Herpes: Bläschen mit natürlichen Arzneien loswerden
Zunächst brennt, juckt und spannt es – kurz darauf, ist er in voller Blüte da: Herpes. Am häufigsten treten die unangenehmen Bläschen an der Lippe auf. Manchmal aber auch im Genitalbereich. Die Homöopathie verfügt über einige Arzneimittel, die dabei helfen sollen, Herpes loszuwerden.
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Egal ob Lippen- oder Genitalherpes, ausgelöst wird die Infektion in den meisten Fällen durch das Herpes-simplex-Virus. Durch direkten Kontakt, zum Beispiel beim Küssen oder wenn Besteck und Gläser gemeinsam genutzt werden (Schmier- und Tröpfcheninfektion), wandert der Virus von einem Menschen zum anderen. Zwar greift Herpes nur die obersten Hautschichten an, er dringt aber bis in die Nervenbahnen ein und bleibt dort ein Leben lang. Ein Herpes-Ausbruch kann unter anderem durch ein geschwächtes Immunsystem begünstigt werden.
Artikelinhalte im Überblick:
- Lippenherpes
- Genitalherpes
- Homöopathische Arzneimittel gegen Lippenherpes
- Homöopathische Arzneimittel gegen Herpes genitalis
- Herpes vorbeugen
Lippenherpes: Zunächst harmlos, Rezidiv mit starken Symptomen
Wenige Tage nach der Infektion treten die ersten Symptome auf. Bei einer erstmaligen Ansteckung mit Herpes an der Lippe zeigen sich lediglich die für die Erkrankung typischen Bläschen um den Mund. Kommt es zu einem erneuten Ausbruch (Rezidiv), kündigt sich der Ausschlag zunächst durch Spannen, Jucken und Brennen an. Kurz darauf bilden sich schmerzende, mit klarer Flüssigkeit gefüllte und hochinfektiöse Bläschen. Nach bis zu zwei Wochen verschwindet der Hautausschlag wieder.
Herpes genitalis: Bläschen an Geschlechtsteilen
Die Stärke der Symptome beim Genitalherpes sind genau umgekehrt: Die Erstinfektion verläuft meist mit intensiven Beschwerden, das Rezidiv tritt in der Regel abgeschwächter auf.
Je nachdem, ob das Herpes-Virus durch vaginalen, oralen oder analen Geschlechtsverkehr übertragen wird, bilden sich die Bläschen an den Geschlechtsteilen, im Mundraum oder Enddarm. Die betroffenen Stellen schmerzen und brennen. Kam es vorher noch nicht zu einem Ausbruch von Lippenherpes, können außerdem allgemeine Symptome wie Fieber, Muskel-, Rücken- und Kopfschmerzen auftreten.
Herpes simplex: Symptome mit Homöopathie lindern
Neben den üblichen Tabletten oder Cremes zur Behandlung von Herpes, können Betroffene unterstützend homöopathische Arzneimittel verwenden. Je nachdem, um welchen Herpes es sich handelt – Herpes labialis oder Herpes genitalis – und aus welchem Grund die Infektion ausbricht, gibt es in der Homöopathie verschiedene Wirkstoffe.
Homöopathische Arzneimittel bei Lippenherpes
Natrium chloratum ist das Mittel der Wahl, wenn diese Auslöser zutreffen:
- Sonne
- Hitze
- Aufenthalt am Meer
- Verzehr von Meerestieren
- Psychische Probleme
Rhus toxicodendron sollte Sie dagegen in diesen Situationen verwenden: Während eines fieberhaften Infekts, körperliche Überanstrengung oder Stress. Auch wenn die genaue Ursache für Lippenherpes unbekannt ist, können Betroffene zu Rhus toxicodendron greifen.
Sepia verschreiben Homöopath*innen bei folgenden Auslösern:
- Ekel
- Verzehr von Fisch oder Meerestieren
- häufige Gallenbeschwerden
- Verstopfung
- Hämorrhoiden
Dulcamara wird verwendet wenn folgende Auslöser zutreffen: Erkältung, Wetteränderung (warm zu kalt), Nässe; bei Frauen: in den Tagen vor der Menstruation
Homöopathische Arzneimittel bei Genitalherpes:
Clematis recta hilft in dieser Situation:
- Symptome: rote, brennende Bläschen, die aufplatzen und verkrusten, intensiver Juckreiz, geschwollene Lymphknoten im Leistenbereich
Petroleum dagegen kann bei folgenden Voraussetzungen angewandt werden:
- Symptome: Die Haut an Penisspitze oder Scheideneingang ist trocken und rissig, besonders tagsüber oder während der Menstruation besteht ein starker Juckreiz. Krusten, die sich durch Kratzen gebildet haben, nässen, wenn sie sich ablösen.
Kreosotum verordnen Homöopath*innen, wenn diese Faktoren zutreffen:
- Symptome: Die Bläschen sind mit einem trüben, übel riechenden und brennenden Sekret gefüllt.
Croton tiglium ist dagegen das Mittel der Wahl bei:
- Symptome: Der Ausschlag sitzt vor allem am Hoden, die Haut ist dort gerötet. Nach einiger Zeit platzen die Bläschen auf und verkrusten. Dabei verspüren die Betroffenen einen intensiven Juckreiz, dem sie meist mit Kratzen begegnen.
Herpes vorbeugen: Das können Sie tun
Da rund 80 Prozent der Erwachsenen das Herpes-Virus in sich tragen, ist es fast unmöglich, sich vor Lippenherpes zu schützen. Jedoch sollten die Personen im Umfeld des Betroffenen den direkten Kontakt (Küssen, mit dem Finger berühren) mit den Bläschen vermeiden. Wer sich einen Genitalherpes eingefangen hat, sollte zunächst Geschlechtsverkehr vermeiden, um dadurch das Risiko der Ansteckung des Partners zu verringern. Bei Lippenherpes sollte außerdem auf Oralverkehr verzichtet werden. Da Herpesviren durch Berührung der Bläschen auch auf die Hände und von dort zum Beispiel in den Genitalbereich gelangen können, sollten Betroffene unbedingt auf regelmäßiges Händewaschen und eine ausreichende Hygiene achten.
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