Häufig chronischer Verlauf

Hepatitis C: Symptome und Übertragung

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Hepatitis C ist eine entzündliche Erkrankung der Leber, die durch das Hepatitis-C-Virus (HCV) verursacht wird. Die Übertragung erfolgt hauptsächlich durch Kontakt mit dem Blut einer infizierten Person. Welche Symptome möglich sind und wie die Behandlung der Krankheit erfolgt, lesen Sie hier!

Hepatitis C Blutuntersuchung
© Getty Images/Hailshadow

Kurzübersicht: Häufige Fragen und Antworten

Was ist Hepatits C? Hepatitis C ist eine durch Hepatitis-C-Viren ausgelöste Leberentzündung, die häufig chronisch verläuft. Sie ist aber fast immer heilbar.

Wie bekommt man Hepatitis C? Die Übertragung erfolgt hauptsächlich über den Kontakt mit dem Blut infizierter Personen.

Was sind die Symptome von Hepatitis C? Manchmal kommt es nach einigen Wochen oder Monaten zu Symptomen wie Müdigkeit, Oberbauchschmerzen oder grippeähnlichen Beschwerden. Selten färben sich Haut oder Augen gelb.

Im Überblick:

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Was ist Hepatitis C?

Hepatitis C ist eine weltweit verbreitete Entzündung der Leber, die durch eine Infektion mit dem Hepatitis-C-Virus (HCV) hervorgerufen wird. Fachleute unterscheiden zwei Arten der Krankheit:

  • akute Form: Dabei liegt die Ansteckung nicht länger als sechs Monate zurück.

  • chronische Form: Die Infektion hält mehr als sechs Monate an und kann langfristig erhebliche Schäden an der Leber verursachen.

Etwa ein Prozent der gesamten Weltbevölkerung (rund 71 Millionen Menschen) sind chronisch an Hepatitis C erkrankt.

In Deutschland liegt die Zahl der jährlichen Neudiagnosen bei etwa 5 von 100.000 Personen. Männer infizieren sich ungefähr doppelt so häufig wie Frauen. Die Mehrheit der Erkrankungen wird bei Menschen im Alter zwischen 30 und 39 Jahren diagnostiziert.

Da HCV und das HI-Virus (HIV) ähnliche Übertragungswege haben, sind Doppelinfektionen relativ häufig.

Ansteckung und Übertragung von Hepatitis C

In den meisten Fällen gelangt das Hepatitis-C-Virus über direkten Blutkontakt in den Körper. Dies geschieht vor allem beim Drogenkonsum durch gemeinsam benutztes Spritzbesteck.

Krankenhauspersonal und Ärzt*innen sind gefährdet, da sie mit infektiösem Blut oder belasteten Blutprodukten in Kontakt kommen können.

Seltenere Ansteckungsmöglichkeiten

  • Bluttransfusionen: Als das Hepatitis-C-Virus noch unbekannt war, infizierten sich einige Menschen, die Bluttransfusionen oder andere Blutprodukte erhielten, unwissentlich mit dem Virus. Heutzutage werden jedoch sämtliche Proben einer Blutspende kontrolliert, sodass die Infektionsgefahr bei Transfusionen sehr gering ist.

  • Geschlechtsverkehr: Das Risiko ist im Allgemeinen eher gering, kann jedoch bei Sexualpraktiken, die mit Verletzungen einhergehen können, erhöht sein.

Das Risiko der Übertragung von einer schwangeren infizierten Frau auf das Kind während der Geburt wird mit drei bis fünf Prozent angegeben. Eine Virusübertragung durch Stillen ist theoretisch denkbar, wurde bislang aber noch nicht nachgewiesen.

Inkubationszeit

Da nicht alle Betroffenen Symptome aufweisen, spricht man statt von der Inkubationszeit von der Serokonversionszeit – dem Zeitraum zwischen der Infektion und der Bildung von Antikörpern im Blut.

Die Serokonversionszeit beträgt zwei Wochen bis sechs Monate. In der Regel werden Antikörper sieben bis acht Wochen nach Ansteckung nachweisbar.

Welche Symptome treten bei Hepatitis C auf?

Nach einer Phase des allgemeinen Unwohlseins folgen bei Hepatitis C in wenigen Fällen Symptome, die typisch für eine geschädigte Leber sind. Dabei muss zwischen der akuten und der chronischen Form unterschieden werden.

Akute Hepatitis C

Die akute Hepatitis C verläuft in zwei Phasen. In der ersten Phase fühlen sich über 80 Prozent der Betroffenen etwas unwohl, aber im Wesentlichen gesund. Symptome bei Hepatitis C können sein:

  • Müdigkeit, Abgeschlagenheit
  • leichtes Fieber
  • Abneigung gegen bestimmte Lebensmittel
  • Appetitlosigkeit
  • Kopfschmerzen
  • Gewichtsverlust
  • Schmerzen im rechten Oberbauch durch die Schwellung der Leber, Druckschmerz

Nur etwa 20 Prozent der Infizierten mit Hepatitis C zeigen in der zweiten Krankheitsphase Symptome einer Lebererkrankung:

  • Haut, Schleimhäute und Augen färben sich gelb (Gelbsucht/Ikterus)
  • der Stuhl entfärbt sich, der Urin wird dunkel
  • etwa zehn Prozent der Betroffenen leiden unter Gelenkbeschwerden

Danach tritt in den meisten Fällen eine Besserung ein. Üblicherweise dauert die akute Erkrankung insgesamt zwei bis acht Wochen.

Chronische Form

Etwa 60 bis 80 Prozent der Infektionen gehen in eine chronische Form von Hepatitis C über. Meist verläuft die chronische Infektion über viele Jahre schleichend mit milder Symptomatik:

  • unspezifische Oberbauchbeschwerden
  • verminderte Leistungsfähigkeit

Diese Symptome treten bei etwa zwei Drittel der Patient*innen auf. Ein kleiner Teil der Betroffenen klagt über Juckreiz und Gelenkbeschwerden.

Bei jeder dritten betroffenen Person bildet sich eine Schrumpfleber (Leberzirrhose), die in einigen Fällen zu Leberkrebs führt. Durchschnittlich vergehen etwa 20 Jahre zwischen der Ansteckung und der Entwicklung einer Leberzirrhose.

Behandlung bei Hepatitis C

Eine akute Hepatitis C  wird mit antiviral wirksamen Medikamenten behandelt. In den meisten Fällen werden entsprechende Arzneimittel acht bis 12 Wochen lang eingenommen.

In 95 Prozent der Fälle sind Betroffene nach Abschluss der Behandlung genesen und es ist kein Virus mehr nachweisbar.

Therapie der chronischen Form

Die Behandlung der chronischen Hepatitis C erfolgt durch den Einsatz von direkt wirkenden antiviralen Medikamenten. Dabei werden üblicherweise unterschiedliche Arzneimittel gleichzeitig verabreicht.

Abhängig vom Virustyp und von der Virusmenge kann die Therapie zwischen 16 und 72 Wochen dauern. Der Erfolg ist unterschiedlich, die Raten reichen von 50 bis 90 Prozent.

Aber es gibt auch Gegenanzeigen für eine Therapie, dazu gehören zum Beispiel ein akuter Missbrauch von Alkohol und Drogen, ein Alter unter drei Jahren oder eine Schwangerschaft.

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Diagnose: Wie wird Hepatitis C festgestellt?

Eine Infektion mit Hepatitis C bemerken viele Betroffene zunächst nicht und die Diagnose wird oft nur zufällig gestellt. Sind bestimmte Leberenzymwerte erhöht, kann dies ein Hinweis auf eine Infektion sein.

Die Bestimmung der Leberwerte ist eine der häufigsten Untersuchungen im hausärztlichen Alltag. Gleichsam erhöhte Werte der Leberenzyme Glutamat-Pyruvat-Transaminase (GPT) und Gamma-Glutamyl-Transferase (Gamma-GT) im Blut deuten in erster Linie auf eine durch Alkoholmissbrauch oder andere Faktoren bedingte Fettleber hin.

Liegt ein Verdacht auf eine Leberentzündung vor, so wird zunächst nach Antikörpern gegen das Hepatitis-C-Virus (Anti-HCV) gesucht. Bei einem positiven Antikörpertest wird die Erbsubstanz des Hepatitis-C-Virus (RNA) bestimmt. Je mehr RNA vorhanden ist, desto aktiver ist die Krankheit.

Diese Untersuchung ist für die Therapieplanung wichtig, ebenso wie die Diagnostik der Unterart des Hepatitis-C-Virus im Blut, die sogenannte Genotypisierung. Es gibt verschiedene Genotypen des HCV, die sich geringfügig im viralen Erbgut unterscheiden.

Hepatitis C vorbeugen

Im Gegensatz zu anderen Hepatitis-Formen gibt es keine Impfung gegen das Hepatitis C-Virus, der die Leberentzündung Hepatitis C auslöst. Früherkennung und Vorbeugung sind daher umso wichtiger, um eine Übertragung von Hepatitis C zu vermeiden.

Die hohe Wandlungsfähigkeit des Hepatitis-Virus ist ein Grund dafür, warum es bis heute keinen Impfstoff gegen das Virus gibt. Allerdings sollten sich Menschen mit einer Hepatitis C-Virusinfektion, die bislang noch keine

gegen diese beiden Formen der Leberentzündung impfen lassen. Beide Erkrankungen können den Verlauf der Hepatitis C deutlich verschlimmern.

Ansteckungsrisiko verhindern

Generell ist das Risiko, sich beim Zusammenleben mit einem bereits infizierten Menschen mit Hepatitis C anzustecken, gering. Allerdings sollte man im Umgang mit infizierten Menschen einige Vorsichtsmaßnahmen beachten, um ganz sicher zu gehen.

Dazu gehört insbesondere, Blutkontakt zu vermeiden. Gegenstände, die mit infiziertem Blut in Berührung gekommen sein könnten, sollten man nicht gemeinsam benutzen. Dazu gehören:

  • Rasierklingen
  • Zahnbürsten
  • Nagelknipser

Und auch wenn das Risiko, sich beim Geschlechtsverkehr anzustecken, eher gering ist, empfiehlt es sich dennoch, Kondome zu benutzen – vor allem, wenn man häufiger den*die Partner*Partnerin wechselt.

Beim Tätowieren und Piercen sollte man auf Sterilität der Hilfsmittel achten. Außerdem dürfen Spritzen beim Drogengebrauch nicht von mehreren Personen genutzt werden.

Regelmäßige Kontrollen bei Verdacht auf Infizierung

Im Falle einer möglichen Infizierung mit Hepatitis C, zum Beispiel nach einer Nadelstichverletzung, wird in regelmäßigen Abständen von zwei bis vier Wochen sowohl die HCV-Antikörperbestimmung als auch eine Untersuchung auf HCV-DNA durchgeführt.

Diese Kontrollen erfolgen über einen Zeitraum von mindestens sechs Monaten. Dadurch ist eine sofortige Therapie gewährleistet, sobald der Nachweis einer akuten Infektion erfolgt.

Hepatitis C: Wie ist die Prognose?

Ungefähr 60 bis 85 Prozent der Infektionen gehen in die chronische Form über, wenn keine entsprechende Therapie erfolgt.

Hepatitis C ist aber heilbar. Wird die Erkrankung im ersten halben Jahr nach der Infektion diagnostiziert und behandelt, führt eine 24-wöchige Interferon-Therapie in mehr als 90 Prozent der Fälle zur Heilung.

Schwere Komplikationen bestehen fast ausschließlich bei Menschen mit einer Zirrhose der Leber. Diese entwickeln etwa 16 bis 20 Prozent der Betroffenen mit chronischer Hepatitis C als Spätfolge. Zudem kann Hepatitis C das Risiko für andere Erkrankungen erhöhen. Dazu gehören etwa Leberkrebs oder Schlaganfall.

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