Mundtrockenheit: Was tun bei Xerostomie?

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Mundtrockenheit ist ein häufiges Symptom. Das Gefühl wird medizinisch als Xerostomie bezeichnet. Meistens tritt es bei Lampenfieber oder als Nebenwirkung von Medikamenten auf. Welche Ursachen kommen noch infrage? Und was hilft gegen einen trockenen Mund?

Frau hat trockene Lippen
© Getty Images/Mira Rahneva/EyeEm

Ein trockener Mund wird als unangenehm empfunden. Während sich Mundtrockenheit (Xerostomie) durch Stress oder Lampenfieber meist nach kurzer Zeit wieder legt, kann sie als Nebenwirkung von Medikamenten oder einer Bestrahlung dagegen länger anhalten.

Artikelinhalte im Überblick:

Mundkrankheiten durch Bilder erkennen

Behandlung: Welche Mittel gegen Mundtrockenheit?

Die Behandlung eines trockenen Mundes zielt darauf ab, vorliegende Beschwerden zu lindern und Schäden durch den mangelhaften Speichel zu verhindern. Liegen dem Symptom ernsthafte Erkrankungen zugrunde, gilt es diese zu behandeln – dann verschwindet oft auch die Mundtrockenheit wieder.

Es gibt eine Reihe an Maßnahmen, mit denen Betroffene etwas gegen den trockenen Mund tun können:

  • Ausreichend trinken: Laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) mindestens 1,5 Liter Wasser und ungesüßten Kräuter- und Früchtetee über den Tag verteilt trinken – allerdings keinen Kamillentee, da dieser die Schleimhäute austrocknet. Bei erhöhtem Flüssigkeitsbedarf wie zum Beispiel beim Sport und bei Durchfall sollte die Trinkmenge erhöht werden. In geheizten Räumen benötigt der Körper ebenso mehr Flüssigkeit.

  • Mit Kaugummi, zuckerfreien Bonbons oder Drops kann im akuten Fall der Speichelfluss angeregt werden. Um die Zähne zu schützen, sollten Produkte ohne Zucker verwendet werden. Zucker macht den Speichel zäh und fördert die Bildung von Karies.

  • Mundhygiene: Um die Zähne zusätzlich vor Karies und Parodontose zu schützen, sollten Sie auf eine sorgfältige Mundhygiene achten. Dazu gehört zweimal tägliches Zähneputzen mit einer fluoridierten Zahnpasta. Zusätzlich können Sie einmal pro Woche ein Fluoridgel auf die Zähne auftragen. Außerdem regelmäßig zur Kontrolle zum Zahnarzt gehen!

  • Speisen gründlich kauen, um den Speichelfluss anzuregen.

  • Luftfeuchtigkeit zu Hause oder im Büro erhöhen, da vor allem Heizungsluft die Schleimhäute austrocknet.

  • Nicht Rauchen, um die Schleimhäute vor Austrocknung zu schützen.

Ärztliche Behandlung bei trockenem Mund

Daneben gibt es spezielle Tabletten zum Lutschen oder Medikamente, welche die Speichelproduktion anregen oder Lösungen, um die Mundschleimhäute zu befeuchten. Für Menschen mit Sjögren-Syndrom oder bei Mundtrockenheit infolge einer Krebsbehandlung können auch Speichelersatzpräparate als Spray eingesetzt werden. All diese Medikamente sollten nur nach ärztlicher Rücksprache angewendet werden. Wenn der trockene Mund als Nebenwirkung eines Medikaments auftritt, sollte dieses nicht eigenmächtig abgesetzt werden. Betroffene sollten hierzu mit ihrer*m Ärztin*Arzt sprechen, um möglicherweise auf ein anderes Präparat zu wechseln.

Ursachen für Mundtrockenheit

Der Körper produziert täglich 1 bis 1,5 Liter Speichel, der über mehrere große und kleine Speicheldrüsen in die Mundhöhle abgegeben wird. Findet die Sekretion von Speichel nicht mehr im normalen Umfang statt, können vielfältige Ursachen dahinterstecken:

Auch Drogen wie Cannabis, Heroin, Kokain oder Ecstasy beeinflussen die Speicheldrüsen und sorgen für eine eingeschränkte Funktion. In der Folge leiden Konsument*innen häufig unter einer beeinträchtigten Funktion der Speicheldrüsen. Dadurch kann der Mund austrocknen.

Mundtrockenheit nachts

In der Nacht produziert der Körper weniger Speichel, dabei handelt es sich um einen natürlichen Vorgang. Die Folgen sind am nächsten Morgen oft das Gefühl eines trockenen Mundes und leichter Mundgeruch. Wer beim Schlafen schnarcht, bemerkt morgens meist eine ausgeprägtere Mundtrockenheit. Auch Alkoholgenuss oder salziges Essen vor dem Schlafengehen fördern einen trockenen Mund.

Mundtrockenheit Schilddrüse

Obwohl viele Menschen bei einem trockenen Mund nicht an die Schilddrüse denken, kann eine Funktionsstörung die Ursache für Mundtrockenheit sein. Meistens sind dann auch die Schleimhäute der Augen und der Nase beispielsweise trocken. Betroffene sollten diese Symptome besser ärztlich abklären lassen.

Symptome bei Mundtrockenheit

Die Aufgaben von Speichel sind vielfältig: Nahrung soll gleitfähig gemacht werden, das Schlucken erleichtern und darin enthaltene Enzyme sind für die Verdauung notwendig. Wenn Speichel jedoch fehlt, ist oft das Sprechen und Schlucken erschwert, Speisereste können in der Mundhöhle oder am Gaumen hängen bleiben und Verletzungen hervorrufen. Da Speichel eine wichtige Schutzfunktion für die Zähne und Mundschleimhaut hat, steigt bei einem trockenen Mund das Risiko für Zahnerkrankungen und Karies oder eine entzündete Mundschleimhaut.

Mundtrockenheit geht oft mit einer Reihe an Begleitsymptomen einher:

  • Durst
  • Brennnendes Gefühl im Mund
  • Mundgeruch (Halitosis)
  • Speichel ist zähflüssig bis klebrig
  • Kau-, Schluck- und Sprechbeschwerden
  • Geschmacksstörungen
  • Taubheitsgefühl im Mund
  • Rissige Lippen
  • Karies
  • Entzündungen der Mundschleimhaut
  • Erkrankungen des Zahnhalteapparates, zum Beispiel Parodontitis
  • Prothesenunverträglichkeit mit fehlender Haftfähigkeit und Druckstellen

Diagnose der Xerostomie

Zu Beginn der Diagnose erfolgt die Anamnese, dabei wird die*der Ärztin*Arzt erfragen, seit wann das Gefühl des trockenen Mundes besteht und ob weitere Symptome wie verstärktes Durstgefühl oder rissige Lippen vorliegen. Weitere Anhaltspunkte liefert die körperliche Untersuchung. Anhand einer Blickdiagnose lässt sich feststellen, ob der durch den Speichel hervorgerufene Glanz der Mundschleimhaut fehlt und welche Konsistenz der Speichel hat.

Zudem kann die Funktion der Speicheldrüsenfunktion mit verschiedenen Methoden objektiv gemessen werden. Eine einfache Methode ist die Messung der stimulierten Speichelsekretion. Dazu kaut die*der Patient*in etwas, zum Beispiel Paraffinwachs, während der Speichel gesammelt wird. Liegt der Wert bei 1,5 ml/min und darüber, ist die Speichelproduktion im normalen Bereich. Ab einem Wert von unter 0,7 ml/min liegen krankhafte Veränderungen der Sekretion vor. In Ruhe produziert der Körper rund 0,3 ml Speichel pro Minute, auch hier gilt ein Wert von 0,1 ml/min als Krankheitszeichen.

Eine einfache Alternative ist der Saxon-Test: Dazu nehmen Betroffene einen Wattebausch für ein paar Minuten in den Mund. Davor und danach wird der Wattebausch gewogen, um die Menge an produziertem Speichel zu ermitteln.

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