Richtige Auswahl der Mittel wichtig

Husten mit Homöopathie lindern

Husten ist zwar ein lästiges, aber für den Körper sinnvolles und meist ungefährliches Symptom. Bestimmte homöopathische Arzneimittel eignen sich besonders zur Behandlung von Husten.

Junger Mann mit Brille sitzt daheim auf dem Sofa und muss stark husten, er hält sich eine Hand vor Schmerzen an die Brust
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Artikelinhalte im Überblick:

Bewährte homöopathische Arzneimittel bei Husten

Husten bei Erkältung besonders häufig

Husten kann viele Ursachen haben. Zu den häufigsten Gründen zählt die Erkältung. Neben Schnupfen, Fieber und Halsschmerzen, kommt es hier fast immer auch zu einer Entzündung der Bronchialschleimhaut. Das löst einen unangenehmen Hustenreiz aus, der sich dann mit einem mehr oder weniger starken Husten bemerkbar macht. Die Art des Hustens verändert sich in der Regel mit dem Stadium der Erkrankung:

  • Anfangs tritt meist ein trockener, bellender Reizhusten auf.
  • Später dann einer feuchter Husten mit schleimigem Auswurf.

Auch Reizstoffe, Fremdkörper und Allergien können einen Reizhusten auslösen. Denn Husten ist ein Reflex und ein Schutzmechanismus. Er wird aktiviert, wenn Fremdkörper, Staubpartikel oder Schleim in die oberen Atemwege und Bronchien geraten sind.

Husten homöopathisch behandeln

Ein gewöhnlicher Husten im Rahmen einer unkomplizierten virusbedingten Erkältung muss nicht zwingend ärztlich behandelt werden. In der Regel heilt der Husten innerhalb von wenigen Tagen bis Wochen von selbst aus. Neben Hausmitteln wie Wasserdampf inhalieren können homöopathische Arzneimittel helfen, den Husten zu lindern. Es gibt sie in verschiedenen Darreichungsformen, von Globuli (kleine Streukügelchen) über Tropfen bis hin zu Tabletten. Diese sind sowohl für homöopathische Einzelmittel als auch für Kombinationspräparate verfügbar.

Homöopathie trockenen Reizhusten

Wenn der Husten trocken, oberflächlich und ohne Auswurf ist, sprechen Fachleute von einem unproduktiven Husten. Dieser ist meist quälend und schmerzhaft, weil der Hustenreiz immer wieder neu aufflammt. Eine Form des Reizhustens ist der Kitzelhusten, der durch ein Kratz- oder Kitzelgefühl im Hals charakterisiert ist.

Hier können folgende homöopathischen Mittel helfen:

  • Bryonia: Wirkstoff für Schleimhäute und bei Kopfschmerzen: Die homöopathische Zaunrübe ist das passende Medikament bei einem schleichend einsetzenden trockenen Reizhusten, mit stechenden Schmerzen im Brustkorb und sehr trockenen Schleimhäuten. Begleitend treten oft großer Durst sowie eine mürrische und gereizte Stimmung auf.

  • Aconitum napellus: Homöopathie bei Erkältung und Schock: Ein akut einsetzender schmerzhafter und trockener Husten mit Kurzatmigkeit und ängstlicher Stimmung ohne Durstgefühl, spricht für die Gabe von Aconitum, dem Eisenhut.

  • Spongia: Homöopathische Hilfe bei Kehlkopf-Husten: Der Meerschwamm gilt als passende Wahl, wenn der Husten trocken, abgehackt und bellend ist und sich ein Brennen und eine Enge im Kehlkopf zeigt.

  • Rumex: Ein trockener Husten durch ständiges Kitzeln im Kehlkopf und in der Luftröhre, mit schmerzhaftem Wundgefühl in den Bronchien, spricht für eine Behandlung mit dem krausen Ampfer.

  • Causticum: Bei trockenem Husten, der mit starker Heiserkeit und ständigem Räuspern einhergeht, gilt Causticum als passendes Mittel.

  • Sticta: Die homöopathische Lungenflechte kommt zum Einsatz, wenn der Husten trocken und schmerzhaft ist und zusammen mit einem Schnupfen auftritt. Typischerweise wird der Husten während der Nacht schlimmer, ist begleitet von Kopfschmerzen sowie Schmerzen im Brustbereich.

  • Phosphorus: Homöopathie bei Ängsten, Atemwegs- und Magen-Darm-Beschwerden: Tiefsitzender Husten mit Schmerzen in der Brust und Atemenge sowie einer Neigung zu Nasenbluten, kann mit dem Hustenmittel Phophorus behandelt werden.

  • Drosera: Krampfartige, trockene Hustenanfälle mit Kitzelgefühl in Hals und Kehlkopf sowie Würgereiz lassen sich auch mit Drosera therapieren.

Homöopathie gegen feuchten, schleimigen Husten

Von einem feuchten Husten spricht man, wenn die Bronchien viel Sekret absondern und es dadurch beim Husten zum Auswurf kommt. Diese Hustenart gilt auch als produktiver Husten, weil es durch das Abhusten des Bronchialschleims kurzfristig zu einer Beruhigung des Hustenreizes kommt.

Folgende homöopathischen Mittel helfen in diesem Fall:

  • Ipecacuanha: Die homöopathische Brechwurzel gilt als richtiges Mittel, wenn durch die starke Schleimbildung in den Atemwegen ein rasselndes Hustengeräusch hörbar wird. Der Husten ist oft von Übelkeit begleitet, das Abhusten fällt mitunter schwer.

  • Coccus cacti: Bei anfallsartigen Hustenanfällen mit Auswurf von dickem, fadenziehendem Schleim mit Atemnot, stark gerötetem Gesicht und teilweise auch Erbrechen, kann Coccus cacti Linderung verschaffen.

  • Antimonium tartaricum: Der homöopathische Brechweinstein gilt als passendes Mittel, wenn sich zähes, schleimiges Sekret nur schwer abhusten lässt. Oftmals sind auch Rasselgeräusche hörbar.

  • Hepar sulfuris: Bei lockerem Husten mit dickem, gelblichem Schleim, der schwer abgehustet werden kann und zum Würgen führt, kann Hepar sulfuris Besserung bringen.

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Typische Potenzen und ihre Dosierung bei Husten

Für die Selbstbehandlung werden in der Regel niedrige Potenzen von D3 bis D12 gewählt. Die Bestimmung des richtigen homöopathischen Arzneimittels ist jedoch nicht immer einfach. Anders als in der Schulmedizin, sind hierfür nicht nur die körperlichen Symptome, sondern auch die psychischen Merkmale, Vorlieben und Befindlichkeiten der Patient*innen ausschlaggebend.

Wer sich nicht sicher ist, sollte möglichst eine*n in Homöopathie erfahrene Ärztin*Arzt, Heilpraktiker*in oder Hebamme um Rat fragen. Fachleute können anhand einer detaillierten Anamnese das jeweils passende Medikament in der richtigen Potenz und Dosierung auswählen.

Wann sollte man ärztliche Hilfe aufsuchen?

Ein akuter Husten im Rahmen einer unkomplizierten Erkältung kann in den meisten Fällen selbst behandelt werden. Wenn jedoch starkes Fieber auftritt, sich Blut im Auswurf befindet, die Symptome nicht abklingen oder der Husten ungewöhnlich lange – über mehr als drei Wochen – andauert, sollte immer ein* Arzt*Ärztin aufgesucht werden.

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