Hitzewallungen in den Wechseljahren
Über Hitzewallungen und Schweißausbrüche klagen Frauen in den Wechseljahren am häufigsten. Als ob sie an sich nicht schon unangenehm genug wären: Oft stören sie auch noch die Nachtruhe.
Hitzewallungen oder die sogenannte fliegende Hitze – beides sind Symptome für beginnende Wechseljahre. Studien zufolge leiden etwa ein Drittel der Frauen unter leichten und ein weiteres Drittel unter starken Hitzewallungen. Manche trifft es nur wenige Wochen, andere mehrere Jahre lang. Am Anfang der Wechseljahre erleben viele Frauen die meisten schweren Schweißausbrüche, danach nehmen sie langsam ab. Die Häufigkeit der Wallungen variiert. Innerhalb eines Tages können es zwei, mitunter aber auch bis zu 30 heftige Hitzeschübe sein.
Im Überblick:
- Wie sich Hitzewallungen anfühlen
- Was Hitzewallungen begünstigt
- Ursachen
- Dauer
- Je früher, desto hartnäckiger
- Hitzewallungen vor Beginn der Wechseljahre
- Soja gegen Hitzewallungen
- Hitzewallungen bedeuten nicht automatisch Wechseljahre
Wie sich Hitzewallungen anfühlen
Besonders störend empfinden Frauen nächtliche Hitzewallungen, weil sie in der Regel dadurch aufwachen und nicht weiterschlafen können. Oder jede Stunde davon wach werden und extrem unter Schlafstörungenleiden, wodurch dann wiederum zunehmende Gereiztheit als Begleiterscheinung auftritt – all das kann sehr quälend sein und die Lebensqualität negativ beeinträchtigen.
Eine Hitzewallung dauert im Schnitt rund drei Minuten, in seltenen Fällen hält sie auch bis zu einer Stunde an. Betroffene beschreiben sie wie eine heiße Welle, die von der Brust über den Hals in den Kopf und in die Oberarme schießt. Die Haut färbt sich rot. Dazu kommen meistens Schweißausbrüche, die bis zu klatschnassen Haaren und durchnässter Wäsche reichen können. Zusätzliches Herzklopfen ist zwar beunruhigend, aber harmlos. Lässt die Hitzewelle nach, setztoftmals ein leichtes Frösteln ein.
Was Hitzewallungen begünstigt
Alkohol, Kaffee und heiße Speisen können Hitzewallungen ebenso begünstigen und verstärken wie seelische Belastungen und Stress. Zudem tritt die fliegende Hitze bei übergewichtigen Frauen und Raucherinnen weitaus häufiger auf.
Ursachen für Hitzewallungen nicht genau geklärt
Eine Ursache für Hitzewallungen liegt wohl im sinkenden Östrogenspiegel und dem dadurch veränderten hormonellen Gleichgewicht. Daher arbeitet das Temperaturzentrum im Gehirn unregelmäßig und ungenau. Um sich den vermeintlichen Gegebenheiten anzupassen, gibt der Körper Wärme ab – genauso wie an heißen Sommertagen. Er erhöht den Pulsschlag, stellt die Hautgefäße weit und ein Schweißausbruch sorgt für Verdunstungskälte. Das Frösteln nach einer Hitzewelle zeigt, dass der Körper die richtige Temperatur wieder herstellt.
Ob das hormonelle Ungleichgewicht allein für starkes Schwitzen im Klimakterium verantwortlich ist, darüber besteht keine einheitliche wissenschaftliche Meinung: Immerhin kennt ein Drittel aller Frauen keine Hitzewallungen, obwohl sich auch bei ihnen der Östrogengehalt im Blut ändert.
Da Frauen aus unterschiedlichen Kulturkreisen unterschiedliche Angaben zur Häufigkeit von Hitzewallungen machen, könnten genetische und soziokulturelle Faktoren sowie die Ernährungs- und Lebensweise ebenfalls eine Rolle spielen. Daneben wird diskutiert, ob etwa ein hoher Body-Mass-Index, Rauchen und Depressionen die Beschwerden begünstigen. Unklar ist zum Beispiel, ob sich Ausprägung und Dauer der Hitzewallungen bei der natürlichen Menopause von denen bei einer operativ ausgelösten Menopause (durch Entfernen der Eierstöcke oder der Gebärmutter) unterscheiden.
Dauer: Bis zu zehn Jahre lang Schweißausbrüche?
Wie lange das teils sehr unangenehme starke Schwitzen die betroffenen Frauen plagt, ist individuell unterschiedlich. Einer aktuellen US-amerikanischen Untersuchung zufolge können die Schweißausbrüche in moderater und schwerer Ausprägung bis zu zehn Jahre lang andauern. Eine Zeitspanne, die die früher angenommene maximale Dauer noch übertrifft. Dabei hängt die Beschwerdedauer offensichtlich davon ab, in welcher Phase der Wechseljahre die Hitzewallungen erstmals auftreten.
Je früher Hitzewallungen einsetzen, desto hartnäckiger sind sie
So wurde im Rahmen der vorliegenden Studie festgestellt, dass Frauen, bei denen die Hitzewallungen erst spät in den Wechseljahren auftraten, rund vier Jahre mit den Beschwerden zu kämpfen hatten. Im Gegensatz dazu wurde bei Betroffenen, die schon in der frühen Phase der Wechseljahre an starkem Schwitzen litten, eine Beschwerdedauer von rund sieben Jahren ermittelt. Noch länger – über elf Jahre – hielten die Beschwerden bei Frauen an, die bereits zu Beginn des Klimakteriums Hitzewallungen bemerkten.
Hitzewallungen vor Beginn der Wechseljahre
Viele Frauen setzen Hitzewallungen mit dem Beginn der Wechseljahre gleich und sind beunruhigt, wenn sie den ersten Schweißausbruch erleben. Dabei hat mehr als jede zweite Frau schon weit vor der Menopause, also der letzten Regelblutung, die als „fliegende Hitze“ bekannten Schweißausbrüche. Das fanden Forscher aus Seattle heraus, die Nordamerikanische Menopause-Gesellschaft (NAMS) berichtet in ihrem Magazin „Menopause“ über die Studienergebnisse.
Die Wissenschaftler des Fred-Hutchinson-Zentrums befragten dazu 1500 Frauen verschiedener Herkunft. Sie alle waren zwischen 45 und 56 Jahre alt, hatten regelmäßig ihre Periode und nahmen keine Hormonpräparate ein. Wie sich herausstellte, hatten 55 Prozent von ihnen schon Erfahrung mit Hitzewallungen und nächtlichen Schweißausbrüchen. Je nach ethnischer Gruppe waren es sogar bis zu 67 Prozent. Von den Asiatinnen hingegen hatte nur ein Viertel mit dem plötzlich auftretenden Hitzeempfinden zu kämpfen.
Soja gegen Hitzewallungen sinnlos?
Früher dachten die Forscher angesichts solcher Ergebnisse, dass die Soja-reiche Ernährung im asiatischen Raum eine Rolle bei der Vermeidung von Hitzewallungen spielt. Studienergebnisse deuten aber hin, dass Präparate mit Soja-Isoflavonen gegen Wechseljahrsbeschwerden nutzlos bis schädlich sind. Deshalb rät auch das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) von der Einnahme ab. An den Probandinnen der Studie scheint diese Erkenntnis vorübergegangen zu sein: Je mehr Symptome der Wechseljahre ihnen Probleme bereiteten, desto öfter bauten sie Sojaprodukte in ihre Ernährung ein.
Hitzewallungen bedeuten nicht automatisch Wechseljahre
Die Forscher hoffen, mit ihrer Studie Frauen beruhigen zu können, die von den Hitzewallungen überrascht werden, weil doch ihre Monatsblutung noch regelmäßig kommt: Das typische Symptom der Wechseljahre, die „fliegende Hitze“, welche mit Schweißausbrüchen einher geht, heiße nicht zwingend, dass die Menopause unmittelbar vor der Tür steht. Und es ist der Normalfall, dass Hitzewallungen schon vor dem Ausbleiben der Regel auftreten. „Manche Frauen haben sogar im Wochenbett kurz nach der Geburt fliegende Hitzen“, sagt dazu NAMS-Chefin Margery Gass.
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Expertenrat WechseljahreLinderung von starken Hitzewallungen18.07.2012 | 09:13 Uhr
Hallo, bis Jan.2012 habe ich knapp 3 Jahre Livial genommen, hatte gelgentlich leichte... mehr...
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