Grüner Schleim in der Nase und beim Husten
In den meisten Fällen steckt eine harmlose Erkältung dahinter, wenn sich der Schleim aus Nase oder Rachen grün verfärbt. Manchmal weist die Verfärbung aber auch auf eine ernsthafte Erkrankung hin. Wie kommt es zu grünem Schleim in der Nase oder beim Husten und was hilft dagegen?
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Kurzübersicht: Häufige Fragen und Antworten
Ist grüner Nasenschleim schlimm? Nein, die Färbung des Nasensekrets ist Zeichen einer normalen Abwehrreaktion des Körpers, nur selten steckt eine ernsthafte Erkrankung dahinter.
Was hilft gegen grünen Schleim in der Nase? Ruhe, Inhalation, viel Flüssigkeit, Nasenspülungen und -sprays helfen gegen Schnupfen und Auswurf. Kommt eine Entzündung der Nebenhöhlen oder Lunge dazu, werden entsprechende Medikamente verordnet.
Wie werde ich grünen Schleim los? Nach sieben bis zehn Tagen verschwinden die meisten Erkältungen von allein. Ist das nicht der Fall oder kommen Fieber, Atemnot oder Schmerzen in der Brust oder den Nebenhöhlen dazu, empfiehlt sich ein Besuch in der ärztlichen Praxis.
Ist grüner Schnupfen immer bakteriell? Nein, die Farbe entsteht durch abgestorbene Abwehrzellen und abgetötete Erreger und ist nicht automatisch ein Hinweis auf eine bakterielle Infektion. Die Gabe von Antibiotika ist daher meist überflüssig.
Artikelinhalte im Überblick:
Was ist grüner Schleim in der Nase und beim Husten?
Wie alle Körperflüssigkeiten hat der Schleim in Nase, Rachen und Bronchien eine wichtige Funktion: Er erwärmt und befeuchtet die eingeatmete Luft, damit die Atemwege nicht gereizt werden. Außerdem fängt er eindringende Krankheitserreger und Fremdkörper ab, die dann mithilfe feinster Flimmerhärchen wie auf einem Laufband zum Rachen transportiert und heruntergeschluckt werden.
Das Sekret wird von der Schleimhaut produziert und ist normalerweise klar und flüssig. Kommt jedoch eine Erkrankung ins Spiel, kann der Nasenschleim eine weiße, gelbe oder sogar grünliche Farbe annehmen.
Ursachen für grünen Schleim in der Nase und beim Husten
In den meisten Fällen steckt eine einfache Erkältung hinter der Verfärbung des Schleims aus Nase und Rachen. Um eindringende Viren oder Bakterien aus dem Körper zu befördern, sondert das Immunsystem zunächst vermehrt farbloses Sekret ab – dies äußert sich in Schnupfen und zunehmendem Hustenreiz.
Mit fortschreitender Erkältung dickt der Schleim dann zunehmend ein und verfärbt sich zunächst weiß, dann gelb oder sogar grün. Der Grund dafür ist die Abwehrreaktion des Körpers: Abgestorbene Abwehrzellen und abgetötete Krankheitserreger sind für die Grünfärbung des Schleims verantwortlich.
In seltenen Fällen steckt mehr als eine Erkältung hinter dem grünen Schleim: So kann es im Rahmen einer Sekundärinfektion zu einer Nasennebenhöhlenentzündung, Bronchitis oder Lungenentzündung kommen. Diese sind für die Verfärbung des Sekrets aus Nase oder Lunge verantwortlich.
Werden anfallartig große Mengen an Schleim abgehustet, können auch Bronchiektasen vorliegen: Dabei handelt es sich um dauerhafte Erweiterungen der mittelgroßen Atemwege, die mit einer entzündeten Bronchialwand einhergehen und meist Folge einer chronischen Lungenerkrankung sind.
Wann zum Arzt bei grünem Schleim?
Grundsätzlich ist die Verfärbung des Sekrets aus Nase oder Lunge Zeichen einer normalen Abwehrreaktion des Immunsystems und kein Grund zur Sorge. Wenn der Infekt jedoch nicht abklingt, oder weitere Symptome wie
- Fieber,
- Schmerzen in der Brust oder den Nebenhöhlen,
- ein starkes Krankheitsgefühl,
- Atemnot sowie
- Blut im Auswurf oder Schnupfen
hinzukommen, sollte eine ärztliche Praxis aufgesucht werden. In diesen Fällen kann sich der Infekt ausgebreitet und zu einer Entzündung der Nasennebenhöhlen, Bronchien oder Lunge geführt haben (Sekundärinfektion).
Ärztliche Diagnose bei grünem Schleim in der Nase und beim Husten
Erste Anlaufstelle bei hartnäckigem grünem Schleim ist die hausärztliche oder HNO-Praxis. Die Diagnosestellung beginnt mit einem ausführlichen Gespräch (Anamnese), in dem die konkreten Symptome, eingenommene Medikamente und eventuell vorhandene Vorerkrankungen abgefragt werden.
Danach folgt eine körperliche Untersuchung:
- Inspektion von Nase, Rachen und Ohren
- Abklopfen der Nebenhöhlen
- Abtasten der Lymphknoten am Hals
- Abhören der Lunge
Nur in seltenen Fällen wird ein Abstrich von der Nasenschleimhaut oder Rachenschleimhaut vorgenommen, um den konkreten Erreger zu bestimmen. Bei Verdacht auf eine Lungenentzündung wird eine Röntgenaufnahme der Lunge gemacht.
Behandlung von grünem Schleim in der Nase und beim Husten
Steckt eine einfache Erkältung hinter dem grünen Nasensekret oder Auswurf, helfen im Allgemeinen (und je nach Symptomatik) folgende Maßnahmen:
- körperliche Schonung
- zwei bis drei Liter Flüssigkeit am Tag trinken
- abschwellende Nasentropfen oder -sprays
- heißen Wasserdampf mit Zusätzen wie Kamille oder Pfefferminzöl inhalieren
- Nasenspülungen mit Kochsalzlösung (Nasendusche)
- schmerzstillende und fiebersenkende Medikamente
Therapie bei ernsthafteren Erkrankungen
Ist eine ernsthafte Erkrankung für die Verfärbung des Schleims verantwortlich, werden gegebenenfalls folgende Maßnahmen ergriffen:
Entzündung der Nebenhöhlen: Bei entzündeten Nasennebenhöhlen, Stirnhöhlen oder Kieferhöhlen werden Schmerzmittel, kortisonhaltige Nasensprays und/oder schleimlösende Medikamente verschrieben. Nur in seltenen Fällen und wenn Bakterien für die Infektion verantwortlich sind, kommen Antibiotika zum Einsatz.
Bronchitis: Meist erfolgt eine Behandlung mit Medikamenten zur Erweiterung der Atemwege (Beta-Sympathomimetika). Auch hier ist der Einsatz von Antibiotika in den meisten Fällen nicht sinnvoll.
Lungenentzündung: Eine Pneumonie wird meist durch Bakterien verursacht – hier werden Antibiotika verschrieben. Wer aufgrund einer Grippe oder einer Coronavirus-Infektion an einer Lungenentzündung leidet, bekommt zusätzlich antivirale Medikamente. Abhängig vom Schweregrad ist manchmal die Gabe von Sauerstoff über eine Nasenmaske erforderlich.
Bronchiektasen: In diesem Fall wird der Schleimabfluss mithilfe von Inhalation und speziellen Übungen gefördert. Manchmal werden auch Hustenlöser und/oder Medikamenten zur Erweiterung der Atemwege verschrieben. Liegt eine Infektion vor, kommen Antibiotika zum Einsatz. In einigen Fällen wird auch der betroffene Teil der Lunge operativ entfernt.
Verlauf und Prognose
Die grünliche Verfärbung des Schleims ist ein normaler Bestandteil der Immunabwehr bei einer Erkältung. Normalerweise klingt eine solche Erkältung innerhalb von sieben bis zehn Tage ohne Komplikationen ab. Sind eine Nasennebenhöhlenentzündung, eine Bronchitis oder eine Lungenentzündung für die Verfärbung des Schleims verantwortlich, kann sich der Heilungsprozess verlängern und eine Behandlung mit Medikamenten erforderlich machen.
Liegen Bronchiektasen vor, ist die Schleimbildung ein chronisches Phänomen. Dieses kann nur gelindert oder mit einer Operation vollständig beseitigt werden.
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