Blähbauch (Meteorismus): Ursachen und was hilft
Nach höchsten wissenschaftlichen Standards verfasst und von Expert*innen geprüftEin Blähbauch (Meteorismus) entsteht, wenn zu viel Luft im Bauchraum ist. Viele Menschen leiden regelmäßig darunter. Was die Ursachen sind, was Sie tun können und wie Sie ihn dauerhaft loswerden.
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Bei einem Blähbauch (Meteorismus) befindet sich zu viel Luft im Magen-Darm-Trakt: Es drückt, kommt zu häufigem Aufstoßen und der Bauch ist äußerlich sichtbar aufgebläht zu einer kleinen Kugel, die bei Frauen sogar so aussehen kann, als seien sie schwanger. Wer unter einem Blähbauch leidet, fühlt sich unwohl und möchte ihn schnell loswerden. Der Bauch fühlt sich aufgedunsen und vergrößert an. Nur manchmal ist ein Blähbauch auch begleitet von quälenden Blähungen.
Im Überblick:
Ursachen für einen Blähbauch
Ein Blähbauch ist aus medizinischer Sicht abzugrenzen von einfachen Blähungen (Flatulenzen). Auch gesunde Menschen leiden gelegentlich darunter, jedoch sind Menschen mit funktionellen Verdauungsstörungen wie dem Reizdarmsyndrom davon besonders stark betroffen.
Weitere mögliche Ursachen für einen Blähbauch sind:
- Luftschlucken bei zu schnellem Essen und Trinken
- blähende Nahrungsmittel
- Laktoseintoleranz
- Zöliakie
- bakterielle Fehlbesiedelung des Dünndarms
- Glutensensitivität
- bestimmte Medikamente wie Antibiotika
Seltenere Ursachen sind weiterhin:
- Morbus Whipple
- Pankreasinsuffizienz
- Rechtsherzinsuffizienz
- Ileus (Darmverschluss)
- Kurzdarmsyndrom
- postoperativ nach Eingriffen im Bauchraum
Symptome des Blähbauchs
Typisch sind beim Blähbauch zusätzlich zum aufgeblähten Gefühl im Bauch folgende Symptome:
- Luftaufstoßen
- Flatulenz
- Magendrücken und Völlegefühl
- Darmgeräusche
- Verstopfung
- Schmerzen im Bereich der Herzgegend und am linken Rippenbogen
Die Schmerzen beim Blähbauch entstehen durch Gasansammlungen im Magen und/oder Darm. Bezogen auf den Darm hat sich aber gezeigt, dass die Beschwerden nur selten mit einem tatsächlich erhöhten Gasgehalt im Magen-Darm-Trakt einhergehen. Oft handelt es sich um Bewegungsstörungen (Motilitätsstörungen) des Darms oder eine erhöhte Sensibilität für normale Spannungen des Darms, die im normalen Verdauungsprozess auftreten.
Wann ärztlichen Rat suchen bei Meteorismus?
Wenn der Blähbauch häufig auftritt und nicht durch blähende Lebensmittel verursacht wurde, ist es sinnvoll, dies ärztlich abklären zu lassen. Auch ältere Menschen, die unter Meteorismus leiden, der mit Gewichtsabnahme, Erbrechen, Durchfall oder Blut im Stuhl einhergeht, sollten sich unbedingt an ihre*n Hausärztin*Hausarzt wenden, um die Ursachen für den Blähbauch abzuklären.
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Was hilft bei Blähbauch?
Bei einem akuten Blähbauch können Präbiotika und Probiotika helfen, die Gase im Darm abzubauen. Wenn der Blähbauch mit Verstopfung einhergeht, kann es hilfreich sein, die Verdauung in Schwung zu bringen. Hier haben sich beispielsweise Flohsamenschalen (Psyllium) in Untersuchungen als hilfreich erwiesen. Dazu muss unbedingt ausreichend Flüssigkeit aufgenommen werden, da Flohsamenschalen sonst nicht quellen und die Verstopfung sogar noch verstärken können.
Weitere Tipps bei Blähbauch sind:
- Fenchel- oder Kümmelsamen kauen
- Pfefferminz-, Fenchel-, Anis- oder Kümmeltee trinken
- Ingwer roh essen oder als Tee
- Wärmflasche auf den Bauch
- Bewegung bringt den trägen Darm in Schwung
- Silikon-Dioxid-Mixturen aus der Apotheke wirken entschäumend, wenn wirklich zu viele Gase im Bauchraum sind
Wer zu einem Blähbauch neigt, sollte keinesfalls darmhemmende Medikamente einnehmen, da diese die Darmtätigkeit zusätzlich verlangsamen und so einen Blähbauch fördern.
Blähbauch vermeiden und vorbeugen
Wenn dem aufgeblähten Bauch keine ernste Ursache zugrunde liegt, können ein paar Tipps helfen, einen Blähbauch zu vermeiden:
- langsames Essen ohne Stress, gründlich kauen
- unregelmäßiges und übermäßiges Essen vermeiden
- hastiges Trinken und stark kohlensäurehaltige Getränke vermeiden
- nicht Rauchen, kein Alkohol
- kein Kaugummi kauen
- stark blähende Lebensmittel wie Kohl, Hülsenfrüchte, Pflaumen und Vollkornbrot vermeiden (kann individuell unterschiedlich sein)
- Süßstoff vermeiden
- Entspannungsmethoden wie autogenes Training bauen Stress ab
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