Gefahr durch Hepatitis-E-Virus

Hepatitis E: Symptome und Übertragung der Leberentzündung

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Hepatitis E ist eine virusbedingte Leberentzündung. Bei gesunden Menschen verläuft eine Infektion meist harmlos. Für Menschen mit einem geschwächten Immunsystem kann die Erkrankung allerdings gefährlich werden. Erfahren Sie mehr zur Übertragung und den Symptome!

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Kurzübersicht: Häufige Fragen und Antworten

Was kann man tun bei Hepatitis E? In den meisten Fällen heilt die Erkrankung von selbst ab. Eine ausgewogene Ernährung und ausreichende Flüssigkeitszufuhr helfen dem Körper, das Virus zu bekämpfen.

Ist Hepatitis E sexuell übertragbar? Eine sexuelle Übertragung des Hepatitis-E-Virus gilt nach aktuellem Kenntnisstand als unwahrscheinlich.

Kann man mit Hepatitis E arbeiten gehen? Wer keine Symptome hat, kann bei einer Infektion mit Hepatitis E grundsätzlich arbeiten gehen. Ausgenommen sind Personen, die in der Produktion von Lebensmitteln, im Gastgewerbe oder in Gemeinschaftseinrichtungen tätig sind.

Artikelinhalte im Überblick:

Leberentzündung: Die richtige Ernährung bei Hepatitis

Was ist Hepatitis E?

Hepatitis E ist eine Leberentzündung, die durch eine Infektion mit dem Hepatitis-E-Virus (HEV) hervorgerufen wird. Als Krankheitserreger für den Menschen sind vor allem die Genotypen 1 bis 4 relevant, wobei in Europa vor allem der Genotyp 3 verbreitet ist.

In Deutschland sind die Erkrankungszahlen in den letzten Jahren angestiegen. Fachleute gehen jedoch davon aus, dass die steigenden Zahlen durch häufigere Untersuchungen auf Hepatitis E zurückzuführen sind. Die Deutsche Leberstiftung schätzt, dass sich in Deutschland jährlich etwa 100.000 Menschen neu infizieren, wobei die Infektion in 99 Prozent der Fälle symptomlos bleibt.

Hepatitis E wurde 2001 als meldepflichtige Erkrankung in das Infektionsschutzgesetz (IfSG) aufgenommen.

Symptome bei Hepatitis E

Bei den meisten Erkrankten heilt die Infektion folgenlos aus, ohne dass sie überhaupt bemerkt wird. Falls Symptome auftreten, dauert es etwa 15 bis 64 Tage, bis sich erste Krankheitszeichen zeigen (Inkubationszeit).

Mögliche Beschwerden bei einem symptomatischen Verlauf sind:

Bei einigen Betroffenen kommt es zudem zu:

  • Gelbsucht (Ikterus) mit Gelbfärbung der Haut, der Schleimhäute und/oder der Lederhaut der Augen, dunkler Verfärbung des Urins, möglicherweise Juckreiz an verschiedenen Körperstellen

  • Leber- oder eine Lymphknotenvergrößerung

  • neurologische Symptome (etwa Guillain-Barré-Syndrom)

Schwere Verläufe bei Hepatitis E

Bei einem geschwächten oder künstlich unterdrückten Immunsystem (Immunsuppression), etwa nach einer Organtransplantation, sind auch chronische Verlaufsformen möglich, die länger als sechs Monate andauern. Unbehandelt kann eine Virushepatitis dann zu einer Leberzirrhose führen.

Auch Menschen mit Lebererkrankungen haben ein erhöhtes Risiko für Folgeerkrankungen wie einem Leberversagen. Dasselbe gilt für schwangere Frauen. Bei ihnen treten Komplikationen allerdings hauptsächlich bei Infektionen mit den Genotypen 1, 2 oder 4 auf, die in Ländern Asiens und Afrikas verbreitet sind.

Hepatitis E: So erfolgt die Übertragung

In Ländern Südost- und Zentralasiens, im Nahen Osten, in Nord- und Westafrika sowie in Mittelamerika (wie Mexiko) erfolgt die Ansteckung vor allem durch Trinkwasser, das mit menschlichen Fäkalien verunreinigt ist.

In Industrieländern wie Deutschland infizieren sich die meisten Menschen mit HEV durch den Verzehr von verseuchtem Fleisch (vor allem Schweine- und Wildfleisch), das nicht oder ungenügend erhitzt wurde.

Infizierte Personen scheiden das Hepatitis-E-Virus zwischen zwei bis vier Wochen nach der Ansteckung mit dem Stuhl aus. Eine direkte Übertragung des Virus von Mensch zu Mensch ist unwahrscheinlich. Trotzdem sollten Infizierte zur Sicherheit kein Essen für andere Menschen zubereiten.

Daneben werden noch andere Übertragungswege diskutiert. So vermuten einige Fachleute, dass auch beim Geschlechtsverkehr eine Ansteckung möglich ist, allerdings gilt das als eher unwahrscheinlich. Verseuchte Blutspenden sind eventuell weitere Ansteckungsquellen.

Diagnose: Wie wird Hepatitis E festgestellt?

Laboranalysen von Blutproben sind die wichtigsten Untersuchungen zur Diagnostik von Hepatitis E. So lassen sich im Blut Abwehrreaktionen des Immunsystems auf das Hepatitis-E-Virus feststellen: Der Körper bildet Antikörper, die sich spezifisch gegen das Virus richten und im Blut nachweisen lassen.

Bei unklarem Befund oder bei immungeschwächten Menschen lassen sich Blut oder Stuhl mit einem PCR-Test auch direkt auf das Virus untersuchen (HEV-RNA).

Weitere Laboruntersuchungen sollen kontrollieren, ob beispielsweise die Konzentrationen der Leberwerte angestiegen sind, was auf eine Störung der Leberfunktion hinweisen kann. Andere zu analysierende Labormarker sind zum Beispiel Parameter, die bei Entzündungen im Körper erhöht sein können.

Behandlung von Hepatitis E

Eine akute Hepatitis E erfordert bei gesunden Menschen in der Regel keine oder nur eine symptomatische Behandlung. Grundsätzlich wird empfohlen, auf fettige Speisen und Alkohol zu verzichten, um die Leber nicht zusätzlich zu belasten. Nach Abstimmung mit dem*der Arzt*Ärztin kann es zudem sinnvoll sein, leberschädigende Medikamente vorrübergehend abzusetzen.

Bei immunsupprimierten Patienten*innen mit chronischer Hepatitis E kann eine Anpassung der Immunsuppressiva in einigen Fällen ausreichen, um eine selbstständige Heilung zu bewirken. Ist dies nicht möglich, wird mitunter eine Behandlung mit dem Virostatikum Ribavirin in Erwägung gezogen.

Wie kann man sich vor einer Infektion mit Hepatitis E schützen?

Bisher gibt es in Deutschland keinen zugelassenen Impfstoff, der vor HEV schützt. Zudem existiert keine spezielle Hepatitis-E-Therapie. Daher ist es umso wichtiger, bei Reisen in Risikogebiete gewisse Hygienestandards einzuhalten. Dazu gehören:

  • Obst und Gemüse immer waschen oder schälen
  • keine rohen Salate oder Meeresfrüchte essen
  • kein Leitungswasser trinken
  • keine Eiswürfel aus Leitungswasser verwenden
  • Wasser abkochen
  • öffentliche Toiletten möglichst meiden

Auch zu Hause sollte man daran denken, dass der Verzehr von rohem oder unzureichend gegartem Fleisch sowie der Innereien von Schwein oder Wild Hepatitis E verursachen kann. Vor allem Schwangere, organtransplantierte Personen oder Menschen mit HIV sollten Fleisch ausschließlich gut durchgegart verzehren. Bei etwa 70 Grad Celsius werden die Viren inaktiv.

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