Anzeichen frühzeitig erkennen

Durchblutungsstörungen: Welche Symptome treten auf?

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Wenn der Blutfluss behindert ist, kommt es zu Durchblutungsstörungen. Das Tückische daran: Anfangs verursachen sie oft noch keine Beschwerden. Welche Risiken das birgt und auf welche Anzeichen Sie achten sollten.

Mann hat Schmerzen in der Wade
© Getty Images/Prostock-Studio

Bei einer Durchblutungsstörung ist der Blutfluss in den Gefäßen behindert. Sie entsteht, wenn ein Gefäß eingeengt (Stenose) oder verschlossen (Okklusion) ist. Dies kann unterschiedliche Ursachen haben und ist meist auf eine Arteriosklerose zurückzuführen. Es können gravierende gesundheitliche Beeinträchtigungen entstehen.

Artikelinhalte im Überblick:

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Was sind Durchblutungsstörungen?

Eine Durchblutungsstörung wird generell als eine mangelnde Durchblutung von Gewebe definiert. In der Fachsprache wird dies als Minderperfusion (Minderdurchblutung) bezeichnet. Die verminderte Durchblutung von Gewebe kann dazu führen, dass Organe nicht mehr ausreichend versorgt werden.

Durchblutungsstörungen können grundsätzlich überall auftreten, da der gesamte Körper von einem Gefäßnetz durchzogen ist. Sie können die Arterien, Venen oder auch die kleinsten Blutgefäße betreffen. Ist der Blutfluss in kleinen Gefäßen wie Arteriolen und Kapillaren beeinträchtigt, handelt es sich um eine Mikrozirkulationsstörung.

Besonders häufig sind die Extremitäten von Durchblutungsstörungen betroffen – vor allem die Beine und Füße, seltener die Arme und Hände. Dann kann eine periphere arterielle Verschlusskrankheit (PAVK) vorliegen. Ist ein Koronargefäß verengt, findet eine mangelnde Durchblutung in den Herzkranzarterien statt und der Herzmuskel wird unter Umständen weniger versorgt. Dies ist etwa bei der koronaren Herzkrankheit (KHK) der Fall.

Anfallartige Durchblutungsstörungen in den Händen, bei denen plötzlich die Finger weiß werden, nennt man Raynaud-Syndrom. Auch die Gefäße der Netzhaut an den Augen können beispielsweise von einer Durchblutungsstörung betroffen sein.

Ursachen von Durchblutungsstörungen

In einem gesunden Blutkreislauf wird sauerstoff- und nährstoffreiches Blut vom Herzen über die Hauptschlagader in die Arterien gepumpt und über diese Gefäße im gesamten Körper verteilt, um alle Organe und die Muskeln damit zu versorgen. Das sauerstoff- und nährstoffarme Blut wird über die Venen zurück zum Herzen transportiert. Dieser Kreislauf ist der Motor des Lebens. Ist der Blutfluss durch die Verengung oder den Verschluss eines Gefäßes behindert, liegt eine Durchblutungsstörung vor.

Mögliche Ursachen für Durchblutungsstörungen auf einen Blick:

  • Arteriosklerose
  • Angiopathie (Erkrankungen der Blutgefäße)
  • Angioneuropathien (funktionelle Durchblutungsstörungen)
  • Thrombose
  • Embolie (eingeschwemmtes Blutgerinnsel)
  • Gefäßspasmus
  • Tumoren

Besonders häufig ist eine Arteriosklerose für Durchblutungsstörungen verantwortlich. Bei einer Arteriosklerose lagern sich Verkalkungen (Plaques) an den Gefäßwänden ab – sie stellen eine Barriere für das fließende Blut dar. Schlimmstenfalls lagern sich an dieser Stelle zusätzlich Blutplättchen an und es entsteht ein Blutgerinnsel (Thrombus). Blutgerinnsel bergen das Risiko, mit dem Blutfluss weitergeschwemmt zu werden und eine lebenswichtige Arterie zu verschließen. Dies kann beispielsweise zu einem Herzinfarkt führen.

Risikofaktoren für Durchblutungsstörungen

Es gibt bestimmte Faktoren, die eine Entstehung von Arteriosklerose und damit auch die Verursachung oder Verschlimmerung von Durchblutungsstörungen begünstigen:

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Gefahren von Durchblutungsstörungen

Kommt es tatsächlich zu einem akuten Gefäßverschluss, kann das schwerwiegende Folgen haben. Denn das betroffene Gewerbe wird nicht mehr mit Sauerstoff versorgt und droht infolgedessen abzusterben. Ein verschlossenes Gefäß muss deshalb so schnell wie möglich geöffnet werden. Im schlimmsten Fall können sonst folgende lebensbedrohliche oder zumindest stark lebenseinschränkende Gefahren auftreten:

Symptome für Durchblutungsstörungen

Das Tückische bei Gefäßerkrankungen: Sie entwickeln sich schleichend und verursachen anfangs noch keine Beschwerden. Erste Anzeichen sollten daher stets ernstgenommen und frühzeitig ärztlich abgeklärt werden – vor allem, wenn bereits Risikofaktoren für Durchblutungsstörungen vorliegen.

Durchblutungsstörungen in den Beinen

Beinschmerzen, Blässe, Taubheitsgefühle oder schlecht heilende Wunden sollten ärztlich untersucht werden – sie könnten erste Hinweise sein. In einem fortgeschritteneren Stadium äußert sich die periphere arterielle Verschlusskrankheit dadurch, dass nur noch kurze Gehstrecken schmerzfrei zurückgelegt werden können. Die Erkrankung wird deshalb auch als Schaufensterkrankheit bezeichnet: Die Schmerzen sind so stark, dass Betroffene nach einigen Schritten eine Pause einlegen müssen – sie gehen nur noch von Schaufenster zu Schaufenster. Das Schaufenster dient dabei oftmals auch als Ausrede, um das Stehenbleiben zu rechtfertigen.

Folgende Symptome treten auf:

  • Stadium I: Keine Beschwerden, die Erkrankung ist oft ein Zufallsbefund.

  • Stadium II: Schmerzen beim Gehen vor allem in den Waden (möglicherweise auch in Oberschenkeln oder Po), die einen zum Stehenbleiben zwingen. Längere Strecken können nicht schmerzfrei gegangen werden.

  • Stadium III: Schmerzen in den Füßen im Ruhezustand beim Liegen – etwa in der Nacht.

  • Stadium IV: Bildung von Geschwüren

Durchblutungsstörungen in Herznähe

Sind die Koronararterien verengt, kann sich das durch eine Angina pectoris (Brustenge) äußern. Sie tritt durch anfallartige Schmerzen und ein Engegefühl in der Brust in Erscheinung. Herzrhythmusstörungen und Atemnot können ebenfalls Symptome sein.

Durchblutungsstörungen im Kopf

Sind Arterien des Gehirns von einer Gefäßverengung betroffen, kann sich die Durchblutungsstörung durch folgende Symptome zeigen: Sehstörungen, plötzliche kurze Blindheit, Doppelbilder, Missempfindungen, Schwächen in Arm und Bein, Lähmungen des Gesichts und Sprachstörungen.

Wichtiger Hinweis: Symptome, die auf einen Herzinfarkt oder einen Schlaganfall hinweisen oder auch plötzlich einsetzende starke Schmerzen in den Beinen, die Anzeichen für einen Beininfarkt sein können, sind ein Notfall. Hier zählt jede Sekunde, um das Gewebe vor dem Absterben zu retten. Bitte kontaktieren Sie unverzüglich den Notruf unter der Rufnummer 112.

Diagnose von Durchblutungsstörungen

Bei Verdacht auf Durchblutungsstörungen kann die hausärztliche Praxis eine erste Anlaufstelle sein. Eine ausführliche Diagnose sowie die Behandlung können dann von entsprechenden Expert*innen durchgeführt werden. Sie finden in den Fachgebieten für Angiologie (Lehre von den Gefäßen), Phlebologie (Venenheilkunde) oder Kardiologie statt (Lehre vom Herzen).

Folgende Untersuchungsmethoden kommen zum Beispiel infrage:

  • Bestimmung des Knöchel-Arm-Index zur Diagnose der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit (Dies ist ein Wert, der sich aus Ultraschall und Blutdruckmessung ergibt.)
  • Blutdruckmessung
  • Ultraschalluntersuchung 
  • Angiografie (radiologische Gefäßuntersuchung)
  • Computertomografie (CT)
  • Magnetresonanztomografie (MRT)

Behandlung von Durchblutungsstörungen

Die Therapie von Durchblutungsstörungen richtet sich nach dem vorliegenden Krankheitsbild im individuellen Fall. Sie ist auch davon abhängig, wie weit fortgeschritten die Störung ist. Zu den Behandlungsmethoden zählen:

  • Beseitigung der Risikofaktoren wie Rauchen oder Übergewicht
  • Bewegung (Spezielles Gehtraining oder passende Bewegungen wie Radfahren, um mobil zu bleiben.)
  • Medikamente (Arzneimittel wie ASS, die als Thrombozytenfunktionshemmer die Verklumpung von Blutplättchen verhindern.)
  • Kathetertherapie (Eine minimal-invasive Methode, um ein Gefäß zum Beispiel mittels Ballon oder Stent aufzudehnen.)
  • Operation (Zum Beispiel eine Bypass-Operation, um die verengten Blutgefäße zu umgehen und einen ungestörten Blutfluss zu gewährleisten.)

Die Deutsche Gesellschaft für Gefäßchirurgie und Gefäßmedizin (DGG) rät ausdrücklich dazu, Außenseitermethoden wie Sauerstoff- oder Eigenbluttherapien zu umgehen, deren Nutzen wissenschaftlich nicht belegt ist.

Vorbeugung von Durchblutungsstörungen

Die beste Vorbeugung von Durchblutungsstörungen ist es, die bekannten Risikofaktoren zu vermeiden. Folgende Tipps sollten dazu befolgt werden:

  • Rauchstopp: Nikotin wirkt sich nachweislich negativ auf die Gefäße aus. Hilfe zum Aufhören bietet zum Beispiel das Deutsche Krebsforschungszentrum in Zusammenarbeit mit der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) unter: www.anbieter-raucherberatung.de.

  • Gesunder Lebensstil: Eine gesunde Ernährung sowie regelmäßige Bewegung halten die Gefäße fit und beugen Durchblutungsstörungen vor. Durch gesunde Fette, hochwertiges Eiweiß und Ballaststoffe auf dem Speiseplan können zu hohe Blutfett- oder Zuckerwerte verhindert werden, die der Gefäßgesundheit schaden. Körperliche Aktivität trainiert die Blutgefäße, macht sie leistungsfähiger und verbessert die Fließeigenschaften des Blutes.

  • Übergewicht reduzieren: Übergewicht begünstigt die Entstehung von Erkrankungen, die Auswirkungen auf lebenswichtige Organe und Funktionen haben. Um effektiv Gewicht zu verlieren und es ohne Jo-Jo-Effekt langfristig zu halten, sollte man sich beraten lassen. Nach ärztlicher Diagnose kann dazu zum Beispiel eine qualifizierte Ernährungsberatung in Anspruch genommen werden.

  • Krankheiten behandeln: Bestehen bereits Erkrankungen wie Diabetes mellitus, die mit einem erhöhten Risiko für Durchblutungsstörungen einhergehen, sollten diese unbedingt konsequent behandelt werden. Es ist daher wichtig, ärztliche Kontrolltermine wahrzunehmen und Medikament wie vorgeschrieben einzunehmen.

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