Homöopathie gegen Bindehautentzündung
Bindehautentzündungen gehören zu den häufigsten Augenerkrankungen. Eine schonende Möglichkeit die Beschwerden zu lindern, bieten homöopathische Arzneimittel. Worauf Sie bei der Anwendung achten müssen, erfahren Sie hier.
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Artikelinhalte auf einen Blick:
- Ursachen
- Selbstbehandlung: Schonende Ergänzung
- Potenzen und Dosierung
- Geeignete homöopathische Arzneimittel
Ursachen für eine Bindehautentzündung
Bindehautentzündungen können ganz unterschiedliche Ursachen haben. Häufig sind Infektionen mit Viren oder Bakterien an den lästigen Beschwerden schuld. Diese Form der Bindehautentzündung ist hochansteckend. Besonders Kinder sind häufig von infektiösen Bindehautentzündungen betroffen, da sie sich vergleichsweise oft ins Gesicht fassen und auch häufig im Auge reiben. Über die Hände kann es so leicht zu Schmierinfektionen und Neuansteckungen kommen.
Auch allergische Reaktionen auf bestimmte Stoffe können eine Entzündung der Bindehaut hervorrufen. So treten zum Beispiel in Zusammenhang mit Heuschnupfen oder auch bei einer Tierhaar- oder Hausstauballergie die für eine Bindehautentzündung typischen Beschwerden mit roten, verquollenen, juckenden und brennenden Augen auf. Diese Form der Bindehautentzündung ist nicht ansteckend.
Bindehautentzündung durch mechanische Reize
Auslöser einer Bindehautentzündung können auch mechanische Reize und negative Umwelteinflüsse sein. So können
- Fremdkörper wie Sandkörner,
- unzureichend gereinigte Kontaktlinsen,
- Chlorwasser,
- Rauch, Staub und vor allem Zugluft
zu den unangenehmen Augenbeschwerden führen. Dasselbe gilt für Erkältungen und Infekte, durch die es ebenfalls zu Reizungen, Rötungen und Entzündungen der Bindehaut kommen kann, genauso wie durch Müdigkeit, Überanstrengung und zu lange Bildschirmarbeit.
Homöopathische Selbstbehandlung als schonende Ergänzung
Die Behandlung einer Bindehautentzündung richtet sich immer nach der jeweiligen Ursache. Betroffene sollten Erkrankungen am Auge immer von einem*einer Augenarzt*Augenärztin abklären lassen. Unterstützend zur konventionellen medizinischen Behandlung können zusätzlich homöopathische Arzneimittel eingesetzt werden, die den Heilungsprozess schonend unterstützen.
Homöopathie bei Bindehautentzündung: Typische Potenzen und ihre Dosierung
Für die Selbstbehandlung mit homöopathischen Medikamenten werden üblicherweise niedrige Potenzen von D3 bis D12 verwendet. Die Auswahl des richtigen homöopathischen Arzneimittels ist jedoch nicht immer einfach. Wenn Unsicherheiten bestehen, sollte möglichst immer Rücksprache mit einer erfahrenen homöopathischen Fachkraft gehalten werden. Sie kann anhand einer detaillierten Anamnese die Wahl des passenden Arzneimittels, die Potenz sowie die Dosierung individuell bestimmen.
Homöopathische Arzneimittel gegen Bindehautentzündung
Folgende homöopathischen Arzneimittel können unterstützend zum schnelleren Abklingen von Beschwerden einer Bindehautentzündung eingesetzt werden. Die Wahl des passenden Arzneimittels richtet sich dabei nach der Art der Beschwerden und dem Auslöser der Erkrankung:
Euphrasia: Euphrasia gilt als homöopathischer Klassiker zur Behandlung einer Bindehautentzündung. Das homöopathische Medikament auf Basis von Augentrost kann einerseits bei der Therapie einer infektiösen Bindehautentzündung helfen, aber auch unterstützend bei der Behandlung von allergischen Augenentzündungen eingesetzt werden. Außerdem wirkt Euphrasia lindernd bei erkältungs- und infektbedingten Augenbeschwerden.
Ruta graveolens: Wenn die Augen überanstrengt, gereizt und rot sind, wie das beispielsweise nach langer Bildschirmarbeit oder langem Fernsehen der Fall ist, kann auch Ruta Linderung bringen.
Belladonna: Ist der Augapfel infolge von Zugluft oder auch kalter Nässe hochrot entzündet, das Auge brennt stark und es besteht starke Lichtempfindlichkeit, kann Belladonna helfen.
Aconitum: Ein wichtiges homöopathisches Arzneimittel ist auch Aconitum, der blaue Eisenhut. Es wird bei akuter Bindehautentzündung eingesetzt, die plötzlich infolge von Wind, Zugluft oder auch durch Fremdkörper, wie Sand oder Staub, auftritt.
Apis mellifica: Die Honigbiene kommt vor allem dann zum Einsatz, wenn Viren oder eine Allergie Auslöser der Bindehautentzündung sind und die Bindehaut stark gerötet ist, die Augenlider dick und geschwollen sind und die Entzündung insgesamt sehr schmerzhaft ist.
Staphisagria: Bei einer akut einsetzenden Bindehautentzündung mit Röte und Jucken sowie einer Beteiligung der Augenlidränder und stark geschwollenen Tränensäcken, kann das Stephanskraut angewendet werden.
Pulsatilla: Wenn die Augenlider geschwollen sind, stark jucken und brennen und das Auge durch gelbliche Sekretbildung verklebt ist, kann auch Pulsatilla helfen.
Sulfur: Bei trockenen Augen mit chronisch geröteten, juckenden und brennende Augenlidern und erhöhter Lichtempfindlichkeit gilt Sulfur als passendes Mittel.
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