Hautausschlag durch Stress: Das können Sie tun
Die Psyche hat direkten Einfluss auf die Haut. Stress kann zu Hautausschlägen führen, aber auch Symptome bei Neurodermitis oder Schuppenflechte verstärken. Erfahren Sie mehr über den Zusammenhang und was bei Hautausschlag durch Stress helfen kann.
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Kurzübersicht
Symptome: Stress kann Hautprobleme wie Pickel, Pusteln, Bläschen oder Rötungen an verschiedenen Körperstellen verursachen oder bestehende Hautkrankheiten verschlechtern.
Ursachen: Bei anhaltendem Stress wird vermehrt Cortisol ausgeschüttet und die Abwehrkräfte geschwächt, was Hautprobleme begünstigt.
Behandlung: Zunächst sollte versucht werden, den Stress zu reduzieren. Dabei können bewusste Auszeiten im Alltag oder Entspannungsübungen helfen. Bessern sich die Beschwerden nicht, ist ein Besuch in der hausärztlichen Praxis empfehlenswert.
Artikelinhalte im Überblick:
Wieso kommt es zu Hautausschlag durch Stress?
Viele Menschen kennen es: Während der Lernphase vor den Prüfungen oder in stressigen Phasen am Arbeitsplatz verschlechtert sich oftmals der Hautzustand und es treten Rötungen, Ekzeme oder juckende Bläschen auf. Aber was passiert dabei im Körper?
Bei Stress wird der Körper in Alarmbereitschaft versetzt und schüttet vermehrt Adrenalin, Noradrenalin und Cortisol aus. Die Stresshormone erhöhen beispielsweise die Durchblutung der Muskeln und steigern die Herzfrequenz, wodurch sie den Körper auf Kampf oder Flucht vorbereiten. Was für eine kurze Zeit die Leistung steigert, wirkt sich auf Dauer jedoch negativ auf die Haut aus.
Denn ein dauerhaft erhöhter Cortisolspiegel
- schwächt die natürliche Barrierefunktion der Haut,
- fördert die Talgproduktion,
- mindert die Eigenschaft der Haut, Feuchtigkeit zu speichern und
- wirkt entzündungsfördernd.
Zudem schwächt chronischer Stress das Immunsystem. Dies kann in Kombination mit einer stressbedingten schlechteren Ernährung, Schlafmangel sowie erhöhtem Alkohol- und Nikotinkonsum ebenfalls die Entstehung von Ausschlägen und Pickeln fördern.
Teufelskreis: Hautausschlag und Stress
Stress begünstigt Hautausschläge, umgekehrt können aber auch rote Flecken, Stresspickel, Schuppen und andere Beschwerden zu Stressreaktionen führen. Denn sie gehen oft mit einem hohen Leidensdruck einher.
Vor allem an sichtbaren Hautbereichen, wie im Gesicht, können sie das Selbstwertgefühl beeinträchtigen: Betroffene fühlen sich unattraktiv oder haben Angst, von anderen Personen beurteilt oder abgelehnt zu werden.
Aussehen: So kann sich Hautausschlag durch Stress äußern
Ein Hautausschlag durch Stress kann unterschiedlich aussehen und zu verschiedenen Beschwerden führen. Häufig sind zum Beispiel:
- rote Flecken
- Pusteln
- Bläschen
- Schuppen
Ein sogenanntes Stressekzem geht zudem manchmal mit starkem Juckreiz einher. Oft tritt der Ausschlag an Armen, Händen, im Gesicht oder Nacken auf. Er kann aber auch an anderen Körperstellen vorkommen.
Hautausschlag durch Stress – Verschlimmerung von Hautkrankheiten
Psychischer Stress kann aber nicht nur Hautausschlag auslösen, sondern auch Beschwerden bei bestehenden Hautkrankheiten verstärken. Dazu gehören:
Urtikaria (Nesselsucht): Stress gilt als Auslöser der sogenannten stressinduzierten chronischen Urtikaria. Charakteristisch sind plötzlich auftretende Rötungen, Quaddeln oder Schwellungen, die stark jucken.
Neurodermitis (atopische Dermatitis): Bei psychischer Belastung neigen Menschen mit Neurodermitis häufiger zu Schüben. Dann bildet sich meist ein juckender Ausschlag, die Haut ist gerötet, kann sich entzünden, Bläschen bilden und nässen.
Schuppenflechte (Psoriasis): Fachleute gehen davon aus, dass Stress auch Schübe von Schuppenflechte begünstigt. Es entstehen schuppige Flecken (Plaques), die sich von der gesunden Haut abgrenzen und stark jucken. Typische Stellen sind die Ellbogen, Kopf, Knie und Rücken.
Akne: Bei Akne handelt es sich um eine chronische, entzündliche Hauterkrankung, die vor allem in der Pubertät auftritt. Pickel und Pusteln werden durch hormonelle Veränderungen ausgelöst. Stress kann aber das Risiko von Akne-Ausbrüchen erhöhen.
Behandlung bei Hautausschlag durch Stress: Was hilft?
Bei der Behandlung von Hautausschlägen durch Stress gibt es verschiedene Ansätze. In erster Linie sollte versucht werden, den Stress zu reduzieren. Darüber hinaus können die Symptome des Hautausschlags wie Juckreiz gelindert werden. Liegt eine Erkrankung wie Neurodermitis zugrunde, sollte diese behandelt werden.
Stress entgegenwirken
Um den Alltag in stressigen Phasen etwas zu entschleunigen, können folgende Tipps helfen:
- Entspannungsübungen (wie autogenes Training oder progressive Muskelentspannung)
- regelmäßiger Sport
- ausreichend Schlaf
- bewusste Auszeiten im Alltag
Hautausschlag durch Pflegeprodukte und Hausmittel lindern
Wer zu Pickeln, Rötungen und anderen Hautbeschwerden neigt, sollte grundsätzlich auf Hautpflegeprodukte ohne Konservierungs- und Duftstoffe achten. In Apotheken sind zudem spezielle Salben und Cremes erhältlich, die entzündungs- oder wundheilungsfördernd wirken und für Hautausschläge geeignet sind. Hierbei ist es hilfreich, sich professionell beraten zu lassen.
Wer lieber zu Hausmitteln greift, kann zudem lauwarme Kompressen mit Kamillentee (in Bio-Qualität) oder Aloe vera ausprobieren. Die Pflanzen haben entzündungshemmende Eigenschaften. Bei Hautkrankheiten ist es jedoch sinnvoll, vorher ärztliche Rücksprache zu halten.
Behandlung von Hauterkrankungen
Bei Hautkrankheiten wie Neurodermitis ist eine ärztliche Therapie ratsam. In diesem Fall sind meist kortisonhaltige Cremes und Salben geeignet, um Hautausschläge bei Stress zu lindern.
Bei einer stressinduzierten Urtikaria verschreibt der*die Arzt*Ärztin zudem manchmal Antihistaminika oder Kortison in Tablettenform. Neben der Behandlung mit Medikamenten können bei Schuppenflechte unter anderem auch Lichtbehandlungen lindernd wirken.
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