LGBTQIA+

Pansexualität: Die Liebe zu Menschen

Pansexuelle Personen fühlen sich zu Menschen unabhängig von Geschlecht und sexueller Identität hingezogen. Lange Zeit war die sexuelle Orientierung eher unbekannt, aber spätestens seit sich Sängerin und Schauspielerin Miley Cyrus als pansexuell geoutet hat, fragen sich viele, was genau hinter dem Begriff steckt.

pansexuell
© Getty Images/Vladimir Vladimirov

Kurzübersicht

Was bedeutet pansexuell? Pansexuelle Menschen fühlen sich zu anderen unabhängig von Geschlecht und sexueller Identität hin. Personen, die pansexuell sind, können sexuell und romantisch an Männern, Frauen sowie trans- und non-binären oder intersexuellen Personen interessiert sein.

Im Überblick:

LGBTQ: Flaggen und Bedeutung

Definition: Was ist Pansexualität?

Pansexualität ist eine Form der sexuellen Orientierung, wie auch die Hetero- oder Homosexualität. Bei der Pansexualität gibt es jedoch keine Vorliebe bezüglich des biologischen oder sozialen Geschlechts. Pansexuelle Menschen werden oftmals fälschlicherweise als bisexuell bezeichnet.

Was ist der Unterschied zwischen Bi- und Pansexualität?

Von der Bisexualität grenzt sich Pansexualität dahingehend ab, dass es um den Menschen an sich geht, unabhängig von der Geschlechtsidentität (Gender). Pansexuelle Menschen begehren also eine Person aufgrund ihrer selbst, sie kann dabei männlich, weiblich, divers, intersexuell oder trans sein. Die Vorsilbe "pan" stammt aus dem Griechischen und bedeutet "alles". Pansexuelle Menschen verlieben sich in binäre oder nonbinäre Menschen oder fühlen sich emotional und/oder sexuell zu ihnen hingezogen, unabhängig von veralteten Normen. Bisexuelle Menschen hingegen verlieben sich nur in Männer oder Frauen – also binäre Geschlechter.

Daneben gibt es auch noch die Omnisexualität, die der Pansexualität sehr ähnlich ist. Während bei einer Pansexualität meist keine Gender-Präferenzen vorliegen, fühlen sich omnisexuelle Menschen ebenfalls zu allen Geschlechtern und Gendern hingezogen, verspüren allerdings sehr wohl eine gewisse Vorliebe.

Frage 1 von 7
Haben Sie sich schon mal vorgestellt, einen Menschen des eigenen Geschlechts zu küssen?

Seit wann gibt es den Begriff der Pansexualität?

Der Begriff der Pansexualität stammt aus der Soziologie und Psychologie. Aufgrund des Genderdiskurses und der Transgender-Bewegung gewinnt er zunehmend an Bedeutung, da sich immer mehr Menschen als pansexuell identifizieren und den Begriff entsprechend verwenden.

Da der Begriff der Bisexualität nichtbinäre Menschen ausschließt, wird er von vielen Menschen, die sich mit Gendertheorie und Transidentitätsthemen auseinandersetzen, abgelehnt und als transfeindlich angesehen.

Seit 2015 wird am 24. Mai der Tag der Pansexualität gefeiert. Das Ziel ist, die Entmystifizierung und Sichtbarkeit pansexueller Menschen auch innerhalb der LGBTQIA+-Community (auch LSBTIQ+-Gemeinschaft) zu erhöhen und die Vielfalt zu zelebrieren. Die Flagge der Pansexualität ist rosa-gelb-blau. Rosa steht dabei für Frauen, gelb für nichtbinäre Menschen und blau für Männer.

Wie viele Menschen bezeichnen sich als pansexuell?

Die Zahl der Menschen, die sich als pansexuell definieren, nimmt stetig zu – vor allem unter jungen Menschen. Abzugrenzen sind pansexuelle auch von polysexuellen Menschen. "Poly" steht für viele: Bei der Polysexualität fühlen sich Menschen zu vielen Geschlechtern hingezogen, aber nicht zu allen. In Abgrenzung hierzu können pansexuelle Personen potentiell alle Geschlechter und Geschlechtsidentitäten anziehend finden.

Wie erkenne ich, ob ich pansexuell bin?

Viele pansexuelle Menschen bemerken bereits früh, dass für sie nicht ausschließlich heterosexuelle Beziehungen infrage kommen. Oft wird Pansexualität anfangs mit Bisexualität verwechselt. Es hängt auch vom Umfeld und dem offenen Umgang mit den verschiedenen sexuellen Orientierungen ab, wann ein Mensch sich klar zur Pansexualität bekennen kann und möchte. Pansexuelle Menschen spüren oft, dass sie nicht in gesellschaftliche Raster passen und sind sehr offen im Umgang mit anderen Menschen und hinterfragen klassische Geschlechteridentitäten, da diese für sie in Bezug auf romantische und sexuelle Beziehungen keine Rolle spielen.

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