Echinacea: Wie der Purpur-Sonnenhut gegen Erkältung hilft
Echinacea (Sonnenhut) ist eine altbekannte Heilpflanze, es gibt verschiedene Präparate wie Tees, Kapseln und Saft in der Apotheke und Drogerie zu kaufen. Wie wirkt Echinacea und wofür wird sie angewendet?
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Mit seinen leuchtenden Blütenblättern ziert der Purpur-Sonnenhut viele heimische Gärten, doch auch als Heilpflanze lassen sich Echinacea purpurea sowie zwei seiner näheren Verwandten einsetzen. Das Naturheilmittel hilft etwa gegen Erkältung und Harnwegsinfekte.
Im Überblick:
Echinacea: Herkunft der Heilpflanze
Ihren Ursprung hat die Heilpflanze in Nordamerika, botanisch gehören die Sonnenhüte zu den Korbblütlern. Schon bei den amerikanischen Ureinwohnern wurde Echinacea als Heilpflanze genutzt, heute kommen vor allem drei Echinacea-Arten zum Einsatz:
- Purpur-Sonnenhut (Echinacea purpurea)
- Schmalblättriger Sonnenhut (Echinacea angustifolia)
- Prärie-Igelkopf (Echinacea pallida)
Anwendungsgebiete von Echinacea
Als Naturheilmittel werden verschiedene Teile der Pflanze verwendet, etwa die Wurzel und Blüten, die zu Säften, Tropfen, Tabletten und Tees verarbeitet werden. Echinacea-Präparate sind in der Regel nicht rezeptpflichtig, es gibt sie in Apotheken und teilweise in Drogerien zu kaufen. Die Einnahme und Dosierung sollten stets nach Packungsbeilage erfolgen und im besten Fall ärztlich abgeklärt sein.
Häufige Anwendungsgebiete sind:
- Erkältung
- Husten
- Halsschmerzen
- Stärkung des Immunsystems
- Vorbeugung wiederkehrender Harnwegsinfekte
- Behandlung oberflächlicher Wunden
Wirkung und Inhaltsstoffe von Echinacea
Der genaue Wirkmechanismus des Sonnenhuts ist noch nicht abschließend geklärt, allerdings enthält die Pflanze eine Vielzahl an gesundheitlich wirksamen Inhaltsstoffen, darunter:
- Flavonoide
- Kaffeesäurederivate (wie Cichoriensäure und Caftarsäure)
- Ätherische Öle
- Alkamide
Zudem ist vor allem in den krautigen Pflanzenbestandteilen Vitamin C enthalten.
Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass Echinacea die Abwehrkräfte stärkt, Infekten vorbeugt und entzündungshemmend wirkt. Dies geht insbesondere auf die enthaltenen Alkamide zurück, welche eine immunmodulatorische Wirkung aufweisen: Sie können das Immunsystem sowohl aktivieren als auch hemmen.
Darüber hinaus macht Echinacea Untersuchungen zufolge Viren unschädlich, darunter Grippe- und Herpesviren, und wirkt antibakteriell.
Echinacea: Mögliche Nebenwirkungen der Heilpflanze
In der Regel sind Echinacea-Präparate gut verträglich und bringen kaum Nebenwirkungen mit sich. Möglich sind allerdings Verdauungsbeschwerden wie Übelkeit und Durchfall. Außerdem können allergische Reaktionen auftreten. Besonders Menschen, die auf andere Körbblütler wie Arnika, Ringelblume (Calendula) oder Kamille allergisch sind, sollten bei der Anwendung vorsichtig sein oder im Idealfall verzichten und auf einen anderen Inhaltsstoff setzen.
Kontraidikationen: Wann darf Echinacea nicht angewendet werden?
Bei Säuglingen ist die Anwendung von Echinacea bislang wenig erforscht, weshalb von der Gabe abzuraten ist. Kinder können je nach Präparat mit Echinacea behandelt werden, trotzdem ist ärztliche Rücksprache ratsam.
Zudem wird bei Autoimmunerkrankungen wie Multipler Sklerose von der Einnahme von Echinacea-Präparaten abgeraten, da die Stimulation des Immunsystems zu einer Verschlechterung der Grunderkrankung führen kann.
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