Erste Anzeichen einer Schwangerschaft
Nach höchsten wissenschaftlichen Standards verfasst und von Expert*innen geprüftSchon bevor die Regel ausbleibt, verspüren manche Frauen, dass etwas anders ist: Brustspannen, Übelkeit, Müdigkeit und weitere Symptome können eine Schwangerschaft ankündigen. Welche ersten Symptome noch darauf hindeuten können, dass Sie ein Kind bekommen und wann ein Schwangerschaftstest sinnvoll ist.
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Anzeichen einer Schwangerschaft äußern sich nicht immer gleich. Einige Frauen spüren bereits kurz nach dem Eisprung, dass sie schwanger sind, auch wenn noch keine großartigen körperlichen Veränderungen auftreten. Sie fühlen, dass irgendetwas anders ist als sonst. Häufig ist dies der Fall bei Frauen, die bereits Mutter sind. Andere Frauen erkennen die Anzeichen einer Schwangerschaft dagegen erst, wenn deutliche Veränderungen auftreten.
Artikelinhalte im Überblick:
- Wann erste Schwangerschaftsanzeichen?
- Unsichere Schwangerschaftsanzeichen
- Wahrscheinliche Schwangerschaftsanzeichen
- Sichere Schwangerschaftsanzeichen
Ab wann treten erste Schwangerschaftsanzeichen auf?
Erste Anzeichen einer Schwangerschaft können frühestens fünf bis sechs Tage nach der Befruchtung bemerkt werden. Grund dafür sind hormonelle Veränderungen. Der Körper produziert unter anderem das Schwangerschaftshormon HCG (humanes Choriongonadotropin), welches zu Veränderungen des Stoffwechsels führt. Allerdings ähneln Schwangerschaftssymptome zu diesem Zeitpunkt in vielen Fällen den üblichen Beschwerden während der zweiten Zyklushälfte.
Das zweite wichtige Schwangerschaftshormon ist das Gelbkörperhormon Progesteron. Es sorgt dafür, dass nach dem Eisprung die Gebärmutterschleimhaut aufgebaut wird, sich die befruchtete Eizelle einnisten kann und gut ernährt wird. Durch die Ausschüttung des Hormons steigt die Körpertemperatur bei Frauen leicht an. Auch nach der Einnistung produziert der Körper weiter Progesteron.
Frühe unsichere Anzeichen einer Schwangerschaft
Die hormonellen Veränderungen nach der Einnistung führen dazu, dass Frauen mit hoher Sensibilität zum eigenen Körper unter Umständen einige Schwangerschaftsanzeichen noch vor dem Zeitpunkt der üblichen Regelblutung bemerken können. Dazu gehören:
Spannungsgefühl in der Brust: Die Brüste schwellen an, die Brustwarzen sind praller und härter als gewöhnlich, die Brustwarzenhöfe werden größer und dunkler. Diese Veränderungen dienen der Vorbereitung der Milchproduktion und zum Stillen. Sie beginnen häufig bereits wenige Tage nach der Befruchtung.
Bauchziehen: Bauchschmerzen oder ein Ziehen im Unterleib entstehen durch Veränderungen in der Gebärmutter. Die Unterbauchschmerzen lassen sich jedoch leicht mit Regelschmerzen verwechseln.
Schmierblutung: Manchmal ist auch die sogenannte Einnistungsblutung ein erster Hinweis, dass eine Schwangerschaft besteht. Dabei handelt es sich um eine ungefährliche Blutung, die mit Schmerzen (Nidationsschmerz) einhergehen kann. Sie tritt auf, weil bei der Einnistung der befruchteten Eizelle kleine Blutgefäße in der Gebärmutterschleimhaut verletzt werden können. Im Vergleich zur Menstruation ist die Blutung nur leicht und hält nur ein bis zwei Tage an.
Vermehrter Ausfluss: Aufgrund der Hormonveränderungen ist auch vermehrter Ausfluss ein typisches Anzeichen einer Frühschwangerschaft. Der Scheidenausfluss ist in der Regel geruch- und farblos und nicht mit Beschwerden verbunden.
Müdigkeit: Schon vor Ausbleiben der Periode fühlen sich schwangere Frauen meist häufig erschöpft und haben ein erhöhtes Schlafbedürfnis. Das liegt an der vermehrten Ausschüttung von Progesteron, welches eine beruhigende, entspannende und somit auch einschläfernde Wirkung hat.
Blutdruckschwankungen: Der erhöhte Progesteronspiegel führt mitunter zu einem plötzlichen Absinken des Blutdrucks. Zu den ersten Anzeichen einer Schwangerschaft können daher auch Schwindel und Kreislaufprobleme gehören.
Ungewohnter Appetit oder Ekel, Geruchsempfindlichkeit: Während einige Frauen plötzlich vermehrt Heißhunger auf Nahrungsmittel haben, die sonst selten auf dem Speiseplan landen, leiden andere an Appetitlosigkeit. Stark gewürzte Speisen oder intensive Gerüche (wie Parfüms) können zudem einen regelrechten Ekel hervorrufen. Einige Frauen berichten zudem von einem metallischen Geschmack im Mund.
Verstärkter Harndrang: Die stärkere Durchblutung des Beckenbodens und die muskelentspannende Wirkung des Progesterons können dazu führen, dass schwangere Frauen häufiger auf die Toilette müssen. Später drückt die wachsende Gebärmutter auf die Blase der Frau.
Magen-Darm-Beschwerden: Die Hormone beeinflussen auch die Darmtätigkeit: Sowohl Verstopfungen und Blähungen als auch zwischenzeitlicher Durchfall sind zu Beginn der Schwangerschaft möglich. Übelkeit und Erbrechen treten hingegen meist erst ab der fünften bis sechsten Schwangerschaftswoche auf.
Stimmungsschwankungen: Launenhaftigkeit oder seelische Empfindlichkeit mit Weinanfällen sind auf die Umstellung des Hormonhaushaltes zurückzuführen. Schwangere Frauen sind oft schneller reizbar oder müssen häufiger weinen.
Nicht bei jeder Frau treten alle Anzeichen auf. Zudem können für diese unspezifischen Schwangerschaftssymptome auch andere Faktoren (beispielsweise Infekte oder Verdauungsprobleme) verantwortlich sein. Es handelt sich deshalb um nur um vage Hinweise auf eine mögliche Schwangerschaft.
Wahrscheinliche Anzeichen einer Schwangerschaft
Eines der deutlicheren Anzeichen einer Schwangerschaft ist das Ausbleiben der Menstruation. Der Eisprung findet etwa in der Mitte des Zyklus statt. Wenn es während dieser engen Zeitspanne der fruchtbaren Tage zu ungeschütztem Geschlechtsverkehr gekommen ist, ist bei ausbleibender Periode die Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft hoch. Es handelt sich jedoch nicht um ein sicheres Indiz, da die Periode auch aus anderen Gründen wie Stress oder einer Ernährungsumstellung ausbleiben kann.
Frauen, die regelmäßig ihre Körpertemperatur nach dem Aufstehen messen, können diese als zusätzlichen Hinweis heranziehen. Die Basaltemperatur steigt mit dem Eisprung um etwa 0,5 Grad Celsius an. Findet keine Befruchtung statt, sinkt die Basaltemperatur kurz vor Einsetzen der Periode wieder ab. Bleibt sie jedoch auf erhöhtem Niveau, ist dies ein weiteres Anzeichen für eine Schwangerschaft.
Schwangerschaftstest: Wie sicher ist das Ergebnis?
Mit einem Schwangerschaftstest für zuhause, den es in Apotheken und Drogerien gibt, wird das Hormon HCG im Urin nachgewiesen. Eine zuverlässige Aussage, ob eine Schwangerschaft vorliegt, liefern die meisten Selbsttests jedoch erst ab dem zweiten Tag nach dem Ausbleiben der Regel. Ganz sicher kann man sich jedoch mit dem Test auch nicht sein. Es treten zum Beispiel falsch-negative Ergebnisse auf, wenn der Test nicht sensibel genug ist.
Seit einiger Zeit sind auch Tests im Handel erhältlich, die bereits ab dem fünften oder sechsten Tag nach der Befruchtung Ergebnisse liefern sollen. Bei diesen Frühtests liegt die Fehlerquote jedoch sehr hoch. Auch kann der Frühtest zwar eine Einnistung anzeigen, es kann aber später trotzdem eine Regelblutung stattfinden, wenn der Körper die befruchtete Eizelle abgestoßen und die Frühschwangerschaft beendet hat.
Sichere Schwangerschaftsanzeichen
Um nach den ersten Anzeichen einer Schwangerschaft den Verdacht zu bestätigen, sollte ein Termin in einer gynäkologischen Praxis vereinbart werden. Frauenärzt*innen können anhand eines Nachweises von HCG im Blut oder durch eine vaginale Ultraschalluntersuchung eine Schwangerschaft sicher bestätigen. Dabei wird unter anderem die Herztätigkeit des Babys überprüft.
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