Sommergrippe: Symptome und Tipps gegen eine Erkältung im Sommer
Auch im Sommer können Husten, Schnupfen oder Halsschmerzen auftreten. Schuld daran ist meist eine Sommergrippe. Warum der Name irreführend ist, welche Faktoren das Risiko erhöhen und welche Hausmittel und Tipps helfen!
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Kurzübersicht
Definition: Eine Sommergrippe ist keine echte Grippe, sondern eine Erkältung im Sommer. Auslöser sind meist Enteroviren.
Symptome: Eine Sommergrippe zeigt sich durch typische Erkältungssymptome wie Halsschmerzen, Schnupfen oder Heiserkeit. Zusätzlich können manchmal Magen-Darm-Beschwerden auftreten.
Risikofaktoren: Klimaanlagen und Zugluft können die Schleimhäute austrockenen. Nasse Badekleidung kann den Körper auskühlen und den Körper anfälliger für Infekte machen.
Artikelinhalte im Überblick:
Was ist eine Sommergrippe?
Die Sommergrippe ist keine echte Grippe, die durch Influenzaviren ausgelöst wird. Es handelt sich um einen grippalen Infekt, also eine Erkältung. Während in den Wintermonaten allerdings meist Rhinoviren für Symptome wie Schnupfen, Husten und Heiserkeit verantwortlich sind, wird eine Sommergrippe meist durch Enteroviren, vor allem Coxsackie- und Echoviren, ausgelöst. Diese Viren sind besonders an hohe Temperaturen angepasst.
Die Ansteckung erfolgt meist durch Tröpfcheninfektion, zum Beispiel wenn die Erreger beim Husten oder Niesen in die Luft gelangen und dann eingeatmet werden. Außerdem können die Viren über kontaminierte Gegenstände übertragen werden (Schmierinfektion).
Welche Faktoren begünstigen eine Sommergrippe?
Im Winter treten Erkrankungen der Atemwege zwar häufiger auf, weil die niedrigen Temperaturen das Immunsystem schwächen. Aber auch im Sommer gibt es Faktoren, die die körpereigene Abwehr beeinträchtigen können:
Klimaanlagen: Klimatisierte Luft in Autos, Hotelzimmern oder in Supermärkten enthält weniger Feuchtigkeit und trocknet die Schleimhäute aus. Dadurch können sich Erkältungsviren leichter in der Nasenschleimhaut oder im Rachen einnisten.
Zugluft: Wie Klimaanlagen kann auch direkte Zugluft, beispielsweise bei einem offenen Fenster im Auto, den Schleimhäuten zusetzen.
Verschwitzte oder nasse Badekleidung: Feuchte Kleidung entzieht dem Körper beim Trocknen Wärme, wodurch es leicht zu einer Unterkühlung kommen kann.
Ausgedehnte Sonnenbäder: Wird der Körper zu intensiver UV-Strahlung ausgesetzt, schwächt dies das Immunsystem (Immunsuppression).
Enger Kontakt mit vielen Menschen: Ob im Biergarten, im Schwimmbad oder auf einem Konzert – im Sommer ist man häufiger mit vielen Menschen auf engem Raum zusammen. Und auch wenn die Ansteckungsgefahr im Freien geringer ist als in Innenräumen, kann man sich auch draußen infizieren.
Symptome einer Erkältung im Sommer
Die Sommergrippe ähnelt einer Erkältung im Winter und verläuft dementsprechend meist mild. Typische Symptome sind:
- Halskratzen und -schmerzen
- Husten
- eine laufende oder verstopfte Nase
- Abgeschlagenheit
- Kopf- und Gliederschmerzen
- manchmal leichtes Fieber (bis 38 Grad Celsius)
Im Vergleich zu Rhinoviren, die in den Wintermonaten für die meisten Erkältungen verantwortlich sind, befallen Enteroviren oft auch den Magen-Darm-Trakt, weshalb bei einer Sommergrippe zusätzlich oft Symptome wie Durchfall oder Erbrechen auftreten.
Die Symptome einer Sommergrippe ähneln oft auch denen einer Corona-Infektion. Daher ist es empfehlenswert, einen Selbsttest zu machen.
Wie lange dauert eine Sommergrippe?
Ein sommerlicher Infekt dauert so lange wie eine Erkältung im Winter: Drei bis vier Tage nach der Ansteckung machen sich bei schwacher Immunabwehr die ersten Symptome bemerkbar.
Die Beschwerden einer Sommergrippe entwickeln sich langsam. Die akute Phase ist meist nach etwa drei Tagen überstanden. Insgesamt zieht sich der Infekt etwa rund eine Woche hin.
Wichtig:
Halten die Symptome länger als zwei Wochen an, kommt es zu Fieber über 39 Grad Celsius oder treten weitere Beschwerden wie Schmerzen in der Brust oder Halssteifheit auf, sollten Betroffene unbedingt eine*n Arzt*Ärztin aufzusuchen.
Sommergrippe schnell loswerden: Was hilft?
Wer sich eine Sommergrippe eingefangen hat, sollte sich einige Tage auskurieren und dem Körper viel Schlaf und Ruhe gönnen. Wichtig ist zudem eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr. Geeignet sind beispielsweise Wasser, Erkältungstees oder Saftschorlen. Es wird empfohlen, etwa zwei Liter zu trinken.
Einzelne Beschwerden wie Halsschmerzen oder Husten lassen sich oft mit Erkältungspräparaten aus der Apotheke lindern, abschwellende Nasensprays können die Atmung bei einer verstopften Nase erleichtern.
Alternativ können auch Hausmittel bei einer Erkältung im Sommer angewandt werden. Bei einem schmerzenden Hals hat sich beispielsweise das Gurgeln von Salzwasser bewährt, bei einer verstopften Nase können Dampfinhalationen wohltuend wirken.
Sommergrippe vorbeugen: Hilfreiche Tipps
Diese Verhaltensregeln können helfen, einer Erkältung im Sommer vorzubeugen:
auf Hygiene achten: Um sich vor den Sommergrippeviren zu schützen, sollten man sich regelmäßig und gründlich die Hände waschen (mit Seife und lauwarmem Wasser, rund 30 Sekunden lang) sowie nicht unnötig mit den Händen das Gesicht berühren. Um andere vor einer Ansteckung zu bewahren, in die Armbeuge niesen und husten.
Auskühlung vermeiden: Nach dem Schwimmen oder Duschen Badesachen wechseln und Haare föhnen oder bei warmen Temperaturen trocknen lassen. Übrigens können auch sehr kalte Getränke mit Eiwürfeln den Organismus belasten.
starke Hitze meiden: Sehr hohe Temperaturen setzen dem Immunsystem zu. Daher sollte auf lange Sonnenbäder verzichtet werden. Zudem empfiehlt es sich, Sport im Hochsommer lieber am frühen Morgen oder abends zu machen, wenn es etwas kühler ist.
Generell trägt auch ein gesunder Lebensstil zur Vermeidung einer Erkältung im Sommer bei. Das bedeutet: wenig Stress, ausreichend Schlaf und eine ausgewogene, vitaminreiche Ernährung.
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