Endlich zur Ruhe kommen

Innere Unruhe: So bekämpfen Sie Nervosität

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Innere Unruhe ist eine normale Reaktion des Körpers auf Ereignisse, die unbekannt, aufregend oder unangenehm sind. Normalerweise legt sich die Nervosität schnell wieder, wenn die Situation vorbei ist – aber nicht immer. Hinter innerer Unruhe und begleitenden Symptomen stecken manchmal auch Krankheiten, etwa eine Schilddrüsenüberfunktion oder Depression. Was hilft gegen die innere Unruhe und was können Sie selbst tun?

innere unruhe
© Getty Images/Sven Hagolani

Innere Unruhe ist in bestimmten Situationen eine ganz normale körperliche Reaktion und hat viele Gesichter: Sie kommt in Form von Lampenfieber vor einer wichtigen Präsentation oder als Nervosität vor dem Antritt eines neuen Jobs oder einer Reise. Meist ist die innere Unruhe mit anderen Gefühlen und Symptomen gepaart, etwa erhöhter Reizbarkeit, Hast, Konzentrationsschwäche, Ungeduld, Schweißausbrüchen, Herzklopfen oder einem tomatenrot gefärbten Gesicht.

Die Neigung zur inneren Unruhe und Nervosität ist individuell sehr verschieden. Manche Menschen bleiben in fast allen Lebenslagen cool, andere dagegen lassen sich schon durch kleinste Anlässe aus der Ruhe bringen und reagieren nervös, fahrig oder gehetzt.

Im Überblick:

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Symptome bei innerer Unruhe

Die Symptome bei innerer Unruhe können sehr unterschiedlich sein. Innere Unruhe fühlt sich so an, dass die Person nicht zur Ruhe kommt, unkonzentriert ist und sich nur schwer auf eine Sache konzentrieren kann.

Folgende körperlichen Symptome können zusätzlich bei innerer Unruhe auftreten:

Wann sollte man innere Unruhe ärztlich abklären lassen?

Bestimmte Faktoren, zum Beispiel Schlafmangel, Müdigkeit und Dauerstress können Nervosität verstärken. Auch manche Krankheiten, zum Beispiel eine Depression oder Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose), gehen mit den Symptomen innere Unruhe und Rastlosigkeit einher.

Falls die Nervosität länger anhält oder unabhängig von bestimmten Situationen auftritt, suchen Sie immer ärztlichen Rat. So kann herausgefunden werden, welche Ursachen hinter den Symptomen stecken und sie können gezielt behandelt werden.

Was sind die Ursachen für innere Unruhe?

Die Ursachen für innere Unruhe sind vielfältig. Zunächst wird zwischen innerer Unruhe, die akut in bestimmten Situationen auftritt (es gibt also einen konkreten Auslöser) und einer anhaltenden Nervosität, der andere Ursachen zugrunde liegen, unterschieden.

Es gibt zahlreiche Situationen, die in Menschen ein Gefühl der Nervosität aufkommen lassen. Beispiele sind:

  • Prüfungen
  • Vorstellungsgespräche
  • Präsentationen, Vorträge oder Auftritte vor größerem Publikum (Lampenfieber)
  • Reisen (Reisefieber)
  • persönliche Herausforderungen, zum Beispiel ein Bungee-Jump, eine Achterbahnfahrt oder ein Fallschirmsprung
  • bevorstehende medizinische Eingriffe
  • Wetterumschwung: Besonders wetterfühlige Personen leiden neben der Nervosität oft noch unter Kopfschmerzen und Reizbarkeit.

In den meisten Fällen führen konkrete Situationen dazu, dass ein Mensch nervös wird – aber nicht immer. Vielmehr spielt auch die jeweilige Lebensweise eine wichtige Rolle bei der Entstehung innerer Unruhe. Extremer Stress und Schlafmangel sorgen oft dafür, dass ein Mensch innerlich unruhig ist und ständig unter Strom steht. Mangelnde Bewegung und ein häufiger Alkoholkonsum begünstigen die innere Unruhe ebenfalls. Zudem gibt es einen Zusammenhang zwischen einem ernährungsbedingten Vitamin-B-Mangel und innerer Unruhe. In diesem Fall kommen weitere Symptome wie Erbrechen, Darmprobleme und trockene Haut hinzu.

Innere Unruhe durch Erkrankungen, körperliche Veränderungen oder Medikamente

Der Grund für innere Unruhe kann auch eine bestimmte Krankheiten sein, beispielsweise:

  • Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose): Sie geht mit Nervosität, starkem Schwitzen, Kopfschmerzen, Heißhunger, Herzklopfen und hohem Blutdruck einher.

  • Wechseljahre (Klimakterium): Neben innerer Unruhe und Nervosität leiden Frauen oft unter Hitzewallungen, Schweißausbrüchen, Schlafstörungen oder depressiven Verstimmungen.

  • prämenstruelles Syndrom (PMS): Die innere Unruhe wird begleitet von Gereiztheit, Wassereinlagerungen (Ödemen), Weinerlichkeit und depressiver Verstimmung.

  • Depression: Zur Nervosität kommen Abgeschlagenheit, Müdigkeit, Traurigkeit, Interessensverlust oder Konzentrationsstörungen hinzu.

  • chronische Hirnhautentzündung (Meningitis): Die innere Unruhe wird begleitet von Kopfschmerzen, Vergesslichkeit und Gedächtnisstörungen.

  • Hirntumoren: Weitere Symptome sind Kopfschmerzen, Übelkeit, Sprach- und Sehstörungen, Krampfanfälle, Persönlichkeitsveränderungen.

  • Phobien (krankhafte Ängste), zum Beispiel soziale Phobie

  • Nebenwirkung von Medikamenten: Auch die Einnahme bestimmter Arzneimittel fördert innere Unruhe.

Falls diese Beschwerden länger anhalten oder weitere Symptome hinzukommen, sollte unbedingt ärztlicher Rat gesucht werden.

Diagnose bei innerer Unruhe

Zunächst erfolgt ein ausführliches Gespräch zu den Symptomen und der Krankengeschichte (Anamnese). Mögliche ärztliche Fragen können sein:

  • Wie lange besteht die innere Unruhe schon?
  • Hält die Nervosität länger an?
  • Können Sie Situationen nennen, in denen die innere Unruhe in Erscheinung tritt?
  • Wie stark belastet Sie dieses Gefühl?
  • Wie viel Alkohol nehmen Sie zu sich?
  • Gibt es noch weitere Symptome, die Ihnen aufgefallen sind?
  • Sind Grunderkrankungen bei Ihnen bekannt, etwa eine Schilddrüsenüberfunktion oder Depression?
  • Nehmen Sie regelmäßig Medikamente ein? Wenn ja: welche?

Meist lässt sich die Ursache schnell finden, weil es häufig bestimmte Situationen sind, die Menschen nervös machen. Ärztliche Diagnoseschritte, weitere Untersuchungen oder bildgebende Verfahren sind nicht nötig, wenn sich der Auslöser eindeutig festmachen lässt. Anders sieht es allerdings aus, wenn die innere Unruhe nicht durch eine konkrete Situation bedingt ist, länger anhält, mit weiteren Symptomen einhergeht und so stark ausgeprägt ist, dass bestimmte Situtaionen zwingend vermieden werden. Dann müssen weitere Untersuchungen folgen, um die Ursache der inneren Unruhe zu finden.

Therapie bei innerer Unruhe: Was hilft?

Die Behandlung der inneren Unruhe hängt immer von der Ursache ab. Ist eine Krankheit der Auslöser, wird die Grunderkrankung behandelt, etwa eine Schilddrüsenüberfunktion.

Eine Depression, die häufig mit erheblicher innerer Unruhe und Gereiztheit einhergeht, wird mittels Psychotherapie und eventuell Medikamenten (Antidepressiva)behandelt. Eine Psychotherapie hilft auch bei Phobien, etwa einer sozialen Phobie, um die Nervosität in den Griff zu bekommen. Eine ausgeprägte innere Unruhe in den Wechseljahren, die die Lebensqualität schwer beeinträchtigt, lässt sich eventuell mit einer Hormonersatztherapie lindern. Vor- und Nachteile sollten hier immer gut abgewogen werden.

Innere Unruhe – diese Tipps lindern die Nervosität!

Es gibt zahlreiche Strategien, die Sie selbst anwenden können. Einige Tipps, die bei leichter, nicht krankheitsbedingter innerer Unruhe und Nervosität helfen, sind:

  • Entspannungstechniken wie Autogenes Training oder Progressive Muskelentspannung nach Jacobson erlernen und regelmäßig anwenden. Hilfreich sind auch Meditation, Yoga, Qigong oder Tai Chi.

  • Viel Bewegung: Ein Spaziergang, Wandern, Radfahren und andere körperliche Aktivitäten bauen Stress ab und wirken gut gegen innere Unruhe.

  • Entspannungsbäder mit speziellen Zusätzen, etwa Lavendelöl, bauen innere Spannungen ab und sorgen für mehr Ausgeglichenheit.

  • Massagen wirken wohltuend und entspannend.

  • Eine warme Milch mit Honig ist ein altes Hausmittel, um sich selbst zu beruhigen.

  • Tee trinken: Pflanzliche Mittel, etwa Baldrian, Lavendel, Hopfen, Johanniskraut oder Melisse sind gut wirksam gegen Nervosität.

Allgemein gilt: Wenn Sie eine Neigung zu innerer Unruhe haben, achten Sie immer auf ausreichenden Schlaf und erlernen Sie gezielte Maßnahmen zum Stressabbau. Damit lässt sich dieses Gefühl oft gut in Schach halten.

Entspannungstechniken: 7 Methoden zum Stressabbau
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