Schnarchen: Was hilft gegen die störenden Atemgeräusche?

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Schnarchen ist ein weit verbreitetes Symptom und zumeist nur für den Partner störend – kann aber auch zu erheblichen gesundheitlichen Problemen führen. Lesen Sie hier, welche Ursachen hinter der nächtlichen Lärmbelästigung stecken und was wirklich dagegen hilft.

schnarchende Frau regt mann auf
©iStock.com/ilbusca

Als Schnarchen (Ronchopathie) werden Atemgeräusche während des Schlafs bezeichnet. Sie entstehen durch das Flattern von Weichteilen im Rachen und können für den Partner zu einer erheblichen Belastung werden. Wenn das Schnarchen die Atmung behindert, wird es von einem nervigen Schlafräuber zu einer echten Gesundheitsgefahr.

Schnarchen tritt sowohl bei Männern als auch bei Frauen auf, kommt bei Männern aber deutlich häufiger vor. Außerdem nimmt die Häufigkeit des Schnarchens mit dem Alter zu. Schätzungen zufolge schnarchen mit zunehmendem Alter etwa 60 Prozent der Männer und 40 Prozent der Frauen.

Artikelinhalte im Überblick:

Zehn sanfte Tipps gegen Schnarchen

Formen und Ursachen des Schnarchens

Ärzte unterscheiden zwischen drei verschiedenen Formen des Schnarchens:

Das einfache (primäre) Schnarchen entsteht, wenn der Luftstrom Vibrationen von weichen Gewebeteilen des Rachens auslöst. Auslöser ist eine verminderte innere Spannung der Rachenmuskulatur während des Schlafs.

Zusätzlich zum Spannungsverlust im Gewebe sinkt bei einigen Schnarchern auch die Zunge im Schlaf zurück, wodurch die Atemwege im Rachen weiter eingeengt werden. Außerdem können gelegentlich Veränderungen an den Rachengeweben (zum Beispiel eine Vermehrung der Schleimhaut im Bereich des Zäpfchens oder Gaumens oder auch vergrößerte Gaumenmandeln) das Schnarchen begünstigen.

Einige Menschen schnarchen nur dann, wenn bei ihnen die Atmung durch die Nase behindert ist, etwa infolge von Schnupfen oder Heuschnupfen.

Behindert das Schnarchen die Atmung, sprechen Mediziner von einer obstruktivem ("verstopfenden") Schlafapnoe. Dabei wird der Luftweg von den Weichteilen im Rachen phasenweise verschlossen. Die Folge kann eine unzureichende Sauerstoffversorgung während des Schlafs sein, die unter Umständen schwere Gesundheitsstörungen auslöst. Typisch für eine Schlafapnoe sind nicht nur die lauten Schnarchgeräusche, sondern auch ein plötzliches Nach-Luft-Schnappen im Anschluss an die kurzen Atemaussetzer.

Eine zentrale Schlafapnoe äußert sich ganz ähnlich, hat jedoch andere Ursachen. Hier ist der Atemantrieb im Gehirn infolge einer Erkrankung gestört, der betroffene Schnarcher holt zu wenig oder nicht tief genug Luft.

Faktoren, die das Schnarchen begünstigen können

Im Allgemeinen kann Schnarchen durch verschiedene Faktoren begünstigt werden. Dazu gehören:

  • höheres Lebensalter

  • verlegte Luftwege der Nase (beispielsweise bei Schnupfen, Heuschnupfen, Fehlbildungen der Nasengänge)

  • Zahnfehlstellungen, Zahnlücken, schlecht angepasste Füllungen oder Zahnersatz

  • starkes Übergewicht (Adipositas)

  • Alkoholgenuss

  • Rauchen

  • Einnahme von Schlafmitteln

  • Schwangerschaft

  • Erkrankungen wie Rheuma, Akromegalie und Schilddrüsenunterfunktion

  • erbliche Veranlagung

Außerdem fördert Schlafen in Rückenlage das Schnarchen. In dieser Haltung sinken Gaumen, Zäpfchen und Zunge besonders leicht in den Rachen zurück. Zusätzlich kommt es bei einigen Menschen zu einer Schwellung der Rachengewebe (Ödem), insbesondere wenn der Kopf beim Schlafen relativ tief liegt.

Diagnose: Was beim Schnarchen untersucht wird

Schnarchen wird nur dann als krankhaft angesehen, wenn es sich negativ auf den Schlaf oder die sozialen Beziehungen des Schnarchers auswirkt. Ist das der Fall, sollte immer ein Arzt aufgesucht werden. Im Gespräch wird sich der Arzt insbesondere nach der Krankengeschichte (Anamnese), den geschilderten Beschwerden und dem Schlafverhalten erkundigen. Auf einen beeinträchtigten Schlaf hindeuten können etwa:

  • nicht erholsamer Schlaf trotz ausreichender Schlafdauer

  • wiederholtes Aufschrecken in der Nacht (mit oder ohne Erstickungsgefühl)

  • anhaltende Müdigkeit während des Tages trotz ausreichender Schlafdauer

  • Ein- und Durchschlafstörungen

  • Trennung der Schlafräume von Lebenspartnern

Ergänzend zum Schnarcher selbst wird häufig auch der Lebensgefährte befragt, der unter Umständen über Besonderheiten des Schlafverhaltens – beispielsweise von Atemaussetzern – berichten kann.

Im Anschluss an das Anamnese-Gespräch folgt eine Bestimmung von Körpergröße, Gewicht und Body Mass Index sowie eine gründliche körperliche Untersuchung. Der Nasen-Rachen-Raum, die Bissstellung der Zähne und die Schädelform werden auf Besonderheiten untersucht, die eine Behinderung der Atmung auslösen könnten.

Bei Verdacht auf eine Schlafstörung finden ergänzende Untersuchungen in einem Schlaflabor statt. Die Schnarcher verbringen dort eine oder mehrere Nächte unter ärztlicher und apparativer Beobachtung. Automatische Messgeräte erfassen etwa den Puls und die Atemfrequenz, den Blutdruck, die Hirnströme und weitere aussagekräftige Messgrößen. Aus den Ergebnissen wird die genaue Art der Schlafstörungen gefolgert und eine gezielte Behandlung des Schnarchens eingeleitet.

Therapie: Was hilft gegen Schnarchen?

Schnarchen erfordert insbesondere dann eine Behandlung, wenn es Beschwerden verursacht oder das Zusammenleben beeinträchtigt. Ziel aller Behandlungsverfahren ist es, eine Blockierung der Atemwege zu verhindern und die Atemgeräusche zu beheben. So kann einerseits eine ausreichende Sauerstoffversorgung während des Schlafs sichergestellt, andererseits aber auch schlichtweg das ungestörte Schlafen im gemeinsamen Schlafzimmer mit dem Partner wieder ermöglicht werden. 

Risikofaktoren vermeiden

Der erste Behandlungsschritt beim Schnarchen sollte darin bestehen, Faktoren zu beseitigen, die das Schnarchen begünstigen. Betroffene sollten deshalb nach Möglichkeit

  • nicht in Rückenlage schlafen

  • Körpergewicht reduzieren

  • abendlichen Alkoholgenuss vermeiden

  • Rauchen aufgeben

  • keine Schlafmittel einnehmen

  • einen möglichst stabilen Schlaf-Wach-Rhythmus einhalten

Auch folgende Tricks und Hausmittel können Linderung für den Schnarcher und seine Angehörigen verschaffen:

  • Ein fester Gegenstand, in das Rückenteil des Schlafanzugs eingenäht, verhindert, dass der Betroffene sich nachts unbemerkt auf den Rücken dreht.

  • Eukalyptusöl befreit die Atemwege. 10 bis 20 Tropfen Eukalyptusöl in einer Schale mit Wasser befeuchten die Raumluft und erleichtern das nächtliche Durchatmen.

  • Kochsalz wirkt schleimlösend, ein Gesichtsdampfbad vor dem Schlafengehen kann Wunder bewirken. Dazu kommen zwei gehäufte Teelöffel Salz in ein bis zwei Liter kochendes Wasser, der salzhaltige Dampf wird 10 bis 20 Minuten inhaliert.

Schienen und Atemmasken gegen Schnarchen

Bei der apparativen Behandlung kommt häufig eine sogenannte Unterkieferprotrusionsschiene zur Anwendung. Diese Zahnschiene wird zum Schlafen eingesetzt und verschiebt den Unterkiefer nach vorne. Dadurch entsteht im Rachen zusätzlicher Raum für die Luftwege.

Verbreitet sind auch spezielle Beatmungsapparate. Mithilfe einer Maske, die während des Schlafs getragen wird, stellen sie Atemluft unter erhöhtem Druck bereit. Dieser erhöhte Druck reicht aus, um die Atemwege im Rachen auch bei erschlaffter Muskulatur offen zu halten und somit eine gleichmäßige Sauerstoffversorgung des Organismus sicherzustellen. Beatmungsgeräte sollten nach Expertenmeinung allerdings nur dann gegen Schnarchen eingesetzt werden, wenn tatsächlich ein gesundheitsbedrohliches Schlafapnoesyndrom mit Atemstillständen vorliegt.

Operationen gegen Schnarchen

Operationen gegen Schnarchen sollten nach aktuellem Wissensstand möglichst nur einen kleinen Umfang haben. Bei eingeschränkter Nasenatmung können Korrekturen an der Nase vorgenommen werden. Vermehrtes Gewebe am Gaumen kann entfernt werden, wobei jedoch große Zurückhaltung empfohlen wird, da der weiche Gaumen wichtige Funktionen beim Atmen, Sprechen und Schlucken wahrnimmt, die nicht beeinträchtigt werden dürfen.

Bewährt hat sich die Einlage eines festen Implantats in den Gaumen, wodurch das Gewebe stabilisiert und Schnarchen verhindert werden kann.

Insbesondere bei Kindern können vergrößerte Mandeln operativ verkleinert werden.

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