Gefährlicher Rausch

Krokodil-Droge: Die verheerende Wirkung von Desomorphin

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Krokodil gilt als die gefährlichste Droge der Welt. Der Konsum führt zu abscheulichen Gewebezersetzungen, das Fleisch fault von den Knochen. Abhängige Menschen, die Krokodil einnehmen, haben im Schnitt nur noch ein Jahr zu leben. Was steckt hinter dieser Droge?

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Kurzer Rausch mir schweren Folgen: Die Droge Krokodil erlangte 2011 hohe Aufmerksamkeit, als vor allem in Russland viele Menschen davon abhängig wurden. Die Nebenwirkungen des Heroin-Ersatzes sind enorm. Sie lässt Abhängige regelrecht "verfaulen" und frisst den Körper von innen auf.

Artikelinhalte im Überblick:

Drogen: Das sind die gefährlichsten Arten

Was ist Krokodil?

Hinter dem in der Drogenszene als "Krokodil" – kurz auch "Krok" oder "Croc" – bekannten Stoff verbirgt sich die Substanz Desomorphin (Dihydrodesoxymorphin). Hierbei handelt es sich um ein stark wirksames Opioid, das eng mit Morphin, Codein und Heroin verwandt ist.

Der Name Krokodil stammt von der grünlich-grauen Verfärbung und den Hautschuppen, die an der Einstichstelle der Haut bei Konsument*innen auftreten. Da die Injektion zu großflächigen Haut- und Gewebeschäden führt, wurde Desomorphin in den Medien auch als "fleischfressende" Droge bezeichnet. In Deutschland ist der Besitz oder Handel mit der Droge strafbar.

Krokodil: Aufkommen und Verbreitung der Droge

Desomorphin wurde erstmals 1932 in den USA hergestellt. Ziel war es, ein Schmerzmittel zu finden, dass ein geringes Abhängigkeitspotenzial aufweist. Es stellte sich allerdings heraus, dass Desomorphin eine etwa zehnmal stärkere schmerzlindernde Wirkung als Morphin besitzt und rasch abhängig macht. Deshalb wurde die Substanz in den USA nie verkauft und die Produktion wieder eingestellt. In der Schweiz wurde Desomorphin bis 1981 als Schmerzmittel vertrieben.

Als Rauschmittel kam der Stoff erstmals 2002 auf. Die Droge war vor allem in Russland, Armenien, Georgien, Kasachstan und der Ukraine verbreitet, es wurden aber auch vereinzelte Fälle in anderen europäischen Ländern gemeldet. Vor allem 2011 sorgte die Droge für Schlagzeilen, als viele Heroinabhängige (Junkies) auf die preiswertere Alternative umstiegen. Es wird vermutet, dass aufgrund eines Einbruchs der Opium-Ernte in Afghanistan ein Jahr zuvor das Heroin knapp und damit teuer wurde. Krokodil gilt auch als Droge der Armen, die vor allem von Menschen konsumiert wird, die sich Heroin nicht leisten können.

Wie wird die Krokodil-Droge illegal hergestellt?

Krokodil wird aus Codein, Benzin, Phosphor, Salzsäure, Jod und verschiedenen laugenhaltigen Haushaltsreinigern oder Farbverdünnern hergestellt. Codein ist unter anderem in Hustenmitteln enthalten und in Russland leicht zu beschaffen. Phosphor lässt sich hingegen aus roten Zündholzköpfen gewinnen. Die Herstellung ist relativ einfach und ohne teure Laborgeräte möglich, weshalb die Preise auf dem Drogenmarkt günstig sind. Durch die illegale Herstellung ist das Endprodukt aber meist unrein und enthält weitere giftige Nebenprodukte.

Wie wirkt die Krokodil-Droge?

Die Wirkung von Desomorphin lässt sich mit der von Heroin vergleichen. Krokodil löst bei Betroffenen ebenfalls Euphorie-Schübe aus. Die Wirkung tritt früher ein, hält allerdings weniger lange an. Während der Rauschzustand bei Heroin bis zu acht Stunden andauert, lässt dieser bei Desomorphin bereits nach eineinhalb bis zwei Stunden wieder nach. Dies gilt auch als Ursache dafür, dass Krokodil so schnell abhängig macht. Süchtige spritzen die Droge in der Regel in die Vene oder unter die Haut.

Das macht die Krokodil-Droge so gefährlich

Bereits der einmalige Konsum von Krokodil kann zu schweren neurologischen Schäden führen. Des Weiteren verursacht Desomorphin mitsamt seinen Verunreinigungen schwere Gewebeschädigungen und Venenentzündungen bis hin zu Gefäßverschlüssen. Im fortgeschrittenen Stadium wird die Haut und das darunterliegende Gewebe zerstört. Rund um die Einstichstelle (Injektionsstelle) bilden sich eitrige Wunden und Löcher. Verwesung (Gangrän) und Absterben von Gewebe (Nekrosen) sind keine Seltenheit. Oftmals müssen Körperteile auch amputiert werden.

Zu den weiteren Folgeschäden von Krokodil gehören unter anderem:

Die durchschnittliche Überlebensdauer von Konsument*innen, welche Krokodil regelmäßig intravenös spritzen, beträgt Fachleuten zufolge nur ein bis drei Jahre.

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