Was tun und wann zum Arzt?

Geschwollene Augen: Ursachen und was bei Lidschwellung hilft

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Der morgendliche Blick in den Spiegel zeigt geschwollene Augen? Meist sind dafür harmlose Ursachen verantwortlich. Was dahintersteckt, welche Hilfe wirkt und wann man mit geschwollenen Augen ärztliche Hilfe aufsuchen sollte.

Geschwollene Augen: Ursachen und was bei Lidschwellung hilft
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Artikelinhalte im Überblick:

Trockene Augen: Hausmittel und Tipps

Wie entstehen geschwollene Augen?

Geschwollene Augen entstehen, wenn sich Flüssigkeit im Unterhautzellgewebe der Augenlider ansammelt. Da die Haut in diesem Bereich besonders dünn und empfindlich ist, sind Wassereinlagerungen dort leicht sichtbar.

Treten Augenschwellungen nur gelegentlich auf – etwa morgens nach dem Aufstehen oder nach dem Weinen – besteht in der Regel kein Grund zur Sorge.

Geschwollene Augen am Morgen

Geschwollene Augen kennen viele Menschen vom morgendlichen Blick in den Spiegel. Oft treten sie nur manchmal auf und verschwinden im Laufe des Tages wieder von selbst. Häufiger Grund für die harmlose Lidschwellung ist die Liegeposition – sie begünstigt, dass sich Flüssigkeit im Gewebe ansammelt.

Ob die Augen im Schlaf anschwellen oder nicht, kann von weiteren Faktoren wie der genetischen Veranlagung, hormonellen Veränderungen im Zyklus oder einem erhöhten Lebensalter abhängen.

Für geschwollene Augen nach dem Aufstehen kommen folgende Ursachen infrage:

  • Liegen: Die Lymphflüssigkeit im Gewebe kann aufgrund der Liegeposition nicht abfließen – es kommt zu einem Lymphstau.

  • Schlafmangel: Zu wenig Schlaf oder Schlafstörungen können zu Augenschwellungen führen.

  • Alkohol oder salzige Speisen am Vorabend: Alkoholkonsum kann ebenso wie salzige Speisen den Fluss der Lymphflüssigkeit beeinträchtigen und für die sichtbaren Einlagerungen am nächsten Morgen verantwortlich sein.

  • Tränensäcke: Auch Tränensäcke können die Augen geschwollen wirken lassen. Bei diesen Schwellungen handelt es sich entweder um erschlafftes Fettgewebe unterhalb der Augen oder um eine Flüssigkeitsansammlung (Lymphödem) infolge einer Störung des Lymphabflusses. Morgens treten Tränensäcke oft besonders auffällig in Erscheinung.

Geschwollene Augen: Ursachen und Tipps

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Krankhafte Ursachen für geschwollene Augen

Eine krankhafte Lidschwellung (Lidödem) liegt unter Umständen vor, wenn ein Augenlid oder beide Augenlider stärker oder anhaltend geschwollen sind. Bei einer nicht-entzündlichen Schwellung der Lider ist die Augenpartie blass, kühl und schmerzlos. Ein entzündliches Lidödem ist zusätzlich gerötet, heiß und die Augenlider schmerzen.

Ursachen für krankhaft geschwollene Augen können sein:

  • Allergische Reaktion: Hausstaub, Pollen, Kosmetika oder Nahrungsmittel können zu geschwollenen Augen führen. Begleitsymptome sind oft Juckreiz, tränende Augen oder eine laufende Nase. Bei massiven Schwellungen (Angioödem) ist ein Besuch in der ärztlichen Praxis dringend angeraten.

  • Entzündungen: Infektionen mit Bakterien oder Viren können zu einem Gerstenkorn, einer Bindehautentzündung oder Lidrandentzündung führen. Diese gehen oft mit Schmerzen, Rötungen und geschwollenen Augen einher.

  • Trockene Augen (Sicca-Syndrom): Neben Symptomen wie einem Fremdkörpergefühl im Auge, schneller Ermüdung der Augen, Brennen, Schmerzen und Rötungen gehören auch geschwollene Augen zu den Symptomen, die auf eine gestörte Produktion der Tränenflüssigkeit hinweisen können.

  • Fremdkörper: Reizungen durch Staub oder Wimpern können die Augenlider anschwellen lassen. Handelt es sich um einen Fremdkörper mit Verletzungspotenzial für das Auge, ist dies ein Fall für die Augenklinik oder den Notruf.

  • Nierenerkrankungen: Probleme mit den Nieren können Ödeme im Gesicht und an den Augen auslösen.

  • Schilddrüsenerkrankungen: Krankheiten der Schilddrüse wie Morbus Basedow können zu Schwellungen und hervortretenden Augäpfeln führen.

  • Herzerkrankungen: Eine mögliche Folge einer Herzinsuffizienz (Herzschwäche) sind Wassereinlagerungen im Körper, auch im Augenbereich.

  • Tumoren: Sehr seltene Ursache, oft mit weiteren Symptomen wie Druckgefühl oder Doppelbildern verbunden.

  • Lidhämatom und Lidemphysem: Blutergüsse oder Sauerstoffansammlungen unter den Augenlidern können nach Verletzungen durch Gewalteinwirkung entstehen und unter anderem Symptome eines Knochenbruchs sein.

Als Begleiterscheinung ernsthafter Allgemeinerkrankungen treten geschwollene Augen nur selten auf. In solchen Fällen sind die Augen häufig chronisch über einen längeren Zeitraum geschwollen und es machen sich zusätzlich weitere Krankheitssymptome bemerkbar.

Diagnose geschwollener Augen: Wann zum Arzt?

Bei einer augenärztlichen Diagnose wird die Ursache festgestellt. Ist eine Allergie für die geschwollenen Augen verantwortlich, kann ein Allergietest veranlasst werden. Bei Verdacht auf eine andere Erkrankung dienen oftmals weitere Untersuchungen wie Bluttests oder bildgebende Verfahren der Diagnosestellung.

Treten in der Schwangerschaft öfter geschwollene Augen auf, sollte dies mit einer*einem Ärztin*Arzt besprochen werden: Verbunden mit anderen Symptomen wie einem erhöhten Blutdruck könnte dies ein Anzeichen für eine Präeklampsie (früher bekannt als Schwangerschaftsvergiftung) sein.

Geschwollene Augen: Therapie richtet sich nach Grunderkrankung

Da geschwollene Augen ein Symptom und keine eigenständige Erkrankung sind, wird in der Therapie die Grunderkrankung behandelt. Ist dies erfolgreich geschehen, bilden sich auch die geschwollenen Augen zurück. Wie genau die Behandlung aussieht, richtet sich nach der Diagnose.

Um allergische Symptome zu lindern, können zum Beispiel antiallergische Wirkstoffe wie Antihistaminika oder kortisonhaltige Arzneimittel helfen. Infektiöse Ursachen bakterieller Natur können mit Antibiotika behandelt werden, zum Beispiel wird eine Entzündung der Bindehaut mit antibiotikahaltigen Augentropfen gelindert.

Hausmittel: Was tun bei geschwollenen Augen?

Sind krankhafte Ursachen für geschwollene Augen ausgeschlossen und es handelt sich dabei lediglich um eine unschöne Erscheinung am Morgen, können Sie selbst etwas dagegen tun:

  • Gesunde Gewohnheiten: Über den Tag verteilt ausreichend Wasser trinken, um Wassereinlagerungen vorzubeugen. Eine salzarme Ernährung sowie der Verzicht auf Alkohol und Nikotin fördern den Lymphfluss und reduzieren Schwellungen.

  • Allergene vermeiden: Bei einer Allergie gegen Kosmetika oder Waschmittel sollten diese konsequent ausgetauscht werden. Bei Pollenallergie hilft es, abends zu duschen und die Haare zu waschen, um Allergene nicht ins Bett zu bringen. Regelmäßiges Wechseln der Bettwäsche ist bei Hausstauballergie empfehlenswert.

  • Genug Schlaf: 7-8 Stunden Schlaf pro Nacht unterstützen die Regeneration und helfen gegen geschwollene Augen. Entspannungstechniken wie Atemübungen oder Meditation können bei Schlafstörungen hilfreich sein.

  • Richtige Schlafposition: Mit leicht erhöhtem Kopf oder Oberkörper schlafen, um einen Lymphstau zu verhindern. Zu hohe Kissen sollten jedoch vermieden werden, um Nacken- und Rückenprobleme auszuschließen.

  • Kühlen: Kalte Kompressen, gekühlte Löffel oder Gurkenscheiben lindern Schwellungen effektiv.

  • Sanft massieren: Sanfte Massagen mit den Fingerspitzen regen zusätzlich den Lymphfluss in der Augenpartie an – am besten von innen nach außen streichen.

  • Augenpflege: Augencremes mit kühlenden Inhaltsstoffen wie Aloe Vera oder Hyaluron wirken abschwellend. Produkte mit Massageeffekt, etwa Roll-ons, unterstützen zusätzlich.

  • Operativer Eingriff: Bei ausgeprägten Tränensäcken kann eine Lidstraffung helfen. Diese erfolgt meist aus ästhetischen Gründen und sollte mit einem Facharzt besprochen werden.

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