Rote Punkte auf der Haut: Ursachen und Behandlung
Rote Punkte und Flecken auf der Haut können mit oder ohne Juckreiz einhergehen. Generell haben sie zahlreiche Ursachen, von denen viele harmlos sind. Möglicherweise steckt aber eine ernsthafte Erkrankung hinter den roten Punkten. Welche Auslöser es gibt, wann Sie besser ärztlichen Rat einholen sollten, und was hilft, erfahren Sie hier!
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Kurzübersicht: Häufige Fragen und Antworten
Was können rote Punkte auf der Haut bedeuten? Die häufigsten Ursachen sind allergische Reaktionen, Infektionen, Hautkrankheiten, Blutschwämmchen (Rubinflecken) und in einigen Fällen Reaktionen auf Medikamente oder Insektenstiche.
Wann sollte man rote Punkte ärztlich abklären lassen? Treten rote Punkte plötzlich und/oder ohne erkennbare Ursache auf und werden von weiteren Symptomen begleitet wie Fieber oder Schmerzen begleitet, sollte ärztlicher Rat eingeholt werden. Hautveränderungen bei Babys und Kleinkindern sollten immer ärztlich untersucht werden.
Was kann man gegen rote Punkte auf der Haut tun? Die Behandlung hängt von der Ursache ab: Feuchtigkeitscremes und milde Hautpflegeprodukte können bei trockener Haut helfen, Antihistaminika bei allergischen Reaktionen. In schwereren Fällen können ärztlich verschriebene Medikamente notwendig sein.
Im Überblick:
Wie äußern sich rote Punkte auf der Haut?
Rote Punkte auf der Haut können verschiedene Ursachen haben und sich unterschiedlich äußern. Sie können als
- flache Flecken,
- Knötchen,
- Bläschen,
- Pusteln,
- Quaddeln,
- erhabene Beulen,
- einzeln oder
- in Form von Hautausschlägen
auftreten. Auch in der Größe unterscheiden sie sich. Möglich sind winzige, rote Punkte, die wie Nadelstiche aussehen. Die Flecken oder Knötchen können aber auch einige Zentimeter Umfang haben.
Von den Hautveränderungen können sowohl Erwachsene als auch Kinder und Babys betroffen sein.
Rote Punkte auf der Haut mit oder ohne Juckreiz
Rote Punkte können überall am Körper entstehen oder nur in bestimmten Bereichen. Die Hautveränderungen können sich etwa im Gesicht, an den Händen, Beinen, am Bauch oder Rücken zeigen.
Die roten Punkte treten mitunter mit weiteren Symptomen auf, darunter:
- Juckreiz
- Schmerzen
- Fieber
- Brennen
- Schwellungen
Es ist aber auch möglich, dass Flecken oder Ausschläge nicht jucken und auch sonst keine weiteren Beschwerden verursachen. In manchen Fällen stellen rote Punkte für Betroffene ein ausschließlich kosmetisches Problem dar.
Was bedeuten rote Punkte auf der Haut?
Rote Punkte auf der Haut können nur eine vorübergehende Erscheinung oder auch dauerhaft sein. Neben harmlosen Ursachen können sie ernsthafte Gründe haben. Oft weisen Rötungen auf eine zugrundeliegende Hautkrankheit hin.
Folgende Ursachen sind unter anderem möglich:
allergische Reaktionen: Möglicherweise handelt es sich bei roten Punkten oder Flecken um eine Kontaktallergie. Weitere Auslöser einer Allergie sind zudem mitunter bestimmte Nahrungsmittel oder Medikamente.
Infektionen: Einige Bakterien, Viren und Pilze können Rötungen und Ausschläge am Körper verursachen. Dazu gehören unter anderem bakterielle Infektionen wie Impetigo, virale Infektionen wie Windpocken, Gürtelrose oder Ringelröteln sowie Masern, und Pilzinfektionen wie Candidiasis.
dermatologische Erkrankungen: Neurodermitis (atopisches Ekzem) und Schuppenflechte (Psoriasis) sind chronische Hauterkrankungen, die zu roten, juckenden und manchmal schuppigen Flecken führen können. Weitere häufige Auslöser sind Nesselsucht (Urtikaria), Akne, Rosacea oder Sonnenallergie.
blutgefäßbedingte Zustände: Dazu gehören beispielsweise eine Vaskulitis (Entzündung der Blutgefäße) oder Hämangiome beziehungsweise Rubinflecken (eine gutartige Wucherung von Blutgefäßen). Petechien, kleine rote Punkte, die oft auf eine Blutung unter der Haut hinweisen, sind möglicherweise ein Hinweis auf eine ernstere Erkrankung wie eine Blutgerinnungsstörung. Auch sind sie ein häufiges Symptom bei Leukämie.
Insektenstiche und -bisse: Insektenstiche und -bisse führen ebenfalls oft zu roten Punkten auf der Haut – häufig begleitet von Juckreiz oder Schmerzen. Die Stiche/Bisse von Mücken, Milben, Flöhen, Bremsen, Bettwanzen oder Zecken können Hautreaktionen hervorrufen.
Hitzeausschlag: Der Aufenthalt in feucht-warmem Klima führt bei vielen Menschen zu dem typischen Ausschlag. Die kleinen, roten Punkte können jucken, aber auch beschwerdefrei sein.
Zahlreiche weitere Auslöser führen mitunter zu Hautauffälligkeiten. So kann die Einnahme von Medikamenten als Nebenwirkung zu roten Punkten auf der Haut führen. Mögliche Ursachen sind zudem Hautunreinheiten wie Pickel oder Rasierpickel, die durch das Rasieren der Hautoberfläche entstehen.
Auch Stress, Alkoholkonsum, intensiver Sport oder äußere Reibung lassen mitunter roten Flecken auf der Haut entstehen.
Rote Punkte auf der Haut: Wann zum Arzt?
Wer rote Flecken oder Punkte auf der Haut bemerkt, sollte einen*eine Hautarzt*Hautärztin aufsuchen, wenn:
die Hautveränderung nach einigen Tage nicht verschwindet oder sich verschlimmert
zusätzliche Symptome wie Juckreiz, Fieber, Erschöpfung, Unwohlsein oder Schmerzen auftreten
Anzeichen einer Infektion vorliegen, wie beispielsweise Rötungen, die mit einem Wärmegefühl verbunden sind oder Schwellungen
die Ursache unbekannt ist
die roten Punkte grundlos bluten oder sich stark in Form und Farbe verändern
möglicherweise eine Allergie vorliegt (gilt etwa, wenn die Punkte unmittelbar nach der Aufnahme bestimmter Lebensmittel auftreten)
chronische (Haut-)Krankheiten bekannt sind
Babys oder Kinder betroffen sind
Was tun gegen rote Punkte auf der Haut?
Die Behandlung von roten Punkten, Flecken, Knötchen oder Bläschen variiert je nach Ursache. Betroffene sollten sich für eine Diagnose an eine*einen Ärztin*Arzt wenden. Nur so kann eine entsprechende Therapie eingeleitet werden.
Mögliche Maßnahmen reichen von topischen Cremes und Salben bis hin zu oralen Medikamenten und möglicherweise spezielle Anwendungen mit Laser- oder Lichttherapie.
Grundlegende Therapieansätze
Folgende Wirkstoffe kommen bei roten Punkten auf der Haut häufig zum Einsatz:
Antihistaminika: Diese Medikamente sind besonders wirksam bei allergischen Reaktionen, die Juckreiz und Schwellungen verursachen. Sie blockieren die Wirkung von Histamin, einem Stoff, der bei allergischen Reaktionen freigesetzt wird.
Kortikosteroide: Kortisonhaltige Cremes und Salben werden eingesetzt, um Entzündungen und Juckreiz bei einer Vielzahl von Hauterkrankungen, einschließlich Ekzemen und Psoriasis, zu lindern.
Antibiotika und antivirale Medikamente: Bakterielle Infektionen der Haut erfordern oft eine Behandlung mit Antibiotika, während virale Infektionen wie Gürtelrose mit antiviralen Medikamenten behandelt werden.
Antimykotika: Bei pilzbedingte Hauterkrankungen, wie Ringelflechte, kommen antimykotischen Cremes oder oralen Medikamente zum Einsatz.
Daneben gibt es spezielle Therapien. Dazu gehören etwa folgende Maßnahmen:
Lasertherapie: Diese Methode wird beispielsweise oft zur Entfernung von Rubinflecken oder Pigmentflecken eingesetzt.
Lichttherapie (Phototherapie): Bei schweren Fällen von Psoriasis oder Ekzemen kann eine Behandlung mit UV-Licht Linderung verschaffen.
Biologika: Für Patient*innen mit mittelschwerer bis schwerer Psoriasis oder bestimmten anderen Autoimmunerkrankungen können Biologika, die gezielt auf das Immunsystem einwirken, verschrieben werden.
Unterstützende Maßnahmen
Eine sorgfältige Hautpflege und präventive Maßnahmen sind zur Behandlung roter Flecken in vielen Fällen ebenfalls essenziell, insbesondere bei chronischen Hauterkrankungen. Folgende Tipps können zum Beispiel hilfreich sein:
gute Hautpflege: Feuchtigkeitsspendende Cremes und Salben helfen, die Hautbarriere zu stärken und Feuchtigkeitsverlust zu verhindern.
sanfte Reinigung: Milde Reinigungsmittel sollten bevorzugt werden, um die Haut nicht zusätzlich zu reizen.
Vermeidung von Auslösern: Um allergische Reaktionen oder Schübe bestimmter Hauterkrankungen vorzubeugen, kann es helfen, bestimmte Nahrungsmittel oder Umweltfaktoren zu meiden.
ausreichender Sonnenschutz: Regelmäßige Anwendung von Sonnenschutzmitteln kann das Risiko von Hauterkrankungen wie Hautkrebs verringern.
gesunde Lebensweise: Eine ausgewogene Ernährung, ausreichend Schlaf und ein gutes Stressmanagement können das allgemeine Wohlbefinden fördern und sich positiv auf die Hautgesundheit auswirken.
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