Juckende Füße und Fußsohlen: Was hilft?
Nach höchsten wissenschaftlichen Standards verfasst und von Expert*innen geprüftWenn die Füße jucken, ist das zwar oftmals unangenehm und vor allem in Schuhen lässt sich der Juckreiz nur schwer lindern. Doch nicht immer steckt Fußpilz hinter dem lästigen Symptom. Welche Ursachen juckende Füße und Fußsohlen haben können und was dagegen hilft.
- © Getty Images/Rattankun Thongbun
Manchmal reicht schon der bloße Gedanke daran und es kommt zu juckenden Füßen und Fußsohlen. Daneben gibt es zahlreiche Auslöser, die den Juckreiz hervorrufen können – nicht immer muss es sich dabei um Erkrankungen handeln.
Artikelinhalte im Überblick:
Ursachen für juckende Füße und Fußsohlen
Juckt es an den Füßen oder den Fußsohlen, können eine Reihe an unterschiedlichen Ursachen dahinterstecken. Viele Gründe sind nicht besorgniserregend und lassen sich leicht beseitigen. Dennoch lohnt sich ein genauer Blick auf die Hintergründe des Juckreizes, um diesen wieder loszuwerden.
Die häufigsten Auslöser sind:
Allergien und Kontaktallergie: Manche Menschen reagieren allergisch auf bestimmte Duft- und Konservierungsstoffe, die in Kosmetika und Waschmitteln enthalten sind. Auch eine Lebensmittelunverträglichkeit kann juckende Füße verursachen. Diese Möglichkeit sollten vor allem Menschen in Betracht ziehen, die wiederholt darunter leiden.
Burning-Feet-Syndrom: Durch Nervenschädigungen entstehen verschiedene Symptome wie starker Juckreiz an den Füßen, Schmerzen, Wärmegefühl, Kribbeln und Brennen. Die Ursachen für das Syndrom sind unterschiedlich und reichen von verengten Blutgefäßen bis hin zur Schilddrüsenunterfunktion.
Diabetes mellitus: Da ein erhöhter Blutzuckerspiegel häufig zu trockener Haut führt, die jucken kann, leiden viele Menschen mit der Stoffwechselkrankheit Diabetes unter juckenden Füßen und Fußsohlen. Entwickeln sich im Krankheitsverlauf Nervenschädigungen (Neuropathien) und Durchblutungsstörungen können sie den Juckreiz noch verstärken.
Erkrankungen der inneren Organe: Ist die Leber aufgrund von Entzündungen oder eines Tumors nicht voll funktionsfähig, können juckende Füße als Symptom darauf hindeuten. Das gilt auch für die Niere.
Fußpilz: Charakteristisch für eine Pilzinfektion ist hartnäckiger Juckreiz zwischen den Zehen. Später rötet und schuppt sich die Haut in den Zehenzwischenräumen.
Hautkrankheiten: Ein typisches Symptom bei Hauterkrankungen wie Neurodermitis oder Schuppenflechte (Psoriasis) ist Juckreiz, der am ganzen Körper auftreten kann – auch an den Füßen.
Hormonelle Veränderungen: In der Schwangerschaft, Menstruation oder durch die Wechseljahre verändert sich der Hormonhaushalt. Dadurch kann es zu Juckreiz am gesamten Körper kommen, bei manchen Frauen insbesondere an den Füßen.
Hornhaut: Ist die Haut an den Füßen starker Reibung oder Druckbelastung ausgesetzt, bildet sie zum Schutz verstärkt Hautschichten – Hornhaut entsteht. Wird sie nicht entfernt, trocknet sie aus, im schlimmsten Fall bilden sich Risse und Schrunden, die schmerzen und jucken können.
Infektionskrankheiten: Eine Infektion der Haut mit Krankheitserregern und Parasiten wie beispielsweise Krätze (Skabies) kann starken Juckreiz auslösen.
Mechanischer Reiz: Reiben die Socken und Schuhe aneinander, kann das die Hautnerven im Fuß reizen, was sich wiederum als Jucken bemerkbar macht. Besonders häufig tritt das in Zusammenhang mit Schweiß auf, also im Sommer oder beim Sport.
Medikamente: Nebenwirkungen von Arzneimitteln können sich vielfältig im Körper bemerkbar machen. Manche Menschen reagieren mit juckenden Fußsohlen auf einen Wirkstoff. Vor Beginn der Einnahme sollte man daher den Beipackzettel lesen und bei starken Beschwerden die*den behandelnde*n Ärztin*Arzt informieren.
Polyneuropathien: Bei diesen Erkrankungen sind periphere Nerven geschädigt, also Nerven außerhalb des zentralen Nervensystems im Gehirn und Rückenmark. Sind Nervenzellen in den Füßen betroffen, kann das zu Kribbeln und Jucken führen.
Schwitzen: Eine verstärkte Schweißbildung lässt die Haut an den Füßen aufquellen, wodurch sie verstärkt austrocknet. Bemerkbar macht sich das mit juckenden Füßen. Dies geschieht häufig in engem, nicht atmungsaktivem Schuhwerk, da der gebildete Schweiß nicht verdunsten kann.
Stress: Zu viel oder dauerhafter psychischer Stress schwächt das Immunsystem, die Folge können Überreaktionen sein, die sich zum Beispiel als juckende Entzündungen auf der Haut zeigen.
Trockene Haut: Wird die Haut nicht genügend mit Feuchtigkeit versorgt, wird sie rau, rissig und schuppt sich (Ekzeme). All diese Anzeichen für trockene Haut gehen oft mit Juckreiz einher. Da die Füße nur wenige Talgdrüsen besitzen, bildet die Haut hier keinen fetthaltigen Schutzfilm wie an anderen Körperstellen: Es kommt vermehrt zu Juckreiz.
Venenschwäche: Die Wände der Venen sind dabei krankhaft geweitet und die Venenklappen schließen nicht mehr richtig. Neben Schweregefühl, Schmerzen und Wassereinlagerungen leiden viele Betroffene unter juckenden Beinen und Füßen.
Begleitende Symptome von juckenden Füßen
Je nach Ursache kann der Juckreiz von weiteren Symptomen begleitet werden. Häufig sind es Schmerzen, Kribbeln, Brennen und trockene Haut mit Schuppenbildung. Auch Rötungen von Hautstellen, Bläschen und Wunden sind bei Entzündungen typisch. Daneben sind Allgemeinsymptome wie Fieber, Kreislaufbeschwerden, Abgeschlagenheit und ein schlechter Allgemeinzustand möglich. Kommen zu den juckenden Füßen weitere Beschwerden hinzu, sollten Betroffene möglichst zeitnah ärztliche Hilfe aufsuchen.
Diagnose bei juckenden Füßen
Zeigen sich Hautveränderungen, hält der Juckreiz länger an oder tritt er immer wieder auf, sollten Betroffene ihre*n Hausärztin*Hausarzt oder Hautärztin*Hautarzt aufsuchen. Im Rahmen der Anamnese werden beispielsweise Fragen zum Zeitpunkt des Auftretens und Ausmaß des Juckreizes gestellt und ob er nach dem Verzehr bestimmter Lebensmittel auftritt. Auch die Verwendung eines neuen Hautpflegemittels und Waschmittels oder die Einnahme eines neu verschriebenen Medikaments kann ein Anhaltspunkt für die Diagnose sein. Wer eine chronische Krankheit hat, sollte der*dem Ärztin*Arzt davon berichten.
Ausgehend von der Verdachtsdiagnose schließen sich bei Bedarf eine körperliche Untersuchung sowie weiterführende diagnostische Maßnahmen an. Bei Verdacht auf Fußpilz wird beispielsweise eine Probe von der Hautoberfläche genommen und unter dem Mikroskop untersucht. Außerdem wird eine Pilzkultur angelegt, um den genauen Erreger zu bestimmen. In anderen Verdachtsfällen wird eine Blutuntersuchung und ein Hauttest (Prick-Test) bei Allergie durchgeführt oder die Nervenleitgeschwindigkeit geprüft.
Behandlung: Was hilft gegen juckende Füße?
Da in vielen Fällen trockene Haut der Auslöser für den Juckreiz ist, lindert Eincremen oft das Symptom. Vor allem nach dem Duschen und Baden ist es wichtig, die Füße mit reichhaltiger Creme oder Lotion (ohne Duft- und Zusatzstoffen) zu versorgen. Bei sehr trockener Haut können die Füße auch abends im Bett eingecremt werden, Wollsocken schützen dann die Bettwäsche. Besonders geeignet für die Pflege sind Harnstoff (Urea) und Glycerin, welche die Feuchtigkeit in der Haut binden. Ebenso geeignet sind Öle wie Jojobaöl oder Mandelöl, die die Haut mit Fett versorgen.
Haben sich bereits Risse oder kleinere Verletzungen an den Fußsohlen gebildet, hilft auch Panthenol als Zusatz. Salicylsäure kann dagegen Hornhaut vorbeugen. Bei starkem Juckreiz kann eine Creme mit etwas Kortison Abhilfe schaffen.
Verursacht Fußpilz juckende Füße, wird der Krankheitserreger mit einem pilzabtötenden Mittel (Antimykotika) behandelt. Es gibt Wirkstoffe, welche die Vermehrung des Pilzes verhindern oder vorhandene Pilze töten. Im Anfangsstadium genügt meist eine äußerliche Therapie mit einer Creme, Salbe oder Gel – im späteren Stadium ist möglicherweise die Einnahme von Tabletten notwendig.
Ist eine Grunderkrankung wie Diabetes mellitus, Leberkrankheiten, Durchblutungsstörungen oder Nervenschädigungen der Auslöser für den Juckreiz, muss diese entsprechend nach ärztlicher Rücksprache medikamentös behandelt werden.
Juckende Füße: Gibt es geeignete Hausmittel?
Wohltuend bei anhaltendem Juckreiz an den Füßen ist ein warmes Fußbad. Wer zusätzlich etwas Öl hineingibt, versorgt seine Haut mit Fetten. Geeignet sind zum Beispiel Teebaumöl, Ringelblumenöl oder Lavendelöl. Salbei wirkt entzündungshemmend und antibakteriell, deshalb eignet sich das Heilkraut ebenfalls als Zusatz für ein Fußbad. Jucken die Füße besonders nachts, kann ein Bad kurz vor dem Zubettgehen helfen. Vorsicht ist dagegen bei Hausmitteln wie Apfelessig und Backpulver geboten. Denn sie können irritierte und geschädigte Haut weiter reizen.
Sie möchten Informationen zu bestimmten Krankheitssymptomen oder wollen medizinischen Rat? Hier können Sie Ihre Fragen an unsere Experten oder andere Lifeline-Nutzer stellen!