Schleim im Stuhl – Mögliche Ursachen und wie viel ist normal?
Die Produktion von Schleim im Darm ist ein natürlicher Prozess, um das Organ zu schützen und den Nahrungsbrei zu transportieren. Verändert sich jedoch die Menge oder Farbe des Schleims im Stuhl, kann das ein Alarmsignal sein. Wann Sie bei schleimigem Stuhlgang besser medizinischen Rat einholen sollten.
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Kurzübersicht: Häufige Fragen und Antworten
Was kann Schleim im Stuhl bedeuten? Gelegentliches Auftreten von Schleim ist normal. Er kann jedoch auch ein Zeichen für Infektionen, chronisch-entzündliche Darmerkrankungen oder Verdauungsstörungen sein.
Was tun gegen Schleim im Stuhl? Bei anhaltendem Schleim im Stuhl oder weiteren Symptomen wie Gewichtsverlust, Bauchschmerzen oder Blut im Stuhl ärztlichen Rat einholen. Unterstützend können eine angepasste Ernährung mit Probiotika, mehr Bewegung und ein gutes Stressmanagement helfen.
Welche Farbe hat Schleim im Stuhl? Am häufigsten ist der Schleim transparent bis weiß, möglich sind auch gelb und grün. Bei roter bis schwarzer Farbe kann Blut beigemengt sein. Dies sollte ärztlich abgeklärt werden.
Artikelinhalte im Überblick:
Was ist Schleim im Stuhl?
Der Darm ist mit einer Schleimhaut ausgekleidet – deren Schleimproduktion ist ein natürlicher und lebenswichtiger Prozess für die Gesundheit des Verdauungsorgans. Denn der Schleim bildet eine Schutzschicht für den Darm, erleichtert den Transport des Nahrungsbreis und bietet der Darmflora ein wachstumsförderndes Umfeld.
Meist fallen kleine Mengen des zähflüssigen Sekrets im Stuhl nicht auf. Veränderungen in Menge, Konsistenz oder Farbe des Schleims können jedoch auf verschiedene Gesundheitszustände hinweisen und sollten gegebenenfalls ärztlich abgeklärt werden.
Welche Farbe hat Schleim im Stuhl?
Findet sich Schleim im Stuhlgang, kann dessen Farbe Hinweise auf die Ursache liefern:
durchsichtiger bis weißer Schleim: tritt am häufigsten auf, meist Anzeichen für normale Schleimproduktion
gelber Schleim: kann auf eine gestörte Fettverdauung (Fettstuhl) oder eine Infektion hindeuten
grüner Schleim: möglicherweise ein Zeichen für eine Infektion oder Einnahme von Antibiotika
roter oder schwarzer Schleim: Anzeichen für Blutbeimengungen, hier ist eine rasche ärztliche Abklärung wichtig, um Blutungen oder eine ernsthafte Erkrankung auszuschließen. Möglicher Auslöser sind aber ebenfalls rote Lebensmittel wie Rote Bete.
Ursachen für Schleim im Stuhl
Da die Darmschleimhaut natürlicherweise Schleim produziert, kann ein gelegentliches Auftreten beim Stuhlgang normal sein. Oftmals ist dies nur ein Zeichen für eine erhöhte Schleimproduktion im Dickdarm. Auch die Umstellung der Ernährung kann vorübergehend zu sichtbarem Sekret beim Stuhlgang führen.
Weitere Gründe für schleimigen Stuhlgang:
Infektionen: Bakterielle oder virale Infektionen sowie Parasitenbefall können eine verstärkte Schleimbildung verursachen.
chronisch-entzündliche Darmerkrankungen (CED): Die Entzündungen bei Colitis ulcerosa oder Morbus Crohn verursachen häufig eine vermehrte Schleimproduktion. Im akuten Krankheitsschub ist oft blutiger Schleim im Stuhl.
Magenschleimhautentzündung (Gastritis): Bei Verdauungsstörungen durch eine Gastritis können indirekte Veränderungen in der Darmfunktion und Schleimproduktion auftreten.
Reizdarmsyndrom: Die funktionelle Darmstörung kann zu einer vermehrten Schleimproduktion führen.
Nahrungsmittelunverträglichkeiten: Wer beispielsweise eine Laktoseintoleranz hat, kann auf den Milchzucker mit einer vermehrten Schleimproduktion reagieren. Auch Nahrungsmittelallergien können die Ursache sein.
Analrisse oder Hämorrhoiden: Typisch für die Analerkrankungen sind hellrote Blutablagerungen auf dem Stuhl. Neben Blut sind auch Schleimabsonderungen möglich.
Antibiotika: Die Einnahme der Medikamente kann die Darmflora stören und zu einer erhöhten Schleimproduktion führen. Ein Hinweis kann grüner Schleim sein.
Polypen oder Tumor: In seltenen Fällen können Polypen oder Darmkrebs Schleim, meist mit Blut, im Stuhl verursachen.
Diagnose bei schleimigem Stuhlgang
Wer häufiger oder größere Mengen Schleim im Stuhl entdeckt, sollte das Symptom abklären lassen. Das gilt auch, wenn weitere Beschwerden wie Bauchschmerzen, Blähungen, Durchfall, Verstopfung oder Fieber auftreten. Ein weiteres Alarmzeichen ist Blut im Stuhl oder rötlicher Schleim.
Die richtige Anlaufstelle ist die hausärztliche oder gastroenterologische Praxis. Letztere ist auf Erkrankungen der Verdauungsorgane spezialisiert. Im Rahmen der Anamnese fragt die*der Ärztin*Arzt nach den vorliegenden Beschwerden, wie lange und wie viel Schleim beim Stuhlgang auftritt.
Anschließend folgt die körperliche Untersuchung. Mögliche diagnostische Maßnahmen sind:
- Blutuntersuchung auf Entzündungszeichen
- Darmspiegelung (Koloskopie)
- Stuhluntersuchung auf Bakterien oder Viren
- Allergietest
- Magenspiegelung bei Verdacht auf eine Gastritis
In unklaren Fällen können bildgebende Verfahren wie Computertomographie (CT) oder Magnetresonanztomographie (MRT) angewendet werden.
Schleim im Stuhl: Behandlung je nach Ursache
Die Therapie bei Schleim im Stuhl richtet sich hauptsächlich nach der zugrundeliegenden Ursache dieser Symptomatik. Bei Infektionen des Verdauungstraktes kann die*der Ärztin*Arzt eine medikamentöse Behandlung mit Antibiotika, Antiparasitika oder antiviralen Arzneimitteln verschreiben, je nach Art des Erregers.
Bei Erkrankungen wie Colitis ulcerosa oder Morbus Crohn kommen entzündungshemmende Medikamente wie Mesalazin oder in schwereren Fällen Immunsuppressiva infrage. Damit soll die Entzündung eingedämmt werden, wodurch sich in der Regel die Schleimproduktion wieder normalisiert und Symptome der Krankheit gelindert werden.
Auch Änderungen des Lebensstils und eine Ernährungsumstellung spielen eine wichtige Rolle, insbesondere beim Reizdarmsyndrom. Eine ballaststoffreiche Ernährung normalisiert den Stuhl und fördert die Darmgesundheit. Dabei sollten Betroffene auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr achten. Ergänzend kann der Verzehr probiotischer Nahrungsmittel sinnvoll sein, um die Darmflora zu unterstützen.
Außerdem sind regelmäßige Bewegung im Alltag und ein individuelles Stressmanagement wichtig.
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