Blutdruck auf Talfahrt

Kreislaufprobleme: Was tun bei niedrigem Blutdruck?

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Schlappheit, Frösteln, Augenflimmern: Das sind nur einige der Symptome von Kreislaufproblemen. Diese werden häufig von einem niedrigen Blutdruck verursacht. Meist stabilisiert sich der Kreislauf von selbst wieder, manchmal muss man aber nachhelfen.

Frau sitzt auf dem Sofa mit Kreislaufproblemen
© Getty Images/urbazon

Kreislaufprobleme wie Schwindel, Ohrensausen und Kälteempfindlichkeit, dazu schlapp und müde? Viele Menschen kennen die Symptome, wenn der Kreislauf nicht in Schwung kommt und der Blutdruck zu niedrig ist. Bei Kreislaufproblemen oder Kreislaufschwäche handelt es sich nicht um eine Krankheit, sondern in den meisten Fällen um harmlose Schwankungen des Blutdrucks. In selteneren Fällen können aber auch ernsthafte Krankheiten hinter den Blutdruckabfällen stecken.

Artikelinhalte im Überblick:

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Kreislaufprobleme – was tun?

Ein niedriger Blutdruck ist in den seltensten Fällen behandlungsbedürftig. Bei leichten, akuten Kreislaufbeschwerden reicht es aus, viel zu trinken, salziges zu essen (Suppe, Salzgebäck) und sich rechtzeitig hinzulegen, um nicht zu stürzen.

Treten stärkere Kreislaufprobleme mit Übelkeit, Schwindel und Sehstörungen auf oder kommt es zur Ohnmacht oder Bewusstseinstrübung, reicht sofortiges Hochlagern der Beine im Normalfall aus. So strömt das Blut aus den Beinen schnell in Richtung Herz und der Blutdruck normalisiert sich wieder. Hält die Ohnmacht an oder kommen Krampfanfälle hinzu, sollte dagegen umgehend ein*e Notarzt*ärztin gerufen werden.

Hausmittel, die den Blutdruck leicht erhöhen oder den Kreislauf stabilisieren:

  • Mit Pfefferminze aromatisierte Milch, dazu getrocknete Pfefferminzblätter fünf Minuten in aufgekochter Milch ziehen lassen

  • Salbei- oder Rosmarintee

  • Walnüsse

  • schwarzer oder grüner Tee

Medikamente zur Behandlung der Kreislaufprobleme

Zur medikamentösen Behandlung von Kreislaufproblemen stehen zahlreiche frei verkäufliche sowie rezeptpflichtige Medikamente zur Verfügung. Im Allgemeinen werden diese nur selten oder nur für eine begrenzte Zeit benötigt. Insbesondere Schwangere und Jugendliche sollten Medikamente meiden – auch rezeptfreie Präparate.

Liegt den Kreislaufproblemen eine ernste Krankheit zugrunde, muss diese behandelt werden. Dann bessern sich in der Regel auch die Kreislaufbeschwerden. Sollte die Einnahme von Medikamenten für die Kreislaufprobleme verantwortlich sein, müssen diese nach ärztlicher Rücksprache anders dosiert oder durch andere Medikamente ersetzt werden.

Kreislaufprobleme: Symptome sind vielfältig

Die Regulation des Blutdrucks muss ständig stabil funktionieren, damit man sich wohl fühlt und leistungsfähig ist. Dies gilt insbesondere in wechselnden Lebenssituationen wie beispielsweise Schwangerschaft, große Hitze oder körperliche Anstrengung. In den meisten Fällen sorgen bestimmte Auslöser dafür, dass ein ohnehin niedriger Blutdruckwert absinkt.

Kreislaufprobleme äußern sich durch folgende Beschwerden:

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Ursachen: Wie kommt es zu Kreislaufproblemen?

Der Blutkreislauf arbeitet normalerweise unbemerkt und macht sich erst dann bemerkbar, wenn er das Gehirn kurzzeitig nicht ausreichend mit Blut versorgen kann. Normalerweise passen Herz und Blutgefäße ihre Leistung dem aktuellen Sauerstoffbedarf des Körpers an. Das Kreislauf-Kontrollzentrum im Hirnstamm reguliert dazu die Funktion von Herz und Blutgefäßsystem. Ist der Blutdruck zu niedrig oder kommt es zu einer stärkeren Belastung des Körpers, schlägt das Herz schneller. Gleichzeitig ziehen sich die Blutgefäße zusammen, der Blutdruck steigt wieder und das Gehirn erhält weiterhin genügend Blut und damit ausreichend Sauerstoff.

Kreislaufprobleme werden meist durch einen niedrigen Blutdruck (Hypotonie) ausgelöst. Haben Menschen einen erhöhten Blutdruck (Hypertonie), so kann auch ein Abfallen des Blutdruckes auf "Normalwerte" zu Kreislaufbeschwerden führen. Besonders bei älteren Personen kann ein erhöhter Blutdruck zu Kopfschmerzen, Schwindel und Sehstörungen führen.

Weitere Auslöser von Keislaufbeschwerden

Starke Blutdruckschwankungen treten meist bei besonders schlanken Personen, Menschen mit Essstörungen wie Magersucht (Anorexia nervosa) oder Bulimie (Ess-Brechsucht), Unterernährung oder bei übermäßigem Nikotinkonsum auf.

Weitere Ursachen für Kreislaufprobleme sind:

  • Einnahme von Medikamenten wie Betablocker, Diuretika, Psychopharmaka oder Nitrate

  • Entzündungen

  • Fasten, zum Beispiel im Ramadan

  • Flüssigkeitsmangel durch starken Durchfall oder langanhaltendes Erbrechen

  • Herzerkrankungen wie Herzrhythmusstörungen, Herzinfarkt, Herzschwäche

  • Hormonstörungen

  • Infektionen

  • Langes Stehen in der Sonne oder in großen Menschenmengen

  • Lungenerkrankungen wie Asthma bronchiale, Lungenembolie

  • Nervenschädigungen bei Diabetes mellitus, Morbus Parkinson, Multipler Sklerose oder nach Schlaganfall

  • Nierenerkrankungen

  • Operationen und längere Bettlägerigkeit

  • starker Blutverlust/Schock

  • psychische Störungen

  • Schilddrüsenunterfunktion

  • Temperatur- und Luftdruckschwankungen

  • übermäßiger Konsum von Alkohol und Drogen, beispielsweise Cannabis

  • Unterkühlung

  • POTS (posturales Tachykardiesyndrom)

  • Veränderungen des Blutdrucks

  • Vergiftungen

  • Venenerkrankungen wie Krampfadern

Fällt der Blutdruck kurz nach dem Aufstehen aus dem Sitzen oder Liegen ab, sprechen Fachleute von einer orthostatischen Hypotonie. Auch sie kann Ursache für Kreislaufbeschwerden sein.

Kreislaufprobleme in der Schwangerschaft

Viele Frauen leiden in der Schwangerschaft unter Kreislaufproblemen. Insbesondere in den ersten sechs Monaten verändert sich das Herz-Kreislaufsystem einer Schwangeren erheblich. Unter dem Einfluss des Hormons Progesteron erhöht sich das Blutvolumen, die Herzfrequenz steigt an und die Muskulatur der Blutgefäße entspannt sich, wodurch die Gefäße weiter werden. So kommt es häufiger und durch geringere Anlässe zu niedrigem Blutdruck und Kreislaufschwäche.

Auch bei Schwangeren ist ein leicht erniedrigter Blutdruck harmlos. Aufgrund der besonderen Situation in der Schwangerschaft, sollten betroffene Frauen aber sehr aufmerksam sein, um Stürze zu vermeiden. Mit Kreislauftraining und Verhaltensänderungen können auch Schwangere ihren Kreislauf stabilisieren und die Schwangerschaft unbeschwert genießen.

Diagnose: Wann mit Kreislaufproblemen ärztliche Hilfe suchen?

Ein niedriger Blutdruck und gelegentliche Kreislaufprobleme sind harmlos. Da aber auch behandlungsbedürftige Erkrankungen hinter Kreislaufproblemen stecken können, sollte man bei regelmäßigen oder besonders heftigen Kreislaufreaktionen ärztliche Hilfe aufsuchen.

Bei akuten Beschwerden sollten der Blutdruck und die Herzfrequenz gemessen werden. Die Ergebnisse mehrerer Blutdruckmessungen und eine ausführliche Anamnese (Krankenbefragung) können Ärzt*innen erste Hinweise auf die mögliche Ursache der Kreislaufprobleme geben.

Im nächsten Schritt wird, durch eine körperliche Untersuchung, nach Auffälligkeiten gesucht sowie Blutdruck und Puls in unterschiedlichen Körperlagen gemessen. Beim Schellong-Test werden beispielsweise die Blutdruckwerte im Liegen und nach dem schnellen Aufstehen gemessen.

Bei der Suche nach möglicherweise zugrunde liegenden Erkrankungen, insbesondere im Herz-Kreislaufsystem, werden Untersuchungen wie

  • Langzeit-Blutdruckmessungen,
  • Blutuntersuchungen,
  • EKG (Elektrokardiogramm),
  • Belastungs-EKG,
  • Echokardiographie (Herzecho)
  • und Elektroenzephalographie (EEG) durchgeführt.

Kreislaufproblemen vorbeugen

Am besten ist es, gegen Kreislaufschwäche selbst aktiv zu werden und durch verschiedene Maßnahmen den Kreislauf zu stärken. Auch gewisse Verhaltensänderungen können helfen, die Kreislaufschwäche dauerhaft loszuwerden.

  • Kreislauf trainieren: Heiß-kalte Wechselduschen, Bürstenmassagen, Kneippbäder, regelmäßige Bewegung an der frischen Luft (Spazierengehen, Rad fahren) und regelmäßige Saunabesuche

  • Sport treiben: Mehrmals pro Woche moderates Training für mindestens 30 Minuten stärkt den Kreislauf.  Übermäßige Anstrengung beim Training am besten vermeiden und die sportliche Tätigkeit nicht abrupt beenden (Auslaufen, cool down).

  • Langsam aufstehen: Beim Aufstehen aus dem Liegen oder Sitzen etwas Zeit lassen. Morgens kurzzeitig am Bettrand sitzen bleiben und danach erst aufstehen.

  • Schlaf: Mit leicht erhöhtem Oberkörper schlafen. Das reduziert die nächtliche Wasserausscheidung über die Nieren.

  • Wenig Stehen: Situationen vermeiden, in denen man lange stehen muss. Gleiches gilt für Gedränge und Menschenmassen.

  • Baden: Wassertemperatur nicht heißer als 37 Grad und nur zehn bis fünfzehn Minuten in der Wanne verbringen.

  • Kleidung: Keine zu warme Kleidung tragen, besser im Zwiebellook kleiden.

  • Lebensstil verbessern: Nicht rauchen, üppiges Essen und Alkohol meiden, gesunde und ausgewogene Ernährung, ausreichend Flüssigkeit trinken, Gewicht normalisieren und ausreichend, aber nicht zu viel Kochsalz verwenden.

  • Entspannung: Yoga und andere Entspannungstechniken stabilisieren und harmonisieren den Kreislauf.

  • Kompressionsstrümpfe: Sie können helfen, dass nicht so viel Blut in den Beinen versackt. Aktive Bewegung der Beinmuskulatur (wenn möglich in hochgelagerter Position) aktiviert die Muskelpumpe und verbessert den Rückstrom von Blut aus den Beinen zum Herzen.

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