Grund zur Sorge?

Gelber Stuhlgang: Was er über die Gesundheit verrät!

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Wer bei sich gelben Stuhlgang bemerkt, fragt sich, was das zu bedeuten hat. Meist sind die Ursachen harmlos und beispielsweise auf die Ernährung zurückzuführen. Gelber Stuhl kann aber auch auf verschiedene gesundheitliche Probleme hinweisen. Mehr über die Ursachen und wann ärztlicher Rat sinnvoll ist!

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© Getty Images/Shisanupong Khankaew

Kurzübersicht: Häufige Fragen und Antworten

Kann gelber Stuhlgang ein Zeichen für Krebs sein? Ja, wenn der Stuhl schmierig ist, glänzt und eine hellere Farbe hat als sonst, kann das theoretisch ein Hinweis auf Bauchspeicheldrüsenkrebs sein. Mit einem Anteil von etwa drei Prozent an allen Krebserkrankungen ist diese Krebsart in Deutschland jedoch relativ selten.

Wann zum Arzt bei gelbem Stuhlgang? Hält der gelbe Stuhlgang länger als eine Woche an oder treten weitere Symptome wie Fieber oder Verdauungsstörungen auf, sollte dringend ärztlicher Rat aufgesucht werden.

Wie wird gelber Kot behandelt? Ist die Veränderung der Stuhlfarbe auf den Verzehr bestimmter Nahrungsmittel zurückzuführen, erfordert dies keine Behandlung. Liegt eine Erkrankung vor, etwa Gallensteine oder eine Bauchspeicheldrüsenentzündung, muss diese behandelt werden.

Artikelinhalte im Überblick:

Stuhlgang: Das verraten Ihnen Farbe, Konsistenz und Geruch

Gelber Stuhlgang: Woher kommt die Farbe?

Normalerweise hat Stuhlgang eine hellbraune bis dunkelbraune Farbe. Für die typische Färbung sind Nahrungsfarbstoffe und Sterkobilin, ein Abbauprodukt des Gallenfarbstoffs Bilirubin, verantwortlich. Wird weniger Gallenflüssigkeit mit dem Nahrungsbrei vermischt, erscheint der Stuhlgang heller. Aber auch der Verzehr bestimmter Nahrungsmittel beeinflusst die Farbe des Kots.

Dabei ist gelb nicht gleich gelb: Die Farbe des Stuhlgangs kann von hellgelb, gelb-weißlich, ockergelb, gelb-grünlich bis orange variieren. Auch die Konsistenz kann sich unterscheiden. So kann gelber Stuhlgang sehr fest, schmierig oder dünnflüssig sein. Manchmal geht die Stuhlveränderung auch mit einem unangenehmen Geruch einher.

Gelber Stuhlgang durch die Ernährung

Abweichungen von der typischen braunen Farbe sind oft ernährungsbedingt. Für eine gelbliche Verfärbung sorgen zum Beispiel Lebensmittel, wie:

  • Milchprodukte,
  • Eier und
  • Stärkeprodukte wie Kartoffeln, Getreide oder Mais.

Auch Menschen, die sich vegetarisch oder vegan ernähren, haben meist einen etwas helleren Stuhlgang. Dies liegt daran, dass sie keine Fleischprodukte essen. Fleisch enthält hohe Mengen an Hämoglobin, der den Stuhlgang eher dunkelbraun erscheinen lässt.

Eine leichte Orangefärbung des Stuhls kann zudem durch den natürlichen Farbstoff Beta-Carotin verursacht werden, der in Karotten, Süßkartoffeln, Kürbis und Blattgemüsen vorkommt. Beta-Carotin ist auch in einigen Nahrungsergänzungsmitteln enthalten.

Gelber Stuhlgang: Krankheiten können Ursache sein

Ein gelber Stuhlgang kann aber auch aus anderen Gründen entstehen. Mögliche Auslöser sind:

  • Infektionen des Magen-Darm-Traktes: Magen-Darm-Infektionen, die mit Durchfall, Übelkeit und Bauchschmerzen einhergehen, sind ebenfalls eine häufige Ursache von gelbem Stuhlgang. Sie können beispielsweise durch Bakterien, Viren oder Parasiten wie Giardien ausgelöst werden. Die meisten Menschen stecken sich bei Reisen in warme Länder mit Giardien an.

  • Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse: Enzyme, die in der Bauchspeicheldrüse (Pankreas) gebildet werden, sind wichtig für die Fettverdauung. Bei Menschen mit chronischer Bauchspeicheldrüsenentzündung, Bauchspeicheldrüsenschwäche oder Bauchspeicheldrüsenkrebs kann die Fettverdauung gestört sein. Der Stuhlgang ist oft heller, klebrig und glänzend (Fettstuhl).

  • Gallenblasenerkrankungen: Liegt zu wenige Gallenflüssigkeit vor, kann dies zu einem hellgelben, schmierigen Stuhl führen. Ursache dafür ist mitunter eine Verstopfung der Gallengänge durch Gallensteine oder eine Entzündung der Gallenblase. Auch nach einer operativen Entfernung der Gallenblase kann es an der Flüssigkeit mangeln.

  • Lebererkrankungen: Erkrankungen der Leber wie eine Leberentzündung (Hepatitis) oder eine Leberzirrhose können zu einer verringerten Produktion oder Ausschüttung von Galle führen.

  • Schädigung der Dünndarmschleimhaut: Ist die Schleimhaut des Dünndarms chronisch entzündet, kann der Körper Nährstoffe wie Fette schlechter aufnehmen (Malabsorption). In der Folge wandern die Fette in den Dickdarm und verursachen Fettstühle. Das kann zum Beispiel bei der Autoimmunkrankheit Zöliakie der Fall sein, bei der das Immunsystem überempfindlich auf den Klebereiweiß Gluten reagiert.

  • Stress: Bei starker Anspannung, etwa vor einer Prüfung, passiert die aufgenommene Nahrung den Verdauungstrakt oft schneller als normal. Auch in diesem Fall kann die Verdauung nicht vollständig ablaufen und der Stuhl erscheint gelb.

Gelber Stuhlgang durch Medikamente

Einige Medikamente können den Stuhlgang gelb färben. Dazu gehören beispielsweise:

Antibiotika bringen das bakterielle Gleichgewicht der Darmflora aus dem Gleichgewicht, wodurch es häufig zu Antibiotika-assoziierte Diarrhö (Durchfall) kommt. Auch bei Pantoprazol ist Durchfall eine häufige Nebenwirkung. Durch die beschleunigte Darmbewegung hat der gelbe Gallenfarbstoff Bilirubin nicht genügend Zeit, sich in Sterkobilin umzuwandeln. Dadurch kann der wässrige Stuhl gelb aussehen.

Ist gelber Stuhl bei Babys und Kleinkindern normal?

Ein gelblicher Stuhl bei Babys nach der Geburt ist in der Regel normal und kein Grund zur Sorge. Der erste, kurz nach der Geburt ausgeschiedene Darminhalt, der auch Kindspech oder Mekonium genannt wird, ist noch pechschwarz. Das liegt daran, dass mit ihm verschiedene Körpersekrete und Hautzellen ausgeschieden werden.

Die weiteren Stuhlentleerungen werden immer heller. Säuglinge, die voll gestillt werden, entwickeln in der Regel einen senfgelben Stuhlgang, der meist weich bis flüssig ist. Erst mit der Einführung von Beikost ändern sich Konsistenz und Stuhlfarbe. Flaschenkinder haben in der Regel einen etwas dunkleren und festeren Stuhl als Babys, die gestillt werden.

Stuhlgang von Babys: Das bedeuten Farbe und Konsistenz

Gelber Stuhl: Wann ist ärztlicher Rat notwendig?

Gelber Stuhl ist in den meisten Fällen harmlos. Ärztlich abgeklärt werden sollte eine Gelbfärbungen des Stuhls allerdings dann, wenn sie über einen längeren Zeitraum auftritt oder weitere Krankheitssymptome hinzukommen, etwa:

  • Durchfall (länger als drei Tage)
  • Übelkeit und Erbrechen
  • Fieber
  • stark übelriechender Stuhlgang
  • Schwellungen und Blähungen im Unterleib
  • Bauchschmerzen
  • anhaltende Müdigkeit

In diesem Fall könnte eine behandlungsbedürftige Erkrankung hinter den Symptomen stecken.

Diagnose und Behandlung bei gelbem Stuhl

In der ärztlichen Praxis werden zunächst Symptome und eventuelle Vorerkrankungen erfragt. Auch die Einnahme von Medikamenten ist von Interesse. Blut- oder Stuhlproben können Aufschluss über mögliche Infektionen sowie die Gesundheit von Leber und Bauchspeicheldrüse geben. Je nach Verdacht können auch bildgebende Verfahren wie Ultraschall oder eine Magen- und/oder Darmspiegelung zum Einsatz kommen.

Die Therapie richtet sich nach der jeweiligen Ursache. Bei einer bakteriellen Infektion verschreiben Ärzt*innen unter Umständen Antibiotika. Eine Person mit Zöliakie muss sich lebenslang glutenfrei ernähren. Auch bei einer Leberentzündung ist eine Umstellung auf eine möglichst fettarme Ernährung ratsam. Wurde Bauchspeicheldrüsenkrebs festgestellt, kann eine Operation oder Chemotherapie notwendig sein.

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