Blaue Flecken auf der Haut

Hämatom: Was tun bei einem Bluterguss?

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In den meisten Fällen ist ein Hämatom harmlos und heilt von alleine wieder ab. Doch ein Bluterguss kann auch Folge einer ernsten Krankheit sein. Welche Ursachen hinter einem blauen Fleck stecken und wie er behandelt wird.

Frau hat Bluterguss am Knie
© Getty Images/Emilija Manevska

Ein Hämatom entsteht, wenn ein Blutgefäß verletzt ist und Blut ins umliegende Gewebe austritt. Andere Bezeichnungen sind Bluterguss oder blauer Fleck. Häufig entsteht ein Hämatom durch einen Schlag oder Sturz bei sportlichen Aktivitäten – viele Menschen stoßen sich auch im Alltag an einem Gegenstand, wodurch sich ein Bluterguss bilden kann. Bei einer Knochenprellung ist ein Bluterguss zwischen Knochen und Knochenhaut möglich.

Artikelinhalte im Überblick:

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Ursachen für ein Hämatom

  • Mit zunehmendem Alter werden die Haut und die Wände von Blutgefäßen dünner. In der Folge verliert die Haut ihre schützende Funktion und Gefäße können leichter reißen.

  • Durch einen Stoß bildet sich schnell ein Bluterguss, der an allen Körperstellen auftreten kann. Häufig kommt es im Alltag nach dem Stoß an einer Tischkante oder einem Stuhlbein zu Blutergüssen an Armen und Beinen. Vielen Menschen passiert es im Alltag, ohne es bewusst wahrzunehmen.

  • Sportverletzungen: Im Rahmen sportlicher Aktivitäten kann sich ebenfalls leicht ein Bluterguss bilden. Sei es durch einen Sturz, Zusammenprall von Sportler*innen oder einen Schlag. Typische Form ist der sogenannte Pferdekuss, eine Muskelverletzung im Oberschenkel infolge einer Prellung. Dann ist häufig ein Bluterguss sichtbar.

  • Auch im Rahmen von Unfällen erleiden Betroffene häufig Hämatome.

  • Nach einer Operation entsteht oft ein Bluterguss. Je nach Art und Umfang des Eingriffs können beispielsweise leicht Blutgefäße verletzt werden, sodass sich ein Hämatom bildet.

  • Blutverdünnende Medikamente können das Risiko für einen Bluterguss erhöhen, denn sie hemmen die Blutgerinnung. Deshalb zählen Hämatome zu häufigen Nebenwirkungen von Gerinnungshemmern wie niedrig dosierte Acetylsalicylsäure.

  • Bei Hämophilie A (Bluterkrankheit) ist die Blutgerinnung gestört, weshalb sich bei Betroffenen schnell großflächige Hämatome auch bei nur leichten Stößen bilden.

Subdurales Hämatom und Epiduralhämatom

Die Hirnhäute umgeben das Gehirn. Sammelt sich durch eine schwere Kopfverletzung Blut zwischen Schichten der Hirnhäute an, kann ein subdurales Hämatom entstehen – bei älteren Menschen passiert das auch bereits bei leichten Stürzen oder Verletzungen. Bei einem Epiduralhämatom bildet sich der Bluterguss zwischen der äußeren Hirnhaut und dem Schädelknochen. Beide Formen erfordern in den meisten Fällen eine operative Entfernung des Blutergusses (Kraniotomie), da die Hämatome im Gehirn schnell lebensbedrohlich werden können.

Bei einem akuten Subduralhämatom erhöht das sich ausdehnende Blut den Druck im Gehirn. Die Folge ist oft eine Bewusstseinsstörung bis hin zur Bewusstlosigkeit und Koma. Ein chronisches Subduralhämatom äußert sich meist in verschiedenen Symptomen, da es sich über einen längeren Zeitraum entwickelt. Häufig leiden Betroffene unter Kopfschmerzen, Müdigkeit oder Schwierigkeiten bei der Konzentration.

Ein Epiduralhämatom zeigt sich häufig innerhalb kurzer Zeit mit zunehmenden Symptomen wie Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen, Krämpfen, Bewusstseinsstörungen bis hin zum Koma.

Wenn sich ein Hämatom in der Gebärmutter bildet

Die Gebärmutter ist während einer Schwangerschaft stärker durchblutet, sodass es im Rahmen der Einnistung der befruchteten Eizelle leicht zu Blutungen kommen kann. Wenn sich das Blut im Gewebe sammelt, kann ein Hämatom entstehen. In der Regel bilden sich Hämatome in der Gebärmutter während der Frühschwangerschaft und verschwinden mit der Zeit von alleine. Je nach Lage des Blutergusses kann es zu Komplikationen bis hin zu einer Fehlgeburt im schlimmsten Fall führen.

Hämatom unter Finger- oder Zehennagel

Auch unter den Nägeln von Fingern und Zehen kann sich ein Bluterguss bilden, medizinisch subunguales Hämatom genannt. Symptome neben der sichtbaren dunkelrot bis schwarzen Verfärbung unter dem Nagel sind Schmerzen, die oft klopfend oder pulsierend sind. Um den Druck zu nehmen und den Schmerz zu lindern, kann der*die Arzt*Ärztin ein kleines Loch durch den Nagel bohren. Es kann passieren, dass sich der Nagel bei einem Hämatom teilweise oder ganz ablöst – in diesem Fall sollten Betroffene ärztliche Hilfe suchen.

Wann sollte man mit einem Hämatom ärztliche Hilfe suchen?

Um eine ernste Krankheit auszuschließen, sollten Betroffene ärztlichen Rat aufsuchen, wenn Hämatome ohne erkennbaren Grund oder in verstärktem Ausmaß auftreten. Das gilt auch, wenn neben dem Bluterguss weitere Symptome wie Fieber, Schmerzen, Schwellung oder Erwärmung vorhanden sind. Blutergüsse am Bauch oder an der Brust sollten ebenfalls ärztlich abgeklärt werden, da in diesen Fällen innere Blutungen vorliegen können.

Auch wenn der Verdacht auf ein Subduralhämatom oder Epiduralhämatom sowie ein Hämatom in der Gebärmutter besteht, sollten Betroffene zügig eine ärztliche Praxis aufsuchen. Wer nach einem Sturz einen Bluterguss am Kopf hat und unter Übelkeit und Erbrechen leidet, kann eine Gehirnerschütterung haben – insbesondere, wenn sich an den Sturz selbst nicht erinnert wird.

Hämatom selbst behandeln

Kleinere Hämatome können in der Regel selbst behandelt werden. In erster Linie sollte die betroffene Körperstelle gekühlt werden. Denn Kühlen lindert Schmerzen, wirkt abschwellend, sorgt für ein Zusammenziehen der Blutgefäße und einen verminderten Blutfluss und verbessert die Bewegungsfähigkeit der betroffenen Körperstelle.

Um kältebedingten Hautverletzungen vorzubeugen, sollten Kühl- oder Eispacks nicht direkt auf die Haut gegeben, sondern in ein leichtes Tuch eingewickelt werden. Daneben gibt es Salben mit Heparin, um die Blutgerinnung zu fördern.

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