Hilfe für Magen und Darm

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Sodbrennen, Übelkeit und Völlegefühl sind häufige Beschwerden des Magens. Oft ziehen diese bis in den Darm oder entstehen erst dort: Blähungen, Durchfall und Verstopfung.

Frau liegt mit Bauchschmerzen auf dem Sofa
© iStock.com/Vertigo3d

Die Verdauungsorgane Magen und Darm übernehmen vielfältige Funktionen: Sie zerlegen Nahrung in ihre Bestandteile, nehmen die verdaulichen Anteile zur Energiegewinnung auf, scheiden Unverdauliches aus und regulieren den Wasserhaushalt des Körpers. Geraten Magen und Darm aus dem Gleichgewicht, machen sich im Alltag typische Symptome bemerkbar.

Artikelinhalt im Überblick:

Hausmittel gegen Übelkeit: Das beruhigt den flauen Magen

Typische Symptome bei Magen-Darm-Beschwerden

Erkrankungen der Verdauungsorgane Magen und Darm äußern sich häufig in charakteristischen Symptomen:

  • Bauchschmerzen: Schmerzen im Bauchraum.

  • Blähungen: Übermäßige Ansammlung von Darmgasen, die den Bauch aufblähen.

  • Durchfall: Mehr als drei Stuhlentleerungen pro Tag, sehr weiche bis flüssige Konsistenz und/oder erhöhte Stuhlmenge.

  • Erbrechen: Ruckweise Entleerung von Mageninhalt über Speiseröhre und Mund.

  • Magenschmerzen: Schmerzen, die vom Magen ausgehen.

  • Sodbrennen: Stechender Schmerz im Brustbereich, der von saurem Aufstoßen (Reflux) begleitet wird.

  • Übelkeit: Flaues Gefühl im Magen, das vom Brechzentrum im Gehirn ausgelöst wird und vermehrter Speichefluss.

  • Verstopfung: Weniger als drei Stuhlgänge pro Woche, harter bis klumpiger Stuhl und/oder starkes Pressen beim Stuhlgang.

  • Völlegefühl: Das Magendrücken äußert sich durch übermäßige Füllung oder Gespanntheit des Magens.

Diese Symptome werden häufig von folgendenen Erkrankungen ausgelöst: Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen wie Morbus Crohn und Colitis ulcerosa, Magen-Darm-Grippe oder Reizmagen und Reizdarm. Probleme mit Magen und Darm behandeln der Hausarzt oder der Gastroenterologe.

Erste Hilfe gegen Sodbrennen

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Warum Magen und Darm aus dem Gleichgewicht geraten

Eine Vielzahl von Ursachen kann die normale, geregelte Verdauung durcheinanderbringen. Zu den häufigsten zählen:

  • Angst, Anspannung, Nervosität
  • andere Grunderkrankung
  • Fehlernährung
  • Genetische Veranlagung
  • Infektionen mit Viren oder Bakterien
  • Mangelnde Bewegung
  • Stress, Überlastung
  • Unverträglichkeiten von Lebensmitteln, Allergien

Wenn innere und äußere Faktoren auf Magen und Darm einwirken, entstehen Beschwerden wie Völlegefühl, Bauchschmerzen oder Durchfall. Neben verdauungstypischen Beschwerden entwickelt der Körper bei Nährstoffmangel auch begleitende Symptome. Zum Beispiel eine Neigung zu blauen Flecken beim Mangel der Vitamine B und K, Muskelkrämpfe bei Magnesiummangel oder Müdigkeit bei Eisenmangel.

Sind Viren und Bakterien für die Magen-Darm-Beschwerden verantwortlich, sprechen Mediziner von einer Magen-Darm-Grippe, für die Brechdurchfall typisch ist. Sie entsteht meist durch eine Infektion mit Noro-, Rota-, Astro- oder Adenoviren – die Folge ist eine Entzündung (Gastroenteritis). Die Symptome wie Übelkeit, Erbrechen und Durchfall sind heftig, dauern in der Regel aber nur Stunden bis wenige Tage an.  

Welche Aufgabe hat der Magen?

Der Magen ist ein durchschnittlich 1,5 Liter fassendes Hohlorgan, das aus Muskeln und Drüsen besteht. Die Drüsen des Magens bilden:

  • Salzsäure: Sie säuert den Speisebrei an, leitet die Eiweißverdauung ein und tötet Mikroorganismen ab.

  • Magenschleim: Er schützt die Magenwand vor der Salzsäure im Inneren, damit sich der Magen nicht selbst verdaut.

  • Eiweißspaltende Enzyme: Sie zerlegen Proteine in ihre einzelnen Bestandteile.

  • Intrinsic-Faktor: Er ist für die Aufnahme von Vitamin B12 im Darm notwendig.

Wie lange der Speisebrei im Magen verbleibt, hängt davon ab, wie gut er vorgekaut wurde und aus welchen Bestandteilen er besteht: leichtverdauliche Lebensmittel wie Flüssigkeiten oder zuckerreiche Nahrung werden schneller weiter transportiert, schwerverdauliche Speisen mit Eiweiß und Fetten müssen länger auf die Darmpassage vorbereitet werden. Portionsweise wird die anverdaute Nahrung durch einen ringförmigen Muskel am Magenausgang, den Magenpförtner (Pylorus), abgegeben.

Auch die Tageszeit ist für die Funktion des Magens entscheidend: In den Abendstunden werden die Bewegungen der Magenwand langsamer und die Drüsen geben weniger Verdauungsflüssigkeiten ab. Im Schlaf stellt der Magen seine Tätigkeit vollständig ein. So verbleibt der Speisebrei bis zum nächsten Morgen im Magen, belastet beim Schlafen und kann zu gären beginnen. Das wiederum führt zu Magenschmerzen, Völlegefühl, Sodbrennen und Aufstoßen.

Der Darm: Zentrales Verdauungsorgan

Beim erwachsenen Menschen ist der gesamte Darm acht Meter lang. Die Darmoberfläche beträgt ausgebreitet 400 bis 500 Quadratmeter, das entspricht der Grundfläche eines Basketballfeldes.

Der Darm untergliedert sich in drei wesentliche Bestandteile: den Dünndarm, den Dickdarm und den Mastdarm. Hauptaufgabe des Dünndarms ist die Aufnahme von Nährstoffen und Wasser. Der Dickdarm beginnt genau dort, wo sich auch der Blinddarm befindet. Im Dickdarm werden durch Wasserentzug nicht verdaute Nahrungsbestandteile eingedickt. Eine zunehmende Füllung des Darms löst schließlich reflexartig die Entleerung aus. Die letzten 15 bis 20 Zentimeter des Darms werden als Rektum bezeichnet (Mastdarm). An dessen Ende sitzt der Schließmuskel, der den Darm nach außen abschließt.

Darmflora: Mikrobiom ist wichtiger Teil des Immunsystems

Der Darm ist nicht nur für die Verdauung zuständig, sondern spielt auch eine wichtige Rolle im körpereigenen Immunsystem. Auf der Darmwand siedeln etwa 100 Billionen Bakterien verschiedener Arten. In der Gesamtheit wird es als Mikrobiom bezeichnet. Unsere Darmflora spaltet unverdauliche Nahrungsreste und wehrt krankmachende Keime ab. Medikamente wie Antibiotika oder Hormone können die Darmflora schädigen und schwächen dadurch die Immunabwehr des Körpers.

Auch für ein stabiles Immunsystem ist eine geregelte Verdauung wichtig. Denn ein träges Verdauungssystem bis hin zu Verstopfung kann das Wachstum von schädlichen Darmbakterien fördern. Zudem ist regelmäßiger Stuhlgang unerlässlich, um Stoffwechselprodukte oder giftige Stoffe auszuscheiden.

Gerät das Mikrobiom aus dem Gleichgewicht, ist das gesamte Immunsystem geschwächt. Eine Darmsanierung mit Präbiotika und Probiotika kann die geschädigte Darmflora wieder aufbauen. Sie enthalten probiotische Keime, die eine günstige Umgebung für die Darmbakterien schaffen und auf diesem Weg Immunsystem und Verdauung wieder in Schwung bringen.

Nervensystem im Darm – das Bauchhirn

Mehr als 100 Millionen Nervenzellen umspannen den Verdauungstrakt wie ein dünnes Netz. Das sind mehr Zellen, als das gesamte Rückenmark besitzt. Dieses autonome Nervensystem hat die gleichen Zelltypen, Neurotransmitter und Rezeptoren wie das zentrale Nervensystem. Das erklärt, warum der Darm sehr sensibel auf äußere und psychosomatische Einflüsse reagiert: Er hat entscheidenden Anteil an dem, was als Intuition bezeichnet wird. Der Darm fungiert als Zweithirn, das über Nervenzellen Informationen aus dem Körper aufnimmt.

Hormone, die im Darmhirn ausgeschüttet werden, können auf direktem Weg das Gehirn beeinflussen. Mediziner sprechen von der Darm-Hirn-Achse. So wirken sich biochemische Prozesse im Darm unmittelbar auf die Gefühls- und Stimmungslage aus. Der Informationsfluss funktioniert jedoch auch in umgekehrter Richtung. Im Gehirn gebildete Hormone wie die Glückshormone Serotonin und Dopamin oder auch Stresshormone können über das Darmhirn die Darmtätigkeit beeinflussen und so für die sprichwörtlichen "Schmetterlinge im Bauch" oder aber für Durchfall und Blähungen verantwortlich sein.

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