Knoten in der Brust immer zeitnah abklären lassen
Obwohl die meisten Knoten in der Brust gutartig sind, besteht bei neuen oder ungewöhnlichen Knoten ein potenzielles Risiko für Brustkrebs. Welche Ursachen häufig sind und ob die Konsistenz und Schmerzen aussagekräftige Anzeichen sein können.
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Kurzübersicht: Häufige Fragen und Antworten
Schmerzen in der Brust, aber kein tastbarer Knoten? In diesen Fällen handelt es sich vermutlich um fibrozystische Veränderungen. Das sind gutartige Verhärtungen oder Schwellungen des Brustgewebes, die durch Hormonschwankungen während des Menstruationszyklus ausgelöst werden.
Kann ein Knoten in der Brust harmlos sein? Ja, viele Knoten in der Brust sind harmlos und können gutartige Veränderungen wie Zysten oder Fibroadenome sein.
Ist ein Knoten in der Brust hart oder weich? Ein Knoten in der Brust kann hart oder weich sein. Die Konsistenz allein ist kein sicherer Indikator für die Art des Knotens.
Wie fühlt sich ein gutartiger Knoten in der Brust an? Ein gutartiger Knoten in der Brust fühlt sich oft rund, glatt und verschiebbar an, kann aber je nach Art unterschiedliche Eigenschaften haben.
Artikelinhalte im Überblick:
Was sind Knoten in der Brust?
Ein Knoten in der Brust ist eine fühlbare Verdickung oder Schwellung im Brustgewebe. Manchmal können Brustknoten auch sichtbar sein. Sie variieren in Größe und Konsistenz und können schmerzhaft oder schmerzlos sein.
Da sich die Brust im Laufe des Menstruationszyklus verändern kann, ist in derselben Zeit auch eine Änderung von Erscheinungsbild und die Empfindlichkeit der Knoten möglich.
Wie fühlt sich ein Knoten in der Brust an?
Ein Knoten in der Brust kann sich unterschiedlich anfühlen. Die Konsistenz sowie die Beweglichkeit können wichtige Hinweise auf die Art der Veränderung geben.
hart oder fest: Krebsartige Geschwulste sind oft hart und fest, was jedoch nicht immer der Fall sein muss. Sie können sich wie ein fester Knoten anfühlen, der sich nur schwer zusammendrücken lässt. Dies liegt oft daran, dass sie am Brustgewebe oder an der Brustwand haften.
weich und beweglich: Viele gutartige Knoten fühlen sich weich an und lassen sich unter der Haut leicht verschieben.
gummiartig oder elastisch: Die gutartigen Fibroadenome können eine gummiartige Konsistenz haben und sind oft deutlich abgrenzbar.
Knoten in der Brust: Häufige Ursachen
Verdickungen im Brustgewebe können aus verschiedenen Gründen entstehen. Je nach Ursache unterscheidet sich auch das damit verbundene Gesundheitsrisiko.
Die häufigsten Ursachen sind:
Zysten: Die mit Flüssigkeit gefüllten, abgekapselten Hohlräume können sich im Brustgewebe bilden. Zysten sind typischerweise weich und können sich unter der Haut bewegen. Sie sind in der Regel harmlos.
Fibroadenome: Die gutartigen Tumoren kommen häufig bei jüngeren Frauen vor. Sie bestehen aus einer Mischung von Bindegewebe und Drüsengewebe, was ihnen eine feste, aber gummiartige Konsistenz verleiht. Fibroadenome sind meist rund, gut abgrenzbar und lassen sich leicht unter der Haut bewegen.
Lipome: Gutartige Tumoren aus Fettgewebe, die nicht spezifisch für das Brustgewebe sind. Sie können überall am Körper auftreten, wo Fettgewebe vorhanden ist. Sie fühlen sich oft weich an und sind unter der Haut verschiebbar.
Mastopathie: Dabei kommt es zu hormonell bedingten Veränderungen des Brustgewebes, was auch als fibrozystische Veränderungen bezeichnet wird. Sie werden oft durch Schwankungen im Hormonspiegel verursacht, besonders im Rahmen des Menstruationszyklus oder während der Wechseljahre. Mastopathie kann mit Knotenbildung, Verdickungen und manchmal schmerzhaften Empfindungen und Spannungsgefühlen einhergehen. Betroffen sind meist beide Brüste.
duktales Carcinoma in situ (DCIS): Es besteht aus bösartigen Zellen und gilt als Vorstufe zu Brustkrebs. Die Zellen wachsen lediglich innerhalb des Milchgangs. Sehr selten bilden sie einen Knoten, weshalb die Vorstufe nicht durch eine Tastuntersuchung entdeckt werden kann. Häufig sind duktale Carcinoma in situ mit Kalkablagerungen im Gewebe verbunden, die bei einer Röntgenaufnahme der Mammographie sichtbar sind.
Milchgangspapillom: Gutartige Wucherung, die sich innerhalb der Milchgänge der Brust entwickelt. Diese kleinen, warzenähnlichen Wucherungen sind meist einzeln vorhanden, können aber auch gehäuft auftreten. Charakteristisch ist eine klare oder blutige Absonderung aus der Brustwarze, die spontan auftreten kann.
Brustkrebs: Ein Mammakarzinom kann durch eine Vielzahl von Symptomen gekennzeichnet sein. Dazu zählen neue Verdickungen im Gewebe, Veränderungen der Haut oder der Brustwarze.
Diagnose von Knoten in der Brust
Wer einen Knoten in der Brust ertastet, sollte zeitnah eine*n Ärztin*Arzt aufsuchen, um die Gründe abklären zu lassen. Die Dauer bis zur Diagnose hängt von mehreren Faktoren ab – in der Regel steht der Befund innerhalb von zwei bis drei Wochen fest.
Im Rahmen der Anamnese wird zunächst die Krankengeschichte einschließlich möglicher Vorerkrankungen abgefragt. Anschließend erfolgt eine gründliche Tastuntersuchung der Brust und der Lymphknoten in der Achselhöhle.
Mit Ultraschall lässt sich gut zwischen festen und flüssigkeitsgefüllten Knoten wie Zysten unterscheiden. Um Tumoren oder Verkalkungen zu erkennen, ist eine Mammographie (Röntgen der Brust) die Methode der Wahl. Bringen diese Untersuchungen keine Klarheit, kann eine Magnetresonanztomographie (MRT) durchgeführt werden.
Sind die bildgebenden Verfahren verdächtig, wird eine Gewebeprobe (Biopsie) entnommen und unter dem Mikroskop auf Zellveränderungen untersucht. Hierbei kann auch zwischen gutartigen und bösartigen Tumoren unterschieden werden.
Möglichkeiten zur Therapie von Knoten in der Brust
Die Behandlung von Brustknoten hängt grundlegend vom Befund ab. Zu den gängigen Behandlungsmöglichkeiten für die verschiedenen Arten zählen:
Zysten: Wenn sie keine Beschwerden verursachen, ist häufig keine Behandlung notwendig. Sollte eine Zyste jedoch Schmerzen auslösen oder sehr groß sein, kann eine Feinnadelpunktion durchgeführt werden. Dabei wird die Flüssigkeit mit einer dünnen Nadel entfernt und so der Druck verringert. Treten Zysten wiederholt auf, müssen sie mitunter chirurgisch entfernt werden.
Fibroadenome: Die gutartigen Tumoren werden oft überwacht, um sicherzustellen, dass sie nicht wachsen oder sich verändern. Wächst ein Fibroadenom schnell oder verursacht Beschwerden, kann eine chirurgische Entfernung erwogen werden. Eine weniger invasive Option ist die Kryoablation mit Kälte.
Lipome: In der Regel bedürfen die schmerzlosen, gutartigen Tumoren keiner Behandlung. Aus kosmetischen Gründen oder wenn Patient*innen sie als störend empfinden, können sie chirurgisch beseitigt werden.
Mastopathie: Die Behandlung konzentriert sich hauptsächlich auf die Linderung der zyklusbedingten Symptome. Nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) können zur Schmerzlinderung eingesetzt werden. Hormonelle Therapien wie orale Kontrazeptiva können helfen, die hormonellen Schwankungen zu stabilisieren.
Brustkrebs: Die Behandlung der Erkrankung hängt von vielen Faktoren ab, einschließlich des Stadiums des Karzinoms, des Gesundheitszustands der Betroffenen und spezifischer Eigenschaften des Tumors. Zu den Behandlungsoptionen gehören Operationen (wie Lumpektomie oder Mastektomie), Strahlentherapie, Chemotherapie, Hormontherapie und zielgerichtete Therapie.
Knoten in der Brust vorbeugen
Es gibt einige Möglichkeiten, um das Risiko für Knoten in der Brust zu verringern. Dazu gehören in erster Linie ein gesunder Lebensstil und regelmäßige Vorsorge.
Ein gesunder Lebensstil kann den Hormonhaushalt in Balance halten und so fibrozystischen Veränderungen vorbeugen. Empfehlenswert sind:
- ausgewogene Ernährung mit viel Obst, Gemüse und Vollkornprodukten
- regelmäßige Bewegung und Sport im Alltag
- Stress reduzieren durch Entspannungstechniken und Yoga
Rauchen, Übergewicht und übermäßiger Alkoholkonsum erhöhen das Brustkrebsrisiko und sollten daher möglichst vermieden werden.
Durch ein regelmäßiges Abtasten der Brust und Achselhöhlen nach der Menstruation können Frauen Veränderungen frühzeitig erkennen. Außerdem sollten Vorsorgeuntersuchungen wahrgenommen werden. Ab 30 Jahren sollten Frauen jährlich zur Krebsvorsorge gehen. Dabei kann der*die Frauenarzt*Frauenärztin Knoten oft bereits in einem frühen Stadium ertasten. Ab 50 Jahren wird zusätzlich eine Mammographie alle zwei Jahre empfohlen.
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