Heilerde gewinnt man aus speziellem Löss, der fein zermahlen wird. Aufgrund ihrer mineralstoffreichen Zusammensetzung gilt Heilerde als wirksamer Helfer gegen allerlei Beschwerden, etwa gegen Sodbrennen, Insektenstiche oder Schweißgeruch. Ob als Paste, Maske oder Wickel: So wenden Sie das traditionsreiche Hausmittel an.
Heilerde: Wirkung, Anwendung, Rezepte
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Heilerde wirkt innerlich und äußerlich
Heilerde kommt bei vielfältigen Symptomen zum Einsatz. Ihr Vorteil ist, dass sie Stoffe besonders gut binden kann. Dazu gehören etwa überschüssige Säure im Magen, aber auch Bakterien oder überflüssiger Talg auf der Haut. Neben der inneren Anwendung erzielt Heilerde daher auch von außen Wirkung.
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Heilerde trinken
Die klassische Anwendung der Heilerde besteht in der Einnahme: Ein bis zwei Esslöffel werden in ein halbes Glas Wasser eingerührt und in kleinen Schlucken getrunken. Durch die Säurebindung im Magen können zum Beispiel Sodbrennen, Reizmagen, Verdauungsbeschwerden und Durchfall gelindert werden.
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Maske gegen Hautbeschwerden
Eine Gesichtsmaske gegen Akne und andere Hautunreinheiten lässt sich ganz einfach mit Heilerde und Wasser oder Tee (zum Beispiel mit grünem oder Kamillentee) anrühren. Das Ganze trägt man auf die betroffenen Hautstellen auf und lässt es etwa 20 Minuten trocknen. Danach wird die Maske mit lauwarmem Wasser abgewaschen. Weil die Haut dabei entfettet wird – ein erwünschter Effekt bei Unreinheiten –, kann sie nach der Anwendung spannen. Am besten fügt man der Maske bereits vorher einen Tropfen Olivenöl hinzu oder versorgt die Haut hinterher mit Feuchtigkeit. Dabei verzichtet man lieber auf solche Cremes, die die Poren wieder verstopfen können.
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Peeling
Viele Peelings aus dem Drogeriemarkt enthalten unerwünschte Stoffe, etwa Mikroplastik, das die Umwelt verschmutzt und sich in unserem Ökosystem anreichert. Auf solche Produkte kann man ohne Weiteres verzichten, denn ein Peeling ist ganz schnell selbst gemacht – aus natürlichen Zutaten. Bewährt haben sich Mischungen aus Honig und Zucker oder Kaffeesatz, aber auch Heilerde eignet sich: Am einfachsten geht es, wenn man das Peeling mit der eben beschriebenen Gesichtsmaske verbindet. Statt die getrocknete Heilerde abzuwaschen, wird sie sanft abgerubbelt, was Hautschüppchen entfernt.
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Wickel und Umschläge mit Heilerde
Ein Umschlag mit Heilerde wirkt kühlend, juckreizlindernd und bindet Keime wie auch entzündungsfördernde Substanzen. Beliebt ist er daher gegen Neurodermitis und Schuppenflechte, aber auch bei Sportverletzungen. Prellungen, Quetschungen oder verstauchten Gliedmaßen behandelt man am besten mit einem kalten Wickel, der Entzündungen, Schwellungen und Schmerzen lindert. Bei Nackenschmerzen oder Arthrose sind dagegen warme Wickel schmerzlindernd. Die Heilerde wird in beiden Fällen mit Wasser zu einer Paste angerührt und auf größeren Flächen bleistiftdick, auf kleinen Flächen fingerdick aufgetragen. Das Ganze umwickelt man mit einem feuchten Tuch, über das ein weiteres Tuch aus luftdurchlässigem Material wie Leinen oder Baumwolle gelegt wird.
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Paste bei wunder Haut und Verletzungen
Eine Paste mit Heilerde lässt sich außerdem gegen Verbrennungen, Sonnenbrand, Insektenstiche, Blasen oder zur Entschlackung anfertigen. Einfach auf die betroffenen Stellen auftragen und wie im vorigen Bild beschrieben umwickeln.
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Heilerde-Bad
Heilerde als Badezusatz regt die Durchblutung an und lindert Juckreiz, was sich ebenso wie der Wickel günstig bei Neurodermitis oder Psoriasis auswirkt. Für ein Vollbad benötigen Sie acht bis zehn Esslöffel Heilerde. Baden Sie nicht länger als 15 bis 20 Minuten und duschen Sie die Heilerde danach mit klarem Wasser ab. Auch Sitzbäder (fünf Esslöffel Heilerde) sind möglich.
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Heilerde zur Mundpflege
Entzündungen des Zahnfleischs oder der Mundschleimhaut lassen sich mit einer Gurgellösung lindern. Rühren Sie einen Esslöffel Heilerde in ein halbes Glas Kamillentee, gurgeln und spülen Sie damit Ihren Mund. Am besten wenden Sie die Gurgellösung mehrere Tage lang mehrmals täglich an, bis die Beschwerden abgeklungen sind.
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Heilerde bei gereizter Kopfhaut
Ist die Kopfhaut aus dem Gleichgewicht – zum Beispiel durch zu häufiges Haarewaschen oder aggressive Pflegeprodukte –, verwenden Sie statt Shampoo eine Mischung aus einem Esslöffel Heilerde und einem Liter Wasser. Diese können Sie gleich ausspülen oder bis zu 20 Minuten einwirken lassen.
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Detox gegen Schweißgeruch
Weil Heilerde Bakterien bindet und desodorierend wirkt, eignet sie sich auch als Detox-Kur bei Achsel- und Fußschweiß. Für die Achseln eine Paste anrühren und unter den Armen verteilen. Die Maske sollte bis zu 20 Minuten einwirken. Während dieser Wartezeit sollte man sich möglichst wenig durch die Wohnung bewegen, da die getrocknete Heilerde bröselt. Danach wird die Paste abgewaschen. Erfahrungen mit dieser Detox-Kur findet man in sozialen Medien wie YouTube: Die Geruchsbildung werde nachhaltig vermindert, finden Anwender. Für viele eine Möglichkeit, auf (selbstgemachtes) Deo ohne Aluminium umzusteigen. Gegen Schweißfüße eignet sich ein Fußbad besser. Dazu drei Esslöffel Heilerde in einem geeigneten Behältnis mit Wasser verrühren und 20 Minuten die Füße darin baden.