Häufiges Symptom bei Nierenerkrankungen

Flankenschmerzen rechts und links: Was sind die Ursachen?

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Flankenschmerzen können unterschiedlich stark ausgeprägt sein und einen stechenden, ziehenden oder krampfartigen Charakter haben. Welche Ursachen infrage kommen und was gegen Flankenschmerzen hilft.

Frau mit Flankenschmerzen
© iStock.com/Hiraman

Die Flankenschmerzen können links, rechts oder beidseitig am unteren Rumpf auftreten. In der Regel sind die Schmerzen das Symptom einer Grunderkrankung, die oft von weiteren Beschwerden wie Fieber, Abgeschlagenheit oder Rückenschmerzen begleitet werden. Da auch ernsthafte Erkrankungen wie eine Nierenbeckenentzündung oder ein Bandscheibenvorfall hinter Flankenschmerzen stecken können, sollten akute und wiederkehrende Schmerzen vom Arzt abgeklärt werden.

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Flankenschmerzen links, rechts oder beidseitig

Wo genau sich die Schmerzen in der Flanke äußern, ist für die Diagnose ausschlaggebend. Daher sollten Betroffene mit Flankenschmerzen möglichst genau lokalisieren, ob die linke, rechte oder beide Seiten vom Rumpf betroffen sind.

Was Flankenschmerzen links, rechts oder beidseitig bedeuten können:

  • Flankenschmerzen links: Auf der linken Seite liegen die linke Niere und Nebenniere, die Milz und Anteile vom Darm. Einseitige Schmerzen auf der linken Seite deuten also auf Erkrankungen dieser Organe hin.

  • Flankenschmerzen rechts: Bei Schmerzen in der linken Flanke liegt die Ursache vermutlich eher in einer Erkrankung der rechten Niere, der Harnwege, Leber, Gallenblase oder Bauchspeicheldrüse.

  • Flankenschmerzen beidseitig: Sind beide Nieren von der Grunderkrankung betroffen, können die Flankenschmerzen beidseitig auftreten. Auch Verspannungen der Rückenmuskulatur machen sich meistens auf beiden Seiten bemerkbar. Je nachdem, wohin die Bandscheibe rutscht, können sich die Flankenschmerzen bei einem Bandscheibenvorfall rechts, links oder beidseitig bemerkbar machen.

Ursachen für Flankenschmerzen

Nieren und Nebennieren, Gallenblase, Milz und Darm: Im Bauchraum liegen viele innere Organe auf Höhe der Flanken. Auch Muskeln und Nerven verlaufen im Bereich des unteren Rumpfs. Neben Erkrankungen dieser Organe können demnach auch Verspannungen oder ein eingeklemmter Nerv zu Flankenschmerzen führen. Möglich sind auch Unfälle oder Verletzungen im Sport, die zu schmerzenden Flanken führen.

Ursachen für Flankenschmerzen:

  • Bandscheibenvorfall: Die Bandscheibe rutscht aus ihrer natürlichen Halterung und verursacht Rückenschmerzen, die bis in die Flanken ziehen können. Je nach Höhe und Stärke des Bandscheibenvorfalls können die Schmerzen in Arm oder Bein ausstrahlen sowie dort Taubheitsgefühle oder Lähmungen hervorrufen. Bei einem sehr starken Vorfall können die Blasen- und Darmentleerung gestört sein.

  • Bauchspeicheldrüsenentzündung (Pankreatitis): Eine Entzündung der Bauchspeicheldrüse äußert sich in akut auftretenden heftigen Schmerzen im Oberbauch, die bis in die Flanken ziehen können. Weitere Symptome sind Übelkeit, Erbrechen, Blähungen und Fieber.

  • Eingeklemmter Nerv: Wurde im Rücken ein Nerv wie der Ischiasnerv eingeklemmt, zum Beispiel im Rahmen eines Bandscheibenvorfalls, treten Schmerzen in der Flanke auf.

  • Eierstockzysten: An den Eierstöcken können sich durch hormonelle Veränderungen in der Pubertät oder den Wechseljahren flüssigkeitsgefüllte Bläschen bilden. Wenn sie sehr groß werden, ihre Lage verändern oder platzen, können Flankenschmerzen entstehen.

  • Eileiterschwangerschaft (Extrauteringravidität): Eine Schwangerschaft außerhalb der Gebärmutter kann Flankenschmerzen verursachen.

  • Gallenblasenentzündung: Für eine Entzündung der Gallenblase typisch sind dumpfe und drückende Flankenschmerzen, sie können manchmal auch kolikartig sein. Wenn zusätzlich Fieber und Schwindel auftreten, sollte möglichst schnell ein Arzt aufgesucht werden.

  • Gallensteine: Wenn sich Steine in der Gallenblase bilden und in die Gallengänge transportiert werden, sind kolikartige oder krampfartige Schmerzen in der Flanke charakteristisch.

  • Gürtelrose: Die Infektion mit dem Virus Herpes zoster führt zu Entzündungen der Nerven im Bereich der Flanken. Auf der Haut zeigt sich ein gürtelförmiger, sehr schmerzhafter Ausschlag.

  • Menstruation: Manche Frauen leiden unter Regelschmerzen, die vom Unterleib bis in die Flanken ziehen.

  • Nierenbeckenentzündung (Pyelonephritis): Bei dieser schmerzhaften Nierenkrankheit strahlen die Schmerzen oft bis in die Flanken. Der Auslöser kann eine verschleppte Blasenentzündung sein. Häufig treten zusätzlich Schmerzen beim Wasserlassen sowie ein häufiger Harndrang auf. Kommen Fieber, Schweißausbrüche und Erbrechen hinzu, besteht ärztlicher Handlungsbedarf, um einen komplizierten Verlauf zu verhindern.

  • Nierensteine (Nephrolithiasis): Wenn die Steine aus dem Nierenbecken in die Harnleiter wandern, sorgen sie für krampfartige Flankenschmerzen. Begleitet werden die Schmerzen von Übelkeit und Erbrechen, Ärzte sprechen dann von einer Nierenkolik.

  • Verdauungsbeschwerden: Auch Blähungen, bei denen sich Gas im Darm anstaut, können Flankenschmerzen verursachen. Oft sind Menschen mit Reizdarm betroffen.

  • Verspannte Muskulatur: Typischerweise entstehen Verspannungen der unteren Rückenmuskulatur durch eine einseitige Belastung oder langes, starres Sitzen.

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Diagnose von Flankenschmerzen durch den Arzt

In den meisten Fällen sind die Ursachen für Flankenschmerzen harmlos und sie verschwinden von selbst wieder. Wenn neben den Schmerzen zusätzlich weitere Beschwerden wie Fieber, blutiger Urin oder Empfindungsstörungen in Arm oder Bein auftreten, sollten Betroffene schnell einen Arzt aufsuchen.

Er wird im Rahmen der Anamnese nach dem Ort der Schmerzen fragen und ob die Flankenschmerzen einseitig rechts, links oder beidseitig auftreten. Denn die Lokalisation des Schmerzes gibt bereits erste Hinweise auf die Ursache. Außerdem wird der Arzt nach begleitenden Symptomen wie Fieber, Übelkeit, Erbrechen oder Schmerzen beim Wasserlassen. Wenn Betroffene zuvor einen Unfall hatten oder sich eine Sportverletzung zugezogen haben, sollten sie ihren Arzt darüber informieren.

Nach der Anamnese erfolgt die körperliche Untersuchung, dabei klopft der Arzt den Bereich der Nieren auf Schmerzempfindlichkeit ab. Eine Ultraschalluntersuchung zeigt, ob sich Nierensteine oder Gallensteine gebildet haben, mit Magnetresonanztomographie (MRT) und Computertomographie (CT) lassen sich die inneren Organe untersuchen und ein möglicherweise vorhandener Bandscheibenvorfall diagnostizieren. Entzündungen und bakterielle Infektionen können mit einer Urinprobe im Labor diagnostiziert werden. Bei Verdacht auf eine verspannte Rückenmuskulatur oder einen eingeklemmten Nerv erfolgt meist eine orthopädische Untersuchung.

Behandlung von Flankenschmerzen

Die Therapie von Schmerzen in den Flanken richtet sich nach der Ursache und der zugrunde liegenden Erkrankung. Bei einer bakteriellen Nierenbeckenentzündung kann der Arzt Antibiotika verschreiben, ebenso bei einer Blasenentzündung. Hier sollten Betroffene zusätzlich viel trinken, um die Bakterien auszuschwemmen. Nierensteine scheidet der Körper dagegen selbst aus, starke Schmerzen können mit Schmerzmitteln gelindert werden.

Eine Gürtelrose wird in der Regel mit drei Ansätzen behandelt: Schmerzmittel helfen gegen die Flankenschmerzen, ein antivirales Meidkament tötet die verursachenden Viren ab und der Hautausschlag wird lokal mit Gel, Salbe oder Lotion behandelt. Je nachdem, in welchem Stadium die Infektion ist, kommen antiseptische, austrocknende oder juckreizstillende Wirkstoffe infrage. Haben sich bereits Bläschen auf der Haut gebildet, können feuchte Umschläge den Juckreiz lindern.

Sorgen Blähungen oder ein Blähbauch für Flankenschmerzen, können Betroffene eine Wärmflasche oder ein Kirschkernkissen auf den Bauch legen. Auch ein Tee mit Anis, Fenchel, Kümmel oder Pfefferminz hilft gegen das überschüssige Gas im Darm. Kolikartige Schmerzen bei Gallensteinen werden mit Schmerzmitteln oder krampflösenden Arzneien gelindert.

Wärme und Massagen können Verspannungen der Muskulatur wieder lockern. Mit einem ergonomisch passenden Stuhl im Büro oder Homeoffice lassen sich Fehlbelastungen und -haltungen vermeiden. Auch der gezielte Muskelaufbau im Rumpfbereich kann gegen erneute Verspannungen und daraus resultierenden Flankenschmerzen helfen. Ein Bandscheibenvorfall sollte vom Orthopäden individuell behandelt werden. Hier kommen konservative Möglichkeiten wie Bewegung, Entlastung und Physiotherapie oder bei einem schweren Vorfall eine Operation infrage.

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