • häufig Nasen- und Ohrenpolypen

14. Sulfur

  • bei Mittelohrentzündungen
  • brennende Schmerzen
  • Hitzewallungen
  • geröteter Gehörgang und gerötete Lippen

Wie sollen die homöopathischen Mittel angewendet werden?

Nach den Regeln der klassischen Homöopathie wendet man immer Einzelmittel an, die als Globuli, Tabletten oder Tropfen (mit und ohne Alkohol erhältlich) angeboten werden.

Außerdem gibt es verschiedene homöopathische Komplexmittel, die auf die Behandlung von Ohrenschmerzen abgestimmt sind. Je nach Hersteller werden unterschiedliche homöopathische Mittel in unterschiedlichen Potenzen gemischt, sodass ein breites Wirkspektrum erzielt wird. Diese eignen sich auch gut zur Selbstbehandlung und werden nach Packungsbeilage angewandt.

Einzelmittel als Globuli, Tabletten oder Tropfen kann man wiederholt in niedrigen Potenzen (D4, D6, C6, D12, C12) anwenden. Eine Dosis besteht aus drei bis fünf Globuli, einer Tablette oder fünf bis zehn Tropfen. Bei starken Beschwerden ist eine halbstündige Einnahme bis zur Schmerzlinderung problemlos möglich, insgesamt sollten es aber am Tag nicht mehr als zehn Wiederholungen sein.

Homöopathische Arzneimittel in höheren Potenzen sollten nicht selbstständig und nicht dauerhaft angewendet werden. Die homöopathische Behandlung akuter Beschwerden muss abgebrochen werden, wenn sich über einen längeren Zeitraum keine deutlich spürbare Verbesserung einstellt. Bleiben Ohrenschmerzen länger als einen Tag unverändert bestehen oder werden sogar schlimmer, müssen die Betroffenen von einem Arzt untersucht werden.

Bei chronisch auftretenden Ohrenschmerzen sollte man die Hilfe eines Homöopathen in Anspruch nehmen. Oft werden dann höhere Potenzen oder mehrere Mittel in Folge notwendig, um die Schmerzen dauerhaft loszuwerden.

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