Oft Ernährung, aber auch Krankheiten schuld

Gewichtszunahme: Gründe für plötzliche Zunahme

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Eine Gewichtszunahme ist die beabsichtigte oder unbeabsichtigte Erhöhung des Körpergewichts. Insbesondere wenn eine plötzliche, starke Zunahme des Gewichts ohne gesteigerten Appetit oder veränderte Nahrungsaufnahme auftritt, sollten die Ursachen abgeklärt werden.

gewichtszunahme
© Getty Images/Nikuwka

Der Körper hat eine starke Tendenz, sein Gewicht stabil zu halten. So lange keine Mangelzustände vorliegen, die ausgeglichen werden müssen, und sich Nahrungszufuhr und Energieverbrauch im Gleichgewicht befinden, wird das Körpergewicht von gesunden Menschen daher nur in engen Grenzen schwanken. Natürliche Ausnahmen stellen zum Beispiel die Gewichtszunahme in der Schwangerschaft, das Wachstum während der Kindheit oder auch der Aufbau von Muskelmasse durch gezieltes Training dar. In diesen Situationen wird zusätzliches Gewebe gebildet, das sich selbstverständlich auf der Waage bemerkbar macht.

Im Überblick:

Plötzliche Gewichtszunahme? Das sind mögliche Ursachen!

Symptom plötzliche Gewichtszunahme

Aus medizinischer Sicht ist eine starke Zunahme des Körpergewichts als mögliches Krankheitssymptom zu deuten, wenn sie ohne erkennbare Ursache oder auch sehr plötzlich erfolgt. Insofern gilt: Erfolgt eine Gewichtszunahme beispielsweise ohne veränderte Essgewohnheiten oder auch trotz unverändertem Appetit, so sollten die Ursachen ärztlich abgeklärt werden. Das gilt vor allem, wenn die Zunahme über einen relativ kurzen Zeitraum erfolgt.

Häufige Ursachen für Gewichtszunahme

Die häufigste Ursache für eine Zunahme des Körpergewichts ist eine übermäßige Energiezufuhr über die Nahrung, zumeist in Form von fett- oder kohlenhydratreichen Mahlzeiten. Doch auch Grunderkrankungen wie beispielsweise eine Schilddrüsenunterfunktion oder eine Herzschwäche sowie bestimmte Medikamente können zu einer Gewichtszunahme führen.

In westlichen Ländern ist der mit Abstand häufigste Grund für eine Zunahme des Körpergewichts in der modernen Ernährung zu suchen. Das bedeutet konkret, dass die Ernährungsweise schlichtweg zu viel Energie (gemessen in Kalorien oder Kilojoule) liefert – meist in Form von Fett oder Kohlehydraten (allen voran Zucker) – die den tatsächlichen Bedarf überschreitet. Die überschüssige Energie aus der Nahrung wird vom Körper als Fett gespeichert. Es entwickelt sich ein mehr oder weniger stark ausgeprägtes Übergewicht, das unter anderem Herz, Kreislauf, Gelenke und den Stoffwechsel belastet.

Weitere Ursachen für eine Gewichtszunahme:

Eine unerklärliche Gewichtszunahme geht nicht in allen Fällen auf Fetteinlagerungen oder Wachstumsvorgänge zurück. Im Rahmen von verschiedenen Erkrankungen wird oft auch vermehrt Wasser im Organismus gespeichert. Dieses macht sich in Gestalt von Ödemen (Schwellungen durch Wassereinlagerung) beispielsweise an den Knöcheln, am Bauch oder in den Lungen bemerkbar.

Ursachen für Wassereinlagerungen sind zum Beispiel:

  • Störungen des Mineral- und Salzhaushalts
  • Herzschwäche (Herzinsuffizienz) – häufig sichtbare Wassereinlagerungen vor allem im Bereich von Knöchel und Unterschenkeln, häufiges Wasserlassen in der Nacht
  • Venenschwäche
  • Leberzirrhose: Bauchwassersucht – deutliche Zunahme des Bauchumfangs in Folge der Wassereinlagerung
  • Nierenerkrankungen (Wassereinlagerungen vor allem im Beinbereich)
  • Schilddrüsenunterfunktion
  • Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus)
  • bestimmte Medikamente wie beispielsweise die Antibabypille (hier gibt die Packungsbeilage Aufschluss)
  • Krebserkrankungen

Gewichtszunahme ärztlich abklären lassen

Um die Ursache einer Gewichtszunahme zu bestimmen, sollten das Ausmaß und die Geschwindigkeit der Gewichtsveränderung möglichst genau bekannt sein. Diese Information können durch Gewichts-, Ernährungs- und Aktivitätsprotokolle gewonnen werden.

Ergibt sich daraus kein Hinweis auf eine Fehlernährung oder weisen zusätzliche Symptome wie Ödeme auf eine andere Ursache der Gewichtszunahme hin, sind weitere Untersuchungen zur Diagnose unverzichtbar.

Wie bei allen Erkrankungen steht auch bei einer unerklärlichen Gewichtszunahme das Arztgespräch am Anfang der Diagnose. Von besonderem Interesse sind dabei:

  • Veränderungen der Ernährungsgewohnheiten
  • verringerte körperliche Aktivität
  • allgemeine Beschwerden, die auf eine körperliche oder seelische Erkrankung hindeuten, wie Antriebslosigkeit (zum Beispiel bei Depression), Schlafstörungen, vermehrter Durst (etwa durch Diabetes mellitus), Heißhungerattacken etc.
  • hormonelle Störungen, Hinweise auf Wechseljahre
  • Einnahme von Medikamenten

Hinweise auf die Ursache der Gewichtszunahme werden in der körperlichen Untersuchung überprüft und ergänzt. Von besonderer Bedeutung ist es dabei, den Körper auf Ödeme zu prüfen. Blut- und Urinuntersuchungen geben Aufschluss über den Zustand von Nieren, Leber und Hormonsystem (unter anderem Zuckerstoffwechsel, Schilddrüsenfunktion). Blutdruck und Herzfunktionsprüfung (EKG, Ultraschall) erlauben erste Rückschlüsse auf die Herzfunktion. Falls erforderlich, werden darüber hinaus weitere Spezialuntersuchungen vorgenommen.

Gewichtszunahme: Behandlung je nach Ursache unterschiedlich

Ernährungsprobleme als Ursache einer Gewichtszunahme erfordern zur Behandlung die Zusammenarbeit von betroffener Person, Arzt*Ärztin und Ernährungsberater*innen. Das Ziel ist dabei, die Ernährung und die körperlichen Aktivität aufeinander abzustimmen und zu optimieren. Andere Ursachen einer Gewichtszunahme, etwa eine Herzschwäche oder Hormonstörungen, werden möglichst zielgerichtet behandelt.

Die Behandlung von Ernährungsfehlern als Ursache einer Gewichtszunahme erfordert von den Betroffenen oft eine Veränderung ihrer Ess- und Lebensgewohnheiten. Das ist nicht leicht und benötigt erfahrungsgemäß einige Wochen konsequenten Durchhaltens, ehe sich eine neue Routine einspielt und das eingeübte Gesundheitsverhalten, etwa eine vielseitigere und fettärmere Ernährung, selbstverständlich wird.

Psychische Erkrankungen als Ursache einer Gewichtszunahme werden durch Psychiater*innen oder Psycholog*innen behandelt. Dabei sollten Betroffene frühzeitig darauf hinweisen, wenn es durch die Erkrankung selbst oder durch deren Therapie (etwa bei einigen Medikamenten gegen Depressionen) zu einer Gewichtszunahme kommt. Oft kann die Therapie angepasst werden, um eine Gewichtszunahme zu verhindern.

Das gilt generell für alle Medikamente, die eine Gewichtszunahme bewirken können. In vielen Fällen können andere Behandlungsmöglichkeiten ausprobiert werden, die das Gewichtsproblem umgehen oder bessern.

Handelt es sich um eine krankheitsbedingte Gewichtszunahme, gilt es, die Ursache gezielt zu behandeln. So zum Beispiel mittels blutdrucksenkender oder das Herz stärkender Mittel bei Herzschwäche, Schilddrüsenhormonen bei Schilddrüsenunterfunktion oder entwässernden Mittel bei Nierenfunktionsstörungen. Schlägt die Therapie an, normalisiert sich in der Regel auch das Problem der Gewichtszunahme.

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